Mercedes degradiert die Konkurrenz
LE CASTELLET. Formel 1: Lewis Hamilton und Valtteri Bottas fuhren in Le Castellet den 50. Doppelsieg in der Geschichte der "Silberpfeile" ein. Die Gegner sind ratlos.
Die silbernen Muskelspiele in der Formel 1 gingen beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet ungebremst weiter. Lewis Hamilton gelang am Sonntag ein nahezu perfektes Rennen. Der Brite, der lediglich die schnellste Rennrunde verpasste, die ihm Sebastian Vettel in der letzten Sekunde wegschnappte, feierte seinen insgesamt 79. Sieg und schon den vierten in Folge.
Mehr als 18 Sekunden lag er am Ende vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. "Er war total fehlerlos", lobte Teamchef Toto Wolff, der sich über den 50. Mercedes-Doppelsieg in der Formel-1-Geschichte freuen durfte. Nur Ferrari (83) hat mehr.
Die roten Renner aus Maranello führten in Person von Charles Leclerc, der Dritter wurde, die geschlagene Konkurrenz an. Dessen Teamkollege Sebastian Vettel musste sich hinter Red-Bull-Pilot Max Verstappen mit Rang fünf begnügen. "Mehr war im Rennen nicht drinnen", sagte der Deutsche frustriert, der in der Fahrer-WM nach acht von 21 Rennen bereits 76 Punkte Rückstand auf den führenden Hamilton hat. Nach einem verpatzten Qualifying war der 31-Jährige nur von Rang sieben ins Rennen gegangen.
"Lewis war insgesamt schneller als ich", resümierte Bottas. "Er war wirklich stark und konstant." Von einer Spazierfahrt wollte Hamilton allerdings nichts wissen: "Ich musste ganz schön schwitzen." Getriebeprobleme, ein gebrochener Sitz sowie Blasen auf den Pirelli-Reifen hatten ihm Sorgen bereitet.
In Österreich auf Rekordjagd
Saisonübergreifend war es bereits der zehnte Sieg für die "Sternenflotte". Den Rekord hält noch McLaren, das 1988 mit den Allzeitgrößen Alain Prost und Ayrton Senna elf Rennen am Stück gewann. "Wir schreiben gemeinsam Geschichte", sagte Hamilton mit Blick auf den schon in einer Woche folgenden Grand Prix von Österreich. Wer soll die die "Silberpfeile" in Spielberg stoppen? "In einer Woche kann man nicht viel machen", versprühte Vettel unmittelbar nach dem Rennen in Le Castellet wenig Zuversicht. Seine Ferraris hätten in Frankreich keinen Schritt nach vorne gemacht. Was bleibt, sei die Hoffnung, dass der "Scuderia" das Streckenlayout in der Steiermark mehr entgegenkommt.
Ähnliches deutete auch Wolff an. "Wir haben ein bisschen ein Kühlungsproblem", sagte der Wiener, was mit der zu erwartenden Hitze sowie der Höhenlage zu Schwierigkeiten führen könnte. Alles in allem aber ist es angesichts der Mercedes-Dominanz nicht mehr als ein Strohhalm, an den sich die Konkurrenz momentan klammern muss.
Während die "Silberpfeile" mit Riesenschritten dem sechsten WM-Titel in Folge entgegeneilen, war auch Wolff nicht entgangen, dass die eigene Überlegenheit pures Gift für die Spannung in der Formel 1 ist. "Es tut mir leid. Auch wir wollen spannende Rennen", sagte er gegenüber dem ORF.
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