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Black-Wings-Krise: Die Leidtragenden sind Fans, Spieler und auch der Trainer

Von Alexander Zambarloukos, 31. März 2020, 23:54 Uhr
Coach Tom Rowe inmitten seiner Black-Wings-Spieler Bild: gepa

Kommentar: Nach der Trennung von Manager Perthaler hat wohl auch Coach Rowe keine Zukunft unter Linz-Klubchef Freunschlag

Auch wenn diese Nachricht angesichts der jüngsten Turbulenzen nicht wirklich überraschend kam, hat sie die Wogen in den diversen Black-Wings-Foren hochgehen lassen. Die Trennung von Manager Christian Perthaler, der seit 2001 als Spieler, Kapitän, zweimaliger Meister (2002/03, 2011/12), Sportchef und Sponsorenbetreuer ein großes Kapitel der Klubgeschichte mitgeschrieben hatte, erhitzte viele Gemüter.

Die Leidtragenden sind in erster Linie die Fans, die die Führungskrise bei Oberösterreichs Top-Eishockeyverein mit einem ungläubigen Kopfschütteln verfolgen. Der Shitstorm an die Adresse von Präsident Peter Freunschlag, der sich mit seinen drei „Vizes“ Karl Egger, Peter Zauner und Peter Matausch überworfen hat, sprengt alles bisher Dagewesene. Wir bleiben dabei: Etliches ist nicht druckreif und entbehrlich.

Sind wir wirklich das Problem?

Es gibt nicht wenige, die unter den gegebenen Umständen in der kommenden Saison auf den Erwerb einer Dauerkarte verzichten wollen. Einige haben einen Protestmarsch vorgeschlagen und selbigen gleich in weiser Voraussicht wieder abgeblasen, weil das in Zeiten der Corona-Pandemie schlichtweg unmöglich und nicht erlaubt ist. Sehr vernünftig.

Dann gibt es auch solche (das soll gar nicht verschwiegen werden), die den OÖN wegen ihrer scharfen Berichterstattung den schwarzen Peter in die Schuhe schieben. Wir stiften Unruhe, berichten einseitig - pro Perthaler, pro Vizepräsidenten, anti Freunschlag, heißt es. Wir würdigen die Verdienste eines ehrenamtlichen Funktionärs (Freunschlag) zu wenig. Und: Wir beschädigen die Marke Black Wings.

Nun, im Moment gibt der EHC Liwest Linz in der Außendarstellung keine glückliche Figur ab. Aber glauben Sie wirklich, dass nicht gestritten würde und sich alles in Wohlgefallen auflösen würde, wenn wir die Finger still hielten? Beide Seiten wurden gehört und zitiert. Einiges wurde kommentiert. Sie können sich selbst ein Bild machen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass wir Dinge so transportieren, wie sie sich aus Ihrer Perspektive nicht gestalten, ist es Ihr gutes Recht, das zu bekritteln.

Im Moment haben die Menschen andere Sorgen

Es steht außer Zweifel, dass der Karren total verfahren ist. Die Streitparteien kommunizieren derzeit ausschließlich über die Anwälte, auch Stadt- und Landespolitik haben sich eingeschaltet. So blöd das klingen mag: Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt als jetzt, um diese Angelegenheit - in welcher Form auch immer - zu bereinigen. Wir haben eine Krise, weit über die Black Wings hinaus.

Im Moment haben die Menschen andere Sorgen, größere Sorgen, da geht es um die Gesundheit, um Existenzen von Familien und Unternehmen. Die Corona-Pandemie hält die gesamte Nation in Atem. So brutal es klingt: Derzeit gibt es Wichtigeres als die Black Wings, so ein Streitfall (hier und jetzt) muss keineswegs zum Untergang des Klubs führen.

Es ziehen noch Monate ins Land, bis wieder Eishockey gespielt werden kann. Die Zeit ist nicht reif für hektische, unüberlegte Entscheidungen. Es wird dauern, bis die Black Wings NEU (wie auch immer die dann aussehen werden) stehen.

