Die pure Lust nach dem Frust
SALZBURG. Play-off: Salzburg fand ein Rezept gegen Bröndbys Mauertaktik
Nicht wenige der 17.538 Fans in der Red-Bull-Arena hatten nach den Galavorstellungen gegen die spanischen Fußball-Topklubs Atletico Madrid (1:0) und FC Barcelona (2:1) ein Schützenfest erwartet. Doch in Freundschaftsmatches geht alles leichter von der Hand als in so einem wichtigen Play-off-Duell um den Einzug in die Fußball-Champions-League, die eine Antrittsprämie von rund 15 Millionen Euro garantiert. Der FC Salzburg mühte sich zu einem Last-minute-Heimsieg über Bröndby IF, "Joker" Brenden Aaronson schoss die Mozartstädter zum 2:1 (90.) und verbesserte damit die Ausgangsposition für das Retourmatch am kommenden Mittwoch (21 Uhr, Sky) in der Kopenhagener Vorstadt.
"Es ist brutal schwer, sich gegen so einen kompakten Kontrahenten durchzukombinieren", weiß Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, der ein goldenes Händchen hatte. Denn die Hereinnahme des US-Amerikaners Aaronson, der auch beim 1:1 (56.) von Karim Adeyemi, dem Führenden in der Bundesliga-Schützenliste, seine Füße im Spiel hatte, brachte den Umschwung.
"Ich bin superglücklich. Das Entscheidende ist, dass ich dem Team helfen konnte. Bröndby hat wirklich sehr defensiv gespielt, das war frustrierend", sagte Aaronson. Der dänische Titelträger, der sieben Ausfälle (sechs davon wegen Corona-Infektionen) zu beklagen gehabt hatte, profitierte von der frühen Führung (4.) und machte in der Folge die Mauer. Salzburg suchte nach Lösungen und fand sie – spät, aber doch. "Jetzt reisen wir mit einem guten Gefühl in meine Heimat", betonte der dänische Salzburg-Verteidiger Rasmus Kristensen. Auch Kapitän Andreas Ulmer strotzt vor Zuversicht: "Wir werden auswärts nichts verwalten, sondern wollen auch das zweite Spiel gewinnen. Das ist unser Anspruch", betonte der 35-jährige Linzer nach seinem bereits 498. Pflichtspiel im Trikot der "Roten Bullen". Um ein Haar wäre dem ÖFB-Teamspieler ein Treffer gelungen, doch sein Schlenzer verfehlte das Ziel.
Salzburg hat mehr Qualität als Bröndby IF, also jene Blau-Gelben, die nach dem 1:2 zu Hause aktiver werden müssen. "Ich denke, dass sich für uns Räume ergeben werden. Auch deshalb war dieser Siegtreffer von Aaronson so wichtig", sagte Coach Jaissle.
Noch besser ist die Ausgangsposition für Sheriff Tiraspol. Nach dem 3:0-Triumph über Dinamo Zagreb steht das Tor für den dann ersten moldawischen Klub in der Gruppenphase der "Königsklasse" sperrangelweit offen.