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Black-Wings-Krise: Zwischen Sein und Schein

Von Alexander Zambarloukos, 06. April 2020, 13:31 Uhr
Gregor Baumgartner anno 2014 im Black-Wings-Trikot Bild: gepa

Präsident Peter Freunschlag installierte im Alleingang Gregor Baumgartner als neuen Manager. Dessen Vorgänger Christian Perthaler klagt

Dass Gregor Baumgartner, Teil der Black-Wings-Meistermannschaft 2011/12 (nicht mehr, nicht weniger), bei Oberösterreichs Eishockey-Topklub - oder sagen wir besser bei Noch-Präsident Peter Freunschlag - hoch im Kurs steht, wissen OÖN-Leser bereits seit 12. März. Warum wir den von Freunschlag gegenüber anderen Medien bestätigten (und brav mitgetragenen) Vollzug der Bestellung zum neuen Manager und Nachfolger von Christian Perthaler als solchen nicht verkündet haben, liegt daran, dass diese Personalie alles andere als in Stein gemeißelt ist. Denn sämtliche Entscheidungen, die Freunschlag aktuell trifft, sind mit einem großen Fragezeichen zu versehen.

Darf er das überhaupt ohne Vorstandsbeschluss? Aus seiner Sicht ja. Denn über die Linzer Anwaltskanzlei „Blümke & Schöppl“ ließ er den drei Vizepräsidenten Karl Egger, Peter Zauner und Peter Matausch - vertreten von der „Puttinger Vogl Rechtsanwälte GmbH“ in Ried im Innkreis - ausrichten, dass sie „als Vorstands- und Vereinsmitglieder ausgetreten“ seien. „Dieser Austritt wurde in der Vorstandssitzung vom 16. 3. 2020 erklärt und protokolliert. Dieses Protokoll wurde den Vorstandsmitgliedern übermittelt. Damit ist den Erfordernissen der Statuten, die Schriftlichkeit vorsehen, Genüge getan“, hieß es.

Besagtes Protokoll wurde von Konrad Linner, dem Schriftführer im Verein - er gilt als Vertrauensperson Freunschlags - verfasst.

Die (ehemaligen) Vizepräsidenten wollen das in dieser Form nicht unwidersprochen lassen, zumindest Egger und Matausch sehen sich sehr wohl noch im Amt. „Wir sind nicht zurückgetreten“, sagen sie unisono. Ob die WhatsApp von Zauner, in der er seinen Rückzug und die Rücknahme seiner Bankgarantie angekündigt hat, ausreicht, steht ebenfalls in den Sternen. „Meiner Meinung nach bedarf es eines eingeschriebenen Briefes mit Rückschein oder eines Fax“, erläutert Egger. Die Herren werden hartnäckig bleiben. Mit dem Rückenwind der großen Sponsoren, der Politik und auch der Fanclubs, die sich auf ihre Seite geschlagen haben.

„Wir fordern die Rücknahme der Kündigung von Manager Perthaler, die Offenlegung aller Unterlagen und versuchen, mit aller Härte zügig eine Mitgliedervollversammlung zustandezubringen“, betont Egger.

„Das wäre der Untergang des Vereins“

Eine Causa ist bereits vor Gericht gelandet. (Ex-)Manager Perthaler hat den Verein geklagt. Der Vorwurf: Die von Freunschlag ausgesprochene Kündigung per 31. Juli sei nicht rechtswirksam. Zwei Argumente werden ins Kalkül gezogen: 1. Die Kündigung ist ohne Vorstandsbeschluss erfolgt. Will heißen: Egger, Zauner und Matausch hatten kein Mitspracherecht. 2. Der Ausspruch der Kündigung erfolgte während einer Phase der Kurzarbeit.

Die (Ex-)Vizepräsidenten hielten übrigens dezidiert fest, dass sie einer Ernennung von Baumgartner zum Manager nicht zugestimmt hätten. „Wir hätten nichts dagegen gehabt, wenn er Scout geworden wäre oder auch sonst Mitarbeiter im Verein. Aber für uns ist und bleibt der Manager Christian Perthaler“, betonte Egger.

Was ist eigentlich mit (Noch-)Trainer Tom Rowe? Der US-Amerikaner weilt noch in Linz. Als er Freunschlag zuletzt fragte, wie es mit ihm weiterginge, wurde er vertröstet: „Gregor Baumgartner wird sich melden“, sagte Freunschlag. Das soll diese Woche passieren.

Im Moment manifestiert sich der Eindruck, dass in zwei Parallelwelten gearbeitet wird. Auf der einen Seite Freunschlag, der sich die „Black Wings NEU“ zusammenzimmern will. Auf der anderen die mächtige Opposition, die ihm das Feld nicht kampflos überlässt. „Ich will, dass eine Ruhe ist“, sagt Egger: „Aber so, wie Peter Freunschlag vorgeht, kann man das nicht machen. Würden wir uns zurückziehen und mit uns die großen Sponsoren (dazu sind übrigens auch die Fans zu zählen, Anm.), wäre das der Untergang des Vereins.“   

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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10  Kommentare
10  Kommentare
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uustone (482 Kommentare)
am 07.04.2020 09:54

Die Berichterstattung in den OÖN in dieser causa wirkt für mich als unbeteiligten sehr unseriös. Ob dies zur Konfliktlösung beiträgt, sei dahin gestellt.

