Hannes Trinkl gegen eine Startnummern-Lotterie
HINTERSTODER. Beim Auftakt des Ski-Weltcups in Sölden ist der neue FIS-Renndirektor noch als Beobachter dabei.
Vor der Sturmfront war gestern Hannes Trinkl in einem Wald bei Sankt Pankraz noch als Forstarbeiter aktiv. "Ins Holz" ist der ehemalige Abfahrtsweltmeister in den vergangenen Wochen eher weniger gegangen, denn sein Revier ist jetzt nicht nur der Wald, sondern vor allem die Skipiste. Im kommenden Weltcup-Winter ist Trinkl erstmals bei den Speed-Rennen der Herren als Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS im Einsatz. Der Saisonauftakt mit den beiden Riesentorläufen am kommenden Wochenende in Sölden ist für den 46-Jährigen noch eine Aufwärmübung, ab Mitte November wird es dann bei den Amerika-Rennen aber wirklich ernst.
"Zuletzt ging es darum, die Rennveranstalter kennenzulernen, außerdem habe ich alle Mannschaften besucht. Es ist wichtig, mit den Leuten zu reden", sagt Trinkl, der als FIS-Mann zuletzt viele Kontakte knüpfte. Das wird er auch am Rande der Weltcup-Rennen in Sölden tun. Als ehemaliger Spitzensportler kann er es gut nachvollziehen, wenn Trainer und Aktive die aktuelle Form des alpinen Weltcups kritisieren. Gefordert wird vor allem Fairness. Trinkl: "Wenn so wie derzeit die besten Skifahrer mit schlechten Startnummern bestraft werden, dann stimmt etwas nicht. Hier muss man sicher neue Wege finden." Hier gilt es, die Interessen der TV-Macher und der Aktiven unter einen Hut zu bringen. Die Fernseh-Macher wünschen sich einen knackigen Ablauf eines Rennens, das nicht länger als eine Stunde dauert. Die Entscheidung soll natürlich am Ende fallen – was bedeuten würde, dass die Favoriten am Ende des Rennens auf einer ramponierten Piste starten. Trinkl: "Wir müssen einen Kompromiss ausarbeiten." Einer von einigen ins Spiel gebrachten Lösung mit einem Los-Entscheid würde der neue FIS-Renndirektor nicht zustimmen. "Das wäre nicht sportlich, sondern ein Lotteriespiel."
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