Bammers letzter Aufschlag in Paris?
OTTENSHEIM. Sie war die Nummer 19 in der Weltrangliste und schlug zahlreiche Top-Ten-Spielerinnen. Doch wenn Sybille Bammer (31) am Freitag zu den French Open fliegt, könnte es zum letzten Auftritt der Ottensheimerin in Paris kommen.
An einen ruhigen Schlaf vor den French Open konnte Bammer nicht denken. Die neunjährige Tochter Tina war krank geworden, hohes Fieber quälte das Mädchen in der Nacht. Die Mutter war daher beim gestrigen Vormittagstraining nicht ganz so konzentriert bei der Sache wie gewohnt.
Eine ideale Vorbereitung auf Paris, wo sie 2007 erst im Achtelfinale an der topgesetzten Belgierin Justine Henin gescheitert war, schaut anders aus. Noch dazu fehlt ihr vor dem Grand-Slam-Turnier in Roland Garros die Matchpraxis. Seit dem 22. März, dem Erstrunden-Aus in Miami, war Bammer nicht mehr auf der WTA-Tour vertreten. Sie hatte sich in Florida eine starke Stirnhöhlenentzündung zugezogen, danach verkühlte sie sich auch noch einen Gesichtsnerv.
Erst vor 14 Tagen stieg Bammer wieder voll in das Training ein. „Vom Spielerischen her gesehen kann Sybille mithalten. Die Fragen lauten aber: Wie sehr kann sie die Konzentration über ein ganzes Spiel halten? Wie sehr fehlen ihr der Spielstress und die Routine im Match?“, sagt ihr Trainer Jürgen Waber. Eine einzige Partie, in der deutschen Bundesliga am vergangenen Wochenende (7:6, 6:4 über die Tirolerin Patricia Mayr), sei eben wenig im Vergleich zu jenen Spielerinnen, die Woche für Woche auf dem Platz stehen. Bammer selbst ist übrigens nur noch die Nummer 118 im Ranking und damit die viertbeste Österreicherin.
Dabei sein ist nicht alles
Ob es daher der Fall sein kann, dass Bammer zum letzten Mal in Paris aufschlägt? „Dabei sein ist für Sybille sicher nicht alles. Sie muss das Gefühl haben, dass sie auf einem hohen Niveau spielen und auch mit den Besten mithalten kann. Nur so macht es ihr Spaß“, sagt Waber.
In den kommenden Monaten geht es aber sicher noch weiter. In Wimbledon ist Bammer gerade noch in den Hauptbewerb gerutscht. Und danach gibt es auch Turniere in der näheren Umgebung. Etwa jenes in Bad Gastein im Juli.
Melzer mit Handicap
Auch Jürgen Melzer ist vor Paris, wo er im Vorjahr im Halbfinale stand, gehandicapt. Der Weltranglisten-Achte konnte zuletzt wegen Rückenproblemen rund eine Woche lang nicht trainieren, stattdessen machte er zahlreiche Therapien. Der 29-jährige Niederösterreicher sollte bereits heute nach Paris fliegen.