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In der Kürze liegt nicht immer die Würze

Von Alexander Zambarloukos, 16. Juli 2019, 00:04 Uhr
In der Kürze liegt nicht immer die Würze
Novak Djokovic hält jenen Pokal, den der enttäuschte Roger Federer gerne hätte. Bild: REUTERS

LONDON. Das Wimbledon-Finale zwischen Djokovic und Federer hätte sich eine Zugabe verdient.

Es war ein denkwürdiger Sonntag, an dem man sich wünschte, sie hätten das Reglement in Wimbledon nicht überarbeitet. Im Oktober des Vorjahres entschied der altehrwürdige All England Lawn Tennis and Croquet Club, dass "die Zeit reif ist, den Tiebreak bei Matches einzuführen, die nicht zu einem vernünftigen Zeitpunkt im entscheidenden Satz beendet sind". Also bei 12:12. Im Nachhinein wäre es großartig gewesen, noch ein paar Zugaben serviert zu bekommen. In diesem epischen Finale, das Novak Djokovic gegen Roger Federer nach 4:57 Stunden mit 7:6 (5), 1:6, 7:6 (4), 4:6 und 13:12 (3) gewonnen hat.

Djokovic spielte der neue Modus auf dem Weg zu seinem fünften Triumph beim Rasen-Klassiker in die Karten. Der Serbe, der 14 Punkte weniger als sein Schweizer Widersacher gemacht hatte, entpuppte sich als "Tiebreak-König". Für ihn lag in der Kürze die Würze.

Isner hatte seine Finger im Spiel

Indirekt bedanken kann sich der 32-jährige "Nole" bei John Isner, der die Macher in Wimbledon zum Umdenken bewegt hat. Der US-Amerikaner war gleich zweimal in den drei längsten Einzelmatches der Geschichte involviert. Natürlich auf dem Londoner "Grün".

Der 11:05-Stunden-Krimi 2010 gegen Nicolas Mahut (Fra) mit dem 70:68 im fünften Satz hatte die Abkürzungsdebatte eröffnet, es brauchte aber acht weitere Jahre und das Semifinale 2018, in dem Isner dem Südafrikaner Kevin Anderson nach 6:36 Stunden mit 24:26 im Entscheidungs-Set unterlag, um rigoros durchzugreifen.

Djokovic kann mit der gezogenen Handbremse blendend leben. Er schraubte seine Tiebreak-Jahresbilanz von 6:4 auf 9:4, jene von Federer (15:6) ist nach wie vor besser, das hilft ihm aber aktuell nicht.

"Es war mental die härteste Partie, die ich jemals gespielt habe", gestand Djokovic nachher: "Aber ich war schon froh, dass ich überhaupt in den Tiebreak des fünften Satzes gekommen bin."

Federer hatte beim Stand von 8:7 und 40/15 mit eigenem Aufschlag zwei Matchbälle ausgelassen. "Ich habe das Gefühl, dass ich eine unglaubliche Möglichkeit verpasst habe", sagte der "Maestro", der in der Gunst des Publikums deutlich höher angesiedelt war.

Roger rufen, Novak hören

Djokovic bekam die "Roger, Roger"-Sprechchöre mit und retournierte sie mit seinem individuellen Kopfkino: "Ich wusste, was auf mich zukommen wird. Ich habe mir eingeredet, dass sie Novak, Novak rufen. Roger und Novak klingt auch ähnlich." Ein erfolgreicher Schachzug. Der Weltranglistenerste ist jetzt der erste Spieler seit 71 Jahren, der ein Wimbledon-Endspiel nach abgewehrten Matchbällen gewonnen hat. Damals behielt Robert Falkenburg (USA) gegen John Bromwich (Aus) mit 7:5, 0:6, 6:2, 3:6 und 7:5 die Oberhand.

Pat Cash, der Wimbledonsieger von 1987, kommentierte den Ausgang des jüngsten Endspiels mit folgenden Worten: "Tennis ist eine der wenigen Sportarten, in denen du in beinahe allen Wertungen hinten sein kannst und trotzdem gewinnst. Federer hat statistisch besser gespielt, aber Djokovic hat die Big Points gemacht", erläuterte der Australier.

Paris bleibt traditionell

Das einzige Grand-Slam-Turnier, das noch am Modus ohne Tiebreak im Entscheidungssatz festhält, sind die French Open. "Wenn Sie mich fragen, ob sich etwas ändern soll, sage ich: natürlich nicht. Ich bin mit diesen Regeln sehr erfolgreich", betonte heuer der zwölfmalige Paris-Triumphator Rafael Nadal. Neben dem Mallorquiner ist seit Sonntag auch Djokovic für die ATP-Finals der besten acht des Jahres in London (10. bis 17. November) fix qualifiziert.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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