„Ich genieße es, ein Außenseiter zu sein“
Roger Federer hat die erste Hürde bei den French Open übersprungen. Mit 37 hat der Schweizer immer noch Spaß, sich zu quälen
Tennis-Star Roger Federer ist wieder da - und hundertprozentig motiviert. Sonst hätte er sich die Anstrengungen, die mit einer Sandplatzsaison verbunden sind, im fortgeschrittenen Alter von 37 nicht angetan. Der „Maestro“ verleiht den French Open in Paris eine Extranote. Zum ersten Mal ist der Konferenzraum 1 im neu errichteten Medienzentrum in Roland Garros zum Bersten voll. An die 150 Reporter stellen sich an, um Wortspenden von „König Roger“ zu erhaschen. Sie haben Glück. Der Schweizer ist richtig gut drauf, beantwortet geduldig alle Fragen. Er hat gerade gewonnen. Ziemlich souverän noch dazu - 6:2, 6:2, 6:4 gegen den Italiener Lorenzo Sonego.
Ein gelungenes Comeback nach vierjähriger Abwesenheit von Roland Garros, wo Federer 2009 triumphiert hatte. Übrigens zum einzigen Mal. Seine übrigen 19 Grand-Slam-Trophäen spielte der Eidgenosse vorzugsweise in Wimbledon, in Melbourne und in New York nach Hause. Trotz seiner nicht überragenden Liebesbeziehung zum Sandbelag, auf dem du manchmal Punkte öfter machen musst, bevor du sie gewonnen hast, war dem „FedExpress“ die Rückkehr nach Paris ein persönliches Anliegen. Als Abschiedsvorstellung will er sie nicht verstanden wissen.
„Ich liebe es immer noch zu spielen. Ich habe Freunde auf der ganzen Welt, die ich sehen möchte. Und das Reisen belastet mich jetzt nicht so“, begründete Federer seinen Feuereifer: „Ich mag die ATP-Tour und all ihre Events. Das treibt mich an. Die anderen Sachen, die ich gerne mache, kann ich auch zu einer anderen Zeit noch machen“, berichtete „König Roger“. Grünes Licht für die Sandplatzsaison gab er, „weil ich einfach wieder Lust darauf hatte und mich körperlich bereit fühlte“. Nachsatz: „Ich bin froh, diese Entscheidung getroffen haben.“
Sein erster Paris-Auftritt war nicht nur medial beachtet, sondern auch ein Hochgenuss in einem vollen Haus. Kein Platz auf dem umgebauten Centre Court Philippe Chatrier blieb leer, 15.000 Tennis-Fans feierten den Weltranglisten-Dritten standesgemäß.
Druck verspürt Federer überhaupt nicht: „Ich habe keine Punkte zu verteidigen. Ich genieße es, Außenseiter zu sein. In Wimbledon (acht Titel, Anm.) werde ich ein größerer Favorit sein, aber das ist okay“, sagte er und lobte seinen geschlagenen Kontrahenten Sonego. Auch das ist Roger. Ein echter Sir.o
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Wann immer King Roger abtreten wird, ich werde ihn vermissen. Und nicht nur ich allein. Ob es jemals einen anderen Spieler geben wird, der ihm nahe kommt?