Proteste statt Partystimmung, doch der Fußball rollt weiter
RIO DE JANEIRO. In Brasilien ist ein Mensch bei Protesten gestorben, in der Türkei begann trotz Unruhen die U20-WM – für die FIFA kein Problem.
FIFA-Präsident Joseph Blatter jettet zwischen zwei Krisenherden hin und her. In einem Fall, nämlich in Brasilien, hat sich der mächtige Fußball-Funktionär die Fingern verbrannt. Blatter äußerte die Meinung, dass der Fußball die Proteste im Land einschlafen lassen würde: „Der Fußball ist stärker als die Unzufriedenheit der Menschen. Wenn der Ball einmal rollt, werden die Menschen das verstehen, und das wird aufhören“, hatte der Schweizer bei seiner Kurzvisite beim Confederations Cup gesagt. Dass er auch sagte, die Brasilianer hätten die in einem Jahr stattfindende WM gewollt und warum sie sich nun beklagen, machte ihn am Zuckerhut nicht beliebter. Verständnis für die Proteste äußerte er erst, nachdem sich Brasiliens Fußballstars mit den Demonstranten solidarisiert hatten.
Blatter ist mittlerweile in die Türkei weitergereist. Dort begann die U20-WM. Gespielt wird in sieben Städten. Es war keine Flucht. „Als FIFA-Präsident halte ich es für wichtig, an Ort und Stelle zu sein, wenn es losgeht“, sagte Blatter über seine Reise zum wichtigsten Nachwuchswettbewerb des Weltverbandes. Die Frage ist, wie sehr sich die heftigen Demonstrationen gegen die islamisch-konservative Regierung auf das Turnier auswirken. Das passt den Organisatoren gar nicht, da sich Istanbul auch um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020 bewirbt. Der Generalsekretär des Türkischen Fußballverbandes, Emre Alkin, sagte, es gebe in der Türkei Leute, die aus den Spannungen Vorteile ziehen wollen. Und: „Die Sicherheitskriterien der FIFA sind sehr hoch. Wir haben schon vor Monaten unsere Arbeiten begonnen, um diese Kriterien zu erfüllen.“
Trotz heftiger Demonstrationen und brutaler Polizeieinsätze hat die FIFA keine grundsätzlichen Bedenken mehr gegen die Austragung. Sorgen wurden im Gespräch mit türkischen Behörden offensichtlich weitgehend ausgeräumt.
FIFA: „Vollstes Vertrauen“
Und so wird weitergespielt. Auch wenn es gestern kurzerhand Gerüchte über einen Abbruch des Confed-Cup gab. Die dementierte aber ein FIFA-Sprecher: „Weder die FIFA noch das LOK (Anm.: nationales Organisationskomitee) haben je über eine mögliche Absage diskutiert.“ Man habe „vollstes Vertrauen in das Sicherheitskonzept“ für Confed Cup und WM 2014 und „stehe in ständigem Kontakt mit den entsprechenden Behörden“. Blatter soll in der finalen Phase wieder nach Brasilien fliegen. Zurück in einen Krisenherd.
schneckerl ---》 und der erm verhasste dativ.
resume: BRA - ITA.. .lass ma uns es trotzdem schmecken...
sollte sich spätestens jetzt den kick brasilien:italien geben ...
was für eine allerbeste unterhaltung!
die MENSCHEN in nöten aber sind ECHT!