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Unser Marathon

Von Christoph Zöpfl, 04. April 2020, 00:04 Uhr
Unser Marathon
Bild: Volker Weihbold

An diesem Wochenende wären in Linz Tausende Läufer auf den Beinen gewesen. Jetzt müssen wir alle einen Marathon rennen. Leider einen anderen.

Ein beherztes Organisationsteam, das sich schon seit Monaten voll ins Zeug gelegt hat, als Belohnung dafür prächtiges Frühlingswetter und ideale Laufbedingungen – was wäre das an diesem Wochenende für ein Festival der Bewegungsfreude geworden, wenn Tausende Aktive beim "19. Oberbank Linz Donau Marathon" in den verschiedenen Bewerben Tempo gemacht hätten. Heute wären mehr als zweitausend Kinder beim Junior-Marathon zum letzten Mal im Linzer Stadion (2021 ist das die LASK-Arena-Baustelle) auf den Beinen gewesen, morgen hätten die "Großen" laufend Gänsehautmomente erlebt.

Hätte, hätte, Fahrradkette …

Wie so viele Veranstalter haben es auch die Linzer Marathon-Organisatoren lange für denkunmöglich gehalten, dass ein Virus den Lauf der Dinge nicht nur verändert, sondern sogar zum Stillstand bringt. Noch am 10. März Vormittag wurde nach dem Ende der offiziellen Nennfrist auf der Marathon-Homepage der Hinweis auf eine Nachnennung am 3. und 4. April verlautbart, am Nachmittag folgte die bittere Absage der größten Laufveranstaltung des Landes. Zu Mittag hatte die Regierungsspitze bekannt gegeben, dass Outdoor-Veranstaltungen, bei der sich mehr als 500 Menschen versammeln, bis Ende April nicht genehmigt seien. Der Kampf gegen das Coronavirus wäre kein Sprint, sondern ein Marathon, wurde festgestellt. Daran, dass am 5. April der Ausnahmezustand enden würde, glaubten selbst die größten Optimisten nicht mehr.

Nach einer Schrecksekunde, die fast zwei Wochen dauerte, kamen aus dem Marathonbüro neue Wasserstandsmeldungen wie zum Beispiel die Information über den gescheiterten Versuch, den Linz-Marathon in den Herbst zu verschieben. Viele Fragen sind noch offen, was kein Wunder ist. Auf fast jedes Szenario war man vorbereitet, aber dass ein Virus das Betriebssystem unserer Gesellschaft zum Absturz bringen könnte, hatte niemand auf dem Radar.

Countdown im Rückwärtsgang

Schritt für Schritt versucht nun das OK-Kernteam mit Günther Weidlinger, Ewald Tröbinger, Julia Kitzmüller und Christina Wiesner den 25 Tage vor dem ersten Startschuss stehen gebliebenen Marathon-Countdown nach Rückwärts abzuwickeln. Für so etwas gibt es keine Betriebsanleitung. Athletenverträge müssen möglichst schmerzfrei für alle Betroffenen aufgelöst werden, ebenso stehen Abmachungen mit den zahlreichen Sponsoren auf dem Prüfstand. Gut, dass sie alle nicht nur Sponsoren, sondern auch Partner sind und jetzt Geduld und Verständnis zeigen.

Natürlich sind die bereits einbezahlten Nenngelder ein großes Thema. Linz hat sich als Marathon mit bestmöglichem Kundenservice profilieren können und wurde zuletzt wieder als "5-Sterne-Road-Race" oder als "Marathon des Jahres" auf das Podest gestellt. Solche Auszeichnungen sind eine Freude aber auch eine Verpflichtung. Dieser ist man sich bewusst.

Es wäre ein Leichtes, mit dem Hinweis auf die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" (Absage aufgrund höherer Gewalt) die Nenngelder einzubehalten, um die bereits entstandenen Organisationskosten abzufedern. Aber leicht will und kann man es sich nicht machen. Auch hier ist das gefragt, was gute Langstreckenläufer auszeichnet: Ausdauer und Vertrauen. Es gilt, eine Lösung ins Ziel zu bringen, mit der alle leben können – und die es möglich macht, dass am 11. April 2021 der "20. Oberbank Linz Donau Marathon" das werden kann, was viele an diesem Wochenende vermissen: ein unvergessliches Festival der Bewegungsfreude.

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Autor
Christoph Zöpfl
Leiter Sportredaktion
Christoph Zöpfl
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2  Kommentare
2  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 05.04.2020 18:48

Einen hab ich gesehen, mit der Startnummer vom letzten Jahr....ehrlich😀

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honguito (344 Kommentare)
am 05.04.2020 00:26

Wieso der Tröbinger da immer noch mitmachen darf verstehe ich gar nicht.

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