Hinum vor Linz-Rückkehr: "Freue mich für Blau-Weiß"

"Bitte reden wir nicht mehr über die vergangene Saison bei Blau-Weiß", sagt Thomas Hinum mit einem Schmunzeln. Heute kehrt der Sankt Valentiner in der 2. Liga mit Amstetten in das Linzer Stadion zurück (19.10 Uhr). Warum es den 31-jährigen Ex-Kapitän von Blau-Weiß Linz trotz Vertrags ins Mostviertel zog und was in der Vorsaison alles schief lief, erklärt Hinum im Gespräch mit den OÖNachrichten.

OÖNachrichten: In der Vorsaison waren Sie noch Kapitän bei Blau-Weiß – heute kommen Sie als Gegner nach Linz. Wie ist Ihr Gefühl vor der Rückkehr?

Thomas Hinum: Ich komme mit Freude zurück. Es waren zwei schöne Jahre bei Blau-Weiß. Rundherum hat alles gepasst, sportlich war es leider nicht so, wie wir es uns erwünscht hätten.

Vor allem die sogenannten Führungsspieler wurden heftig kritisiert.

Damit muss man umgehen können. Mir muss jemand die Definition eines Führungsspielers erklären. Ich war bei Austria Kärnten mit 21 ein Führungsspieler. Nur weil man jünger ist, heißt das nicht, dass man sich herausnehmen kann. Die Leistung auf dem Platz muss stimmen. Da hat es, nachdem feststand, dass wir nicht mehr absteigen konnten, gehapert. Dass man die Schuldigen nur bei den sogenannten Führungsspielern gesucht hat, da war ich schon ein bisschen angefressen.

Dafür läuft es bei Blau-Weiß in dieser Saison bis dato umso besser. Überrascht Sie das?

Ich bin nicht neidisch, freue mich für Sagi (Anm.: Trainer Thomas Sageder) und sein Team. Überrascht bin ich nicht. Man hat sich im Sommer richtig gut verstärkt.

Warum haben Sie im Sommer Blau-Weiß trotz laufenden Vertrags verlassen?

Bei Gesprächen wurde mir mitgeteilt, dass ich den Verein verlassen kann, wenn ein Angebot kommt. Ich war schon fast bei Lustenau, doch dann meldