Ausgekocht
Sehr geehrter Herr Jusits! Auf dem Fußballplatz sagen Männer manchmal Dinge, die ihnen später Leid tun.
Jene Beleidigungen, die Sie als Trainer des Wiener Sportklubs gegenüber der Schiedsrichterin Barbara Bollenberger getätigt haben, sind aber schlichtweg inakzeptabel (siehe Bericht).
Dass Sie der Meinung waren, die Unparteiische "hätte sicher besser in die Küche gepasst", zeugt von einer sehr fragwürdigen Einstellung. Dass Sie diesen Satz auch noch in der Öffentlichkeit gegenüber einem Reporter ausgesprochen haben, nicht unbedingt von hoher Intelligenz. Ganz zu schweigen von jener sexistischen Beleidigung, die wir unseren Lesern bewusst vorenthalten, weil es an Peinlichkeit nicht zu überbieten ist. Immerhin bestreiten sie, diesen Satz ausgesprochen zu haben.
Mit dem Wiener Sportklub betreuen Sie einen Verein, der genau für diese Art der Intoleranz rein gar nichts übrig hat. Dort leben Verein und die Fans seit Jahrzehnten Werte wie Integration und Gleichberechtigung vor. Der Abstiegskampf, die 0:1-Niederlage gegen Ritzing, die fragwürdige Elfmeter-Entscheidung. All das sind Dinge, die einen Trainer auf die Palme bringen können. Als Entschuldigung für Ihre Entgleisung genügt das aber noch lange nicht.
Falls Sie bisher noch nicht über ihren Rücktritt als Trainer nachgedacht haben, dann sollte das zumindest ihr Verein tun.