Prachtexemplar im Botanischen Garten
PARIS. Eigentlich könnten sie bei den French Open 2019 doppelt Eintritt verlangen.
Zum einen für Tennis, zum anderen für einen Besuch im am Südzipfel der Anlage in Roland Garros befindlichen Botanischen Garten "Serres d’Auteuil". Letzterer hat heuer eine Aufwertung bekommen – und zwar durch den nagelneuen Court " Simonne Mathieu", der exakt 5000 Fans Platz bietet und auch ohne gelbe Filzkugel ein Erlebnis ist.
Das drittgrößte Stadion des Turniers – hinter dem " Philippe Chatrier" (15.059) und dem " Suzanne Lenglen" (10.076) – wird von prächtigen Gewächshäusern umzingelt, es kommt also rüber wie ein Glaspalast. Kein Wunder, dass sich vor den Eingängen, wo sie Liegestühle samt Videowall aufgestellt haben, fast mehr Menschen tummeln als im Inneren des Prachtexemplars. Der Platz selber ist tiefer gelegt, quasi halb unterirdisch.
Diese Location lädt einfach zum Verweilen ein. Der Slogan "Where Sport Meets Nature" ("Wo Sport Natur trifft") ist aufgelegt. Die Allererste, die hier aufblühen durfte, ist die French-Open-Triumphatorin von 2016, Garbine Muguruza. Die Spanierin rang die US-Amerikanerin Taylor Townsend mit 5:7, 6:2, 6:2 nieder. Ein paar Stunden später sollte der französische Lokalmatador Nicolas Mahut den italienischen Vorjahrs-Semifinalisten von Paris, Marco Cecchinato (Ita), nach 0:2-Satzrückstand bezwingen. Diese Aufholjagden sind ganz im Sinne der Erfinder und der Stoff, aus dem irgendwann einmal Mythen entstehen.
"Dieser Platz ist jenen gewidmet, die niemals aufgeben", sagte der französische Tennis-Präsident Bernard Giudicelli und verwies auf Namensgeberin Simonne Mathieu, die 1938 und 1939 die French Open gewann. Nachdem sie zuvor sechs Finali verloren hatte. Später trat die 1980 verstorbene Mathieu in Verbindung mit der französischen Widerstandsbewegung gegen die Besetzung durch Hitler-Deutschland in Erscheinung.
Viel Gegenwehr haben auch die "Macher" in Roland Garros zu spüren bekommen. Das Tennis-Projekt im Botanischen Garten war von Anrainern bekämpft worden. Jetzt ist weißer Rauch aufgestiegen und die Expansion auf Schiene. Die French Open wollen größer und größer werden, das merkt man auch am Preisgeld. Heuer werden insgesamt 42,66 Millionen Euro und damit acht Prozent mehr als noch 2018 ausgeschüttet.
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