Junior-Marathon: Früh übt sich, wer ein Leben lang Spaß am Laufen hat
Mehr als 2300 kleine Sportler nehmen am Samstag beim Junior-Marathon teil.
Kind sein ist untrennbar mit sehr, sehr viel Bewegung verbunden. "Die Kleinen bewegen sich von Natur aus gerne und lernen dadurch viel über sich, ihren Körper und ihre Umwelt", sagt Günther Weidlinger, Organisations-Leiter des OÖGKK-Junior-Marathons in Linz. Entwicklungsphysiologisch ist die geistige und körperliche Entfaltung eng mit Bewegung und Bewegungserfahrungen verknüpft. Das Gehirn lernt sozusagen "laufend" dazu, stellt beim Bewegen neue Verknüpfungen her, Muskeln und Knochen entwickeln sich besser.
Minis ganz ohne Leistungsdruck
"Doch irgendwann werden aus laufenden dann sitzende Kinder, weil sie in einer sitzenden Gesellschaft aufwachsen. Die Lust an der Bewegung schwindet. Dem wollen wir entgegenwirken", erklärt Weidlinger.
Die "Minis" – das sind die Jahrgänge 2013, 2014 und 2015– laufen beim Junior-Marathon am Samstag, 14. April, im Stadion der Stadt Linz in einer eigenen Mini-Arena, in der es keine Zeitnehmung und somit keinen Leistungsdruck gibt.
Glück der Bewegung
Die Laufdistanzen wurden vor zwei Jahren sportwissenschaftlich, -medizinisch und -psychologisch überarbeitet. "Neu ist auch, dass die Eltern nicht mehr mitlaufen dürfen, aber sehr wohl zusehen und anfeuern. Die einzig erwachsene Person, die sich in der Mini-Arena bewegen darf, bin ich", sagt Weidlinger.
Spielerischer Spaß an der Bewegung sollte im Vordergrund stehen. Nach dem Lauf werden die kleinen Buben und Mädchen sofort von ihren Eltern in Empfang genommen. T-Shirt und Medaille gibt’s natürlich auch für die allerkleinsten Läufer, außerdem werden sie an einer eigenen Labestation verköstigt.
Bewegung macht aber nicht nur Spaß, sie macht Kinder auch so richtig glücklich, wie norwegische Forscher erst kürzlich nachgewiesen haben. Die Effekte konnten bei moderater bis intensiver physischer Betätigung festgestellt werden, die Kinder schwitzen und außer Atem geraten lässt.
Anti-Depressivum
Es sei wichtig, zu wissen, dass sportliche Aktivität dafür verwendet werden kann, Depressionen bereits im Kindesalter zu behandeln oder ihnen vorzubeugen, schreiben die norwegischen Forscher.
Flotte Volksschüler
In diesem Alter (Jahrgänge 2009 bis 2012) starten Mädchen und Burschen zum ersten Mal getrennt. Die Laufdistanz beträgt 210 Meter und entspricht einer halben Stadionrunde. "In dieser Altersgruppe gibt’s bereits eine Zeitnehmung. Volksschulkinder mögen den Wettkampfcharakter beim Laufen", sagt Weidlinger. Der ehemalige Weltklasse-Läufer hält den österreichischen Rekord im Marathon (2:10,47 Stunden). Der Innviertler ist Schirmherr der Marathon-Aktion "Schule läuft".
So sehen Sieger aus
Die größeren Kinder (Jahrgänge 2005 bis 2008) laufen natürlich weitere Distanzen. 420 Meter entsprechen einer Stadionrunde. "Hier merken wir, dass sich mehr Burschen als Mädchen anmelden", sagt Weidlinger.
Erfolgsgeschichte Marathon
Der Junior-Marathon sei so beliebt, dass er bereits im März ausgebucht war. "Das ist ein wirklich gutes Zeichen und beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Weidlinger, der sich auf den kommenden Samstag freut: "Das Wetter passt, die Stimmung passt, die Kinder haben Spaß an der Bewegung und bekommen vielleicht Gusto, mehr zu sporteln. Was wollen wir eigentlich mehr?"