Im Moment braucht es Geduld in einem Match, das möglicherweise nur die Gerichte entscheiden werden. Denn Peter Freunschlag - so sieht es aus - wird nicht freiwillig, schon gar nicht ohne Gegenleistung seinen Platz räumen.

Die "Aktie Rowe" befindet sich im Sinkflug

Die aktuell Leidtragenden sind die Fans, die sich nichts sehnlicher wünschen als eine konkurrenzfähige, begeisternde Mannschaft und die Rückkehr in den Schoß einer Black-Wings-Familie, in der alle zusammenhalten.

Es kommt nicht von ungefähr, dass der EHC in der Gunst des Publikums seit Jahren ganz weit oben steht. 4865 Fans in der Linz-AG-EisArena - das war oft Programm.

Auch die Spieler und alle anderen Vereinsangestellten sind in keiner beneidenswerten Situation: Selbst jene, die Verträge haben, machen sich so ihre Gedanken, ob sie angesichts der angespannten Wirtschaftslage (das ist generell zu verstehen) und der Schwierigkeiten, die da noch auf Österreich zukommen, weiterhin (gut) vom Eishockeysport leben können.

Jene, die noch keinen neuen Kontrakt in der Tasche haben, sind noch ärmer dran. Werden die Gagen sinken? Habe ich unter diesen Umständen in Linz überhaupt eine Zukunft?

Grundsätzlich hat Präsident Freunschlag die Ambition, das Gros des bisherigen Kaders zu halten. Wie man aber hört, machen etliche Cracks ihren Verbleib bei den Black Wings von der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Trainer Tom Rowe abhängig.

Der Vertrag des US-Amerikaners hätte sich bei einem Semifinal-Einzug (die Black Wings standen angesichts einer 3:0-Führung in der Best-of-7-Serie gegen den KAC kurz davor) verlängert. Doch jetzt ist - zumindest vorübergehend - sein größter Fürsprecher von Bord gegangen. Mit der Trennung von Perthaler fällt auch die „Aktie Rowe“. Freunschlag gilt - sagen wir es einmal so - nicht gerade als Fan des 63-Jährigen.

Unter der jetzigen Führung ist eher ein Comeback von Rob Daum, der unbedingt nach Linz zurückkehren möchte, wahrscheinlicher als ein Verbleib von Rowe.

Und was ist mit Christian Perthaler? Der bleibt noch die Ruhe in Person: "Um mich muss man sich keine Sorgen machen. Ich finde schon was." Das kann weiterhin im Eishockey-Geschäft sein, in der Privatwirtschaft oder auch beim Fußball-Bundesligisten LASK.

Aber wer weiß? In den kommenden Wochen und Monaten kann sehr viel passieren. Was auch immer es sein mag, es möge positiv werden. Im Sinne des oberösterreichischen Spitzensports. Bleiben wir positiv: In jeder Krise steckt auch eine Chance.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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13  Kommentare
13  Kommentare
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bergere (3.190 Kommentare)
am 02.04.2020 21:10

Ich fürchte ganz ehrlich das diese Quereleien das Ende dieses tollen Verein sein könnten.Perthaler ist das Herz dieses Vereins.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 01.04.2020 20:18

Och, die Black Wings werden sich als Amateurverein bestimmt sehr gut machen!

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striezel98 (55 Kommentare)
am 01.04.2020 19:41

Herr Freunschlag will den Klub nicht ohne Gegenleistung verlassen. Ich gehe davon aus, er will Geld sehen. Geht's noch?
Er hat doch selber hervorgestrichen, dass er ALLES ehrenamtlich gemacht hat. Wieviel Personen im Verein haben über all die Jahre solche Leistungen erbracht? Bekommen die jetzt auch alle was nachträglich?
Präsident, Kassier und seine Gattin Rechnungsprüfung im Verein?
Wo ist die VEREINSBEHÖRDE, prüft diese schon ebenso wie das Finanzamt?
Ich warte auf den Tag, wo etwas ans Licht kommt.
Man darf gespannt sein. Bleibt wachsam

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oneo (19.368 Kommentare)
am 01.04.2020 13:50

Mit Freunschlag haben wir kommende Saison 1. keine konkurrenzfähige Mannschaft, 2. keine Sponsoren und 3. keine Zuschauer. Freunschlag wird sich wundern, wenn SEINE Mannschaft vor 1000-1500 Zusehern wie in Salzburg spielt.
Ergo wird nach der 1. Saison manges Geld Schluß sein. Auch so kann man sein Ego befriedigen und einen Verein ruinieren. Freunschlag soll am Besten heute als Morgen abhauen. Kein Fan will ihn mehr.