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( Kommentare)
am 07.04.2020 09:41

Hätte der "Herr Präsident" einen anerkannten Fachmann mit einigermaßen Erfahrung als Nachfolger von Christian Perthaler verpflichtet, weil er der Ansicht ist dass es dieser besser macht, wäre das noch nachvollziehbar. - Aber so?!

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aufrecht1962 (877 Kommentare)
am 06.04.2020 20:29

Der im Artikel als höriger Schriftwart bezeichneter Hr. Linner hat in letzter Zeit viel für die Jugend sowie die AHL geleistet, daher sollte man hier auch respektvoll mit Ihm umgehen,. Weiters ist verständlich, dass sich diverse Großsponsoren nicht einfach überrumpeln lassen - hier fehlt dem lieben Präsidenten etwas Feingefühl!
In derartig hochgeschaukelten Emotionen ist manchmal ein Mediator der Einzige, um den Verein wieder in eine zukunftsweisende positive Lage zu bringen - ohne Anwälte - aber mit den Sponsoren, Spielern, Betreuern und Fans!
Beide dzt. Lager wollen hoffentlich nur das Besten für den Verein, also vergesst diesen sinnlosen Disput, setzt euch als erwachsene Männer an einen Tisch, denn gemeinsam kann man immer mehr erreichen als nur ein Lager, Es geht jetzt schön langsam um die existenzielle Zukunft des Vereins!
Die Blackwingsfamilie hätte sich das verdient!

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 06.04.2020 19:44

Leidtragende sind neben den Spielern vor allem die echt tollen Fans!!!!
Aber trotz allem: wenn ein präsi ein derartiges Vorgehen an den Tag legt, sollten sich möglichst alle Fans einem Boykott anschliessen.
DAS GEHT EINFACH NICHT!!!!
Besser in den sauren Apfel beissen, bis er weg ist, und die Spiele nicht weiter besuchen....... leider, aber besser ein Ende mit Schrecken, als .....

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 06.04.2020 18:39

Für mich ist auch jede weitere Zusammenarbeit, Dauerkarte, beendet!
Wenn das so bleibt, werde ich nie mehr die Blackys besuchen bzw. ein Spiel sehen - ich haben fertig Hr. Freunschlag nach 9 Jahren Karten - Abo ... tschau und foi ned ...

Mit dem Geld das ich in die Black Wings gesteckt habe im Jahr, werde ich jetzt schöne Urlaube genießen ... und ich bin nicht alleine, von unserer Partie - 8 Personen gehen 6 mit mir und die anderen 2 werden folgen ...

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zbisa (818 Kommentare)
am 06.04.2020 18:19

Nach Reichel beim LASK jetzt Freunschlag bei den Black Wings.

Reichel ist man, zum Glück für den LASK, losgeworden.

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marine5 (23 Kommentare)
am 06.04.2020 18:11

Wenn’s so kommt, wie Freunschlag in seinem Wahn will, dann war es das mit den Black Wings. Gerade in solchen, von ihm zitierten schwierigen Zeiten, potente Sponsoren auftreiben, einen Spitzentrainer und wahrscheinlich auch neue Spieler wird gar nicht so einfach. Schon gar nicht für einen so sympathischen Menschen wie den machtbesessen derzeitigen Präsidenten.
Die Folge wird dann auch ein Schwund der Fans sein. Nur der harte Kern wird bleiben, was sich aber wirtschaftlich nicht rechnen kann. Man könnte immerhin ja noch in der AHL spielen. Aber auch dort um die letzten Plätze.

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Schuno (6.607 Kommentare)
am 06.04.2020 14:31

Ich bin als langjähriger Black Wings Fan enttäuscht das man sich nur über Rechtsanwälte
" unterhält" und finde es unterste Schublade einen verdienten Mitarbeiter die Kündigung per Post zuzustellen

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 06.04.2020 14:40

Ist während der Kurzarbeit ohnehin nicht zulässig... aber in Freunschlags Wahn, dem Verein möglichst viel Schaden zu zu fügen, wenn er seine “Abfertigung“ nicht bekommt, ist ihm wohl dieser Fehler unterlaufen...
Denn... Absicht würde ich unserem (künftigen Ex-)Präsidenten nie untetstellen...

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a_nungsvoll (1.238 Kommentare)
am 06.04.2020 18:57

Leider darf unter bestimmten Voraussetzungen auch während der Corona-Kurzarbeit gekündigt werden. Nämlich, wenn jemand anderes dafür eingestellt wird.
Scheint hier der Fall zu sein, was Hr. Perthaler vermutlich zum Zeitpunkt der Klagseinreichung nicht wusste.
Traurig, aber der Einzige, der noch nicht verstanden hat, dass Hr. Freunschlag keinen Platz mehr im Eishockeysport hat, ist besagter Hr. Freunschlag.

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