Hohe Temperaturen verhinderten Marathon-Rekorde in Wien und London
WIEN. Der Marokkaner Salaheddine Bounasser hat am Sonntag die 35. Auflage des Vienna City Marathons gewonnen und damit einen Überraschungssieg gelandet. Bei den Frauen verteidigte Nancy Kiprop ihren Sieg.
Der 27-Jährige lief bei sommerlichen Temperaturen nach 42,195 Kilometern in inoffiziellen 2:09:29 Stunden ins Ziel vor dem Burgtheater. Weltrekordler Dennis Kimetto aus Kenia stieg bereits nach der halben Distanz aus.
Salaheddine Bounasser, der 2017 bei ähnlichen Verhältnissen den Peking-Marathon gewonnen hat, hat solche heißen Temperaturen nicht erwartet, ist an diese aber gewöhnt. "Ich war zuversichtlich, dass ich gewinnen kann. Ab Kilometer 38 war ich mir sicher", sagte der Marokkaner, der seine persönliche Bestzeit von 2:10:04 verbesserte.
Auf Platz zwei landete wie 2017 der Kenianer Ishmael Bushendich, Dritter wurde dessen Landsmann Samwel Maswai.
Peter Herzog blieb in der persönlichen Bestleistung von 2:16:57 unter dem EM-Limit für Berlin von 2:17. Er sorgte als Neunter damit für das beste Ergebnis eines Österreichers beim VCM seit ebenfalls Rang neun durch Günther Weidlinger 2009.
Kenianerin Kiprop verteidigte Sieg
Die Kenianerin Nancy Kiprop hat ihren Vorjahressieg beim Wien-Marathon 2018 erfolgreich verteidigt. Die 38-Jährige verpasste in inoffiziellen 2:24:18 Stunden den angepeilten Streckenrekord der Italienerin Maura Viceconte von 2:23:47 (2010), verbesserte knapp aber ihre persönliche Bestleistung von 2:24:20, die sie 2017 beim VCM gelaufen war.
Kein Weltrekord in London - Kipchoge gewann
Beim 38. London-Marathon hat das warme April-Wetter Weltrekorde verhindert. Bei den Herren blieb Eliud Kipchoge aus Kenia in 2:04:27 Stunden eineinhalb Minuten über der Bestmarke seines Landsmannes Dennis Kimetto (2:02:57) von Berlin 2014. Bei den Frauen verpasste Vivian Cheruiyot in 2:18:31 Stunden die aus 2003 stammende Bestzeit der Britin Paula Radcliffe (2:15:25) deutlich.
Kipchoge setzte sich vor zumindest 40.000 Zuschauern zum dritten Mal nach 2015 und 2016 an der Themse durch. Der Äthiopier Tola Kitata kam in 2:05:05 auf Platz zwei, Dritter wurde der britische Lauf-Held Mo Farah mit neuem britischen Rekord von 2:06:32. Weltrekordler Kimetto war am Sonntag in Wien gelaufen und hatte bei ebenfalls sehr hohen Temperaturen bei Halbzeit aufgegeben.
Ebenfalls wetterbedingt fiel in London auch das große Damen-Duell zwischen der kenianischen Vorjahressiegerin Mary Keitany und der mehrfachen Langstrecken-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba aus Äthiopien aus. Beide mussten bei Temperaturen von deutlich über 20 Grad dem Tempo Tribut zollen, Keitany etwa wurde nur Fünfte. Platz zwei hinter Cheruiyot belegte Brigid Kosgei (KEN) in 2:20:13 vor Tadelech Bekele aus Äthiopien in 2:21:30.
Den Startschuss für den 38. London-Marathon hatte die britische Königin Elizabeth II. aus der Ferne gegeben. Im pinkfarbenen Kleid mit passendem Hut trat die Queen kurz vor 10 Uhr Ortszeit in den Hof von Schloss Windsor. Nach dem Abspielen der britischen Nationalhymne drückte die Queen auf einen roten Knopf, der auf einem Podest montiert war.
Herzliche Gratulation an die Läufer!!
Siegerehrung mit Erdinger Weißbier ist einfach nur zum Kotzen!!!