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a_nungsvoll (1.238 Kommentare)
am 01.04.2020 12:06

Herr Freunschlag hat vor allem eines erreicht, nämlich dass die Black Wings nächste Saison keine PlayOff-taugliche Mannschaft haben werden. Alles andere wäre ein Wunder.
Und darum kaufe ich mir bestimmt keine Saisonkarte.

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ChrisLeonding (240 Kommentare)
am 01.04.2020 08:31

Unter Herrn Freunschlag gehe ich sicher nicht mehr in die Halle. Ganz egal welche Verdienste er hat und wie viel eigenes Geld er aufgewendet hatte. Einen Klub als Präsident diktatorisch zu führen als wäre man bei Orban in die Schule gegangen, ist keine zulässige Option. Nicht einmal, wenn man ganz allein den GESAMTEN Verein finanziert hätte. Ich halte dieses Vorgehen für einen Nachweis, warum in den letzten Jahren die Stimmung in der Halle, unter den Zusehern, im hauptamtlichen Bereich, in der Mannschaft usw schleichend immer schlechter wurde. Deswegen beschlich einen seit ca 2014 das Gefühl, das Zusammenstehen, das unbedingt gemeinsam immer gewinnen zu wollen selbst bei einem 0:4-Rückstand, zerfloss wie die Butter in der Sonne. Und das geht vorwiegend auf das Konto der Verhaltensweisen von Herrn Freunschlag, fürchte ich.

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 01.04.2020 09:15

Oh, Du gehst wegen des Präsidenten in die Eishalle? Also ich, ganz ehrlich, wegen des geilen Eishockeys, das die Cracks spielen. Das war schon unter Stöger so, unter Steinmayr und Wetzl. Und auch unter Freunschlag. Kurzum: Lass die Kirche im Dorf! Sonst musst Du im Herbst vertrackt erklären, warum du dir doch wieder eine Dauerkarte gekauft hast (Was ja verständlich ist).

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oneo (19.368 Kommentare)
am 01.04.2020 13:53

Ich kenne nur Steinmayr und Wetzl. Wer ist oder war Stöger? Habe ich da was verpasst oder vermischt Du Hockey mit Fußball.

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 01.04.2020 18:37

Oneo, recherchiere mal, bevor du fragst!

Es gibt die BWL schon länger!

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 01.04.2020 21:02

Ich habe noch zwei Namen für dich: Willi Heftberger und Günther Hopf.

Ob Albert Kapun (Gründungsmitglied) 1992 Präsident war, hat sich in der Kürze nicht eruieren lassen.

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renimittermayera1net (115 Kommentare)
am 02.04.2020 23:55

Ich geh auch schon seit 20 Jahren in die Eishalle aber Stöger kenn ich auch nur vom Fussball.

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ChrisLeonding (240 Kommentare)
am 01.04.2020 18:08

ach, da trete ich gerne den Wahrheitsbeweis an; es macht schon 3 Saisonen lang keinen richtigen Spaß mehr, weil man die schlechte Stimmung im Klub wegen des Präsidenten förmlich spüren konnte; da fahr ich lieber nach Wien, Znaim od Graz um Eishockey zu sehen

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ChrisLeonding (240 Kommentare)
am 01.04.2020 18:12

und: geiles Eishockey gab es im Vergleich zur Zeit bis 2014 nur mehr sehr punktuell; man muss als Fan ja nicht zwangsweise blind sein und kann auch schlechte Qualität erkennen; blinder Fanatismus ist mir nicht nahe, Kadavergehorsam/Herdentrieb auch nicht

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