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"Gefallener Gigant": Nächstes WM-Trauma für Deutschland

Von nachrichten.at/apa, 02. Dezember 2022, 10:55 Uhr
Die Geschichte von 2018 hat sich für Thomas Müller und Joshua Kimmich wiederholt. Bild: FRANCK FIFE (AFP)

AL KHOR. Nach dem schockierenden Aus bei der WM in Katar herrscht im deutschen Fußball-Kosmos nahezu Weltuntergangsstimmung. "Böses Ende einer großen Fußballnation", titelte etwa die "FAZ". Trotz eines turbulenten 4:2-Sieges am Donnerstag gegen Costa Rica reichte es in der Gruppe E nur zu Platz drei, weil Spanien gegen Japan (1:2) verlor.

Wie schon bei der WM 2018 in Russland treten die Deutschen verfrüht die Heimreise an, vom Glanz des WM-Titels von vor acht Jahren ist wenig übrig.

Im Gegenteil, die DFB-Auswahl muss sich wieder in den Spiegel schauen, alles hinterfragen. Auch Bundestrainer Hansi Flick, der nach dem WM-Debakel vor vier Jahren als damaliger Bayern-Erfolgstrainer den Turnaround schaffen sollte. Die BBC sprach von einem "gefallenen Giganten des Weltfußballs", die Häme war den Deutschen vor allem in britischen Medien gewiss. Englands Fußball-Legende Gary Lineker twitterte: "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Wenn sie es durch die Gruppenphase schaffen."

Kai Havertz, Doppel-Torschütze gegen Costa Rica, brachte die Misslage auf den Punkt: "Das könnte auch ein Horrorfilm sein." Flick will jedenfalls das ausgerufene und weit verfehlte Ziel Titelgewinn sowie die klar verpasste Rückkehr in die Weltspitze "sehr, sehr schnell" aufarbeiten, sagte er. "Ich bin immer einer, der sehr kritisch ist, und das wird auch in die Analyse mit einfließen." Diese werde sehr zeitnah erfolgen. Er und DFB-Direktor Oliver Bierhoff, beide im Zentrum der Kritik, hatten noch im Schockzustand des nächsten Turnier-Desasters in Al Khor deutlich gemacht, dass sie ihre Arbeit fortsetzen wollen, die Heim-EM 2024 ihr nächstes Ziel sein soll.

Bildergalerie: Deutschland scheitert bei der WM erneut in der Vorrunde

Deutschland scheitert bei der WM erneut in der Vorrunde
Deutschland scheitert bei der WM erneut in der Vorrunde (Foto: INA FASSBENDER (AFP)) Bild 1/30
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"Mir macht es Spaß. Wir haben eine gute Mannschaft", sagte Flick. Diese durfte aber am Freitag direkt nach dem letzten Gruppenspiel den Heimflug antreten. Weit nach Mitternacht verließ der riesige DFB-Tross eskortiert von der katarischen Polizei mit zwei großen Teambussen und Begleitfahrzeugen den nächsten Schreckensort des deutschen Fußballs. WM-Vorrunden-Aus 2018, EM-Achtelfinal-Aus 2021, WM-Vorrunden-Aus 2022 - die so stolze Fußball-Nation Deutschland, dekoriert mit vier WM-Titeln und drei EM-Titeln, hat das Gütesiegel Turniermannschaft endgültig verloren.

Auch Flick konnte das Potenzial des 26-köpfigen WM-Kaders nicht heben. Er fand im Turnier nach dem Fehlstart gegen Japan (1:2) nie seine Wunschelf, in der Personalauswahl vercoachte er sich gleich mehrfach - besonders das Festhalten an Thomas Müller wirkte fatal. Flick lieferte zahlreiche Angriffspunkte. "Wir haben alle einen sehr großen Teil dazu beigetragen, dass wir nach Hause fahren", sagte Flick, der wie Bierhoff beim DFB noch eine Vertragslaufzeit bis 2024 hat. DFB-Präsident Bernd Neuendorf schloss einen Schnellschuss aus. "Wir dürfen den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen", sagte er. Für nächste Woche kündigte er eine Krisensitzung mit Bierhoff, Flick und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke an.

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Mittelfeldmotor Joshua Kimmich kämpfte gar mit den Tränen. "Wir fahren wieder nach Hause. Dementsprechend habe ich ein bisschen Angst davor, echt in ein Loch zu fallen", sagte der 27-jährige Bayern-Profi nach dem nächsten WM-Trauma. "Für mich ist es echt, würde ich sagen, der schwierigste Tag meiner Karriere." Er werde persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht, deshalb sei das für ihn "nicht so einfach" zu verkraften. "Ich bin 2016 dazugekommen, davor war Deutschland immer im Halbfinale. Dann kommt man dazu und scheidet zweimal in der Vorrunde aus, im letzten Jahr im Achtelfinale. Das ist nichts, wofür man stehen möchte", ergänzte Kimmich.

Müller hielt unterdessen Worte an die Nation, die nach Abschied klangen. "Wir haben unglaubliche Momente miteinander gehabt", sagte der 33-Jährige in der ARD an die Fans gerichtet. "Ich habe in jedem Spiel versucht, mein Herz auf dem Platz zu lassen. Allen Einsatz geliefert. Manchmal gab es einen neuen Trend durch meine Aktionen, manchmal hatten auch die Zuschauer Schmerzen im Gesicht, weil Aktionen nicht gelungen sind. Ich habe es mit Liebe getan. Da könnt ihr euch sicher sein. Und alles Weitere muss ich erst mal sehen."

Antonio Rüdiger versuchte eine Erklärung in der Mentalität der Mannschaft zu finden. "Die letzte Gier, dieses etwas Dreckige - das fehlt uns", sagte der Verteidiger von Real Madrid. "Viel Talent, alles schön und gut. Aber da gehört mehr dazu als einfach nur Talent, da spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Da müssen wir uns verbessern, ansonsten kommen wir nicht weiter."

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13  Kommentare
13  Kommentare
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Ledererturm (1.000 Kommentare)
am 02.12.2022 19:28

Es ist mir völlig unverständlich, was wegen eines verlorenen Fußballspiels und daraus resultierender Nichtteilnahme an einer WM für ein Theater um nicht zu sagen "Gschiß" veranstaltet wird. Warum um diese Balltreter so eine Tragödie veranstaltet wird, grenzt an Verblödung. Solange man den Sport selbst ausübt, macht's ja noch Spaß - aber 90 Min. zusehen und möglicherweise sich auch noch das "Fangebrüll" anhören müssen ist einfach zu nervig. WM - und die damit verbundenen Fragen u. Kommentare der Moderatoren/Kommentatoren - uninteressant !

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gmh (51 Kommentare)
am 02.12.2022 15:01

die deutschen fahren als moralischer sieger nach hause. falls sie einen spöttischen unterton heraushören sollten: das ist definitiv beabsichtigt.

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diwe (2.368 Kommentare)
am 02.12.2022 20:17

GMH es fahren einige nach Hause, die sich an der 1-Love-Kapitänsbinde beteiligt hätten, aber sicher nicht deshalb, sondern weil die Leistung halt nicht gereicht hat. Und das hat mit der politischen Einstellung wenig zu tun. Wir haben uns ja nicht mal ohne eine politische Einstellung qualifiziert!

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 02.12.2022 20:47

alle diese Mannschaften haben ihr Potential nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft.

Natürlich fahren sie deswegen nach Hause, weil sie sich mit anderen Dingen und nicth mit Fußball beschäftigt haben.

Der Fußball hat gewonnen und das ist gut so!

Jetzt wird diese WM ein Fest - und die Begeisterung der vielen Zuschauer in fast allen Ländern der Welt (mit Ausnahme ein paar Europäer) ist der Beweis dafür.

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woiknail (794 Kommentare)
am 03.12.2022 08:29

Jetzt wird diese WM ein Fest...

Ich finde das schon traurig und es zeigt die Einstellung zu gewissen Dingen wenn man so denkt und sich auch noch darüber freut.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 02.12.2022 13:00

Wer zwecks Politisieren und Moralisieren zur Fußball WM fährt der hat es nicht anders verdient.

Sind eh nicht nur die Schlaufen- Deutschen. Auch die Dänen (wollten wegen der Schlaufe aus der Fifa austreten) und die Binden-Belgier dürfen zurecht zum Fest des Hl. Regenbogens heimfliegen.

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woiknail (794 Kommentare)
am 02.12.2022 13:31

Ich vergönne es zwar den Deutschen auch, weil mir die derzeitige Mannschaft bzw. einige der Spieler einfach nicht sympathisch sind. Finde aber schon, dass Sport auch immer politisch ist und dass es richtig gewesen wäre dort ein Zeichen zu setzen.
Leider haben das unsere Nachbarn versäumt.

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bartgeier (1.035 Kommentare)
am 02.12.2022 18:26

Moral und Fussball sind zwei unterschiedliche Dinge. Dummheit und Rückständigkeit hängen jedoch zusammen.

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diwe (2.368 Kommentare)
am 02.12.2022 20:09

BETTER... was geben Sie da wieder von sich. Ich erinnere nur an die Black-Panther-Bewegung und die Olympischen Spiele 1968. Wer sich politisch äußert, muss nicht unbedingt verlieren: Tommie Smith (Gold) und John Carlos (Bronze). Aber auch damals gab's schon Vollkoffer: "...Avery Brundage stufte das Verhalten als eine „üble Demonstration gegen die amerikanische Flagge durch Neger“ ein..."

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 02.12.2022 20:46

diwe

ach was - so wie die Politik heutzutage betrieben wird wird nur Hass gestreut.

Die Menschen haben zurecht die Schnauze voll von der Politik. Da brauchts nicht auch noch irgendwelche Obermoralisierer die Hass per Sport streuen.

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HumpDump (4.947 Kommentare)
am 02.12.2022 12:04

Ist halt oft so, wenn man abseits des Sportlichen zu viel Show und Aufwand betreibt, dann bleibt das Sportliche auf der Strecke.

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diwe (2.368 Kommentare)
am 02.12.2022 20:13

Was bitte haben politische Meinungsäußerungen mit dem Erfolg zu tun?? Siehe mein Kommentar zu Besseralsalle. Die Deutschen haben einen Schei..fußball gespielt und es haperte sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Das hat aber wohl wenig mit politischen Ansichten zu tun!

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 02.12.2022 12:00

Ein Trost 👼wir bekommen GAS ! 😉😍🤣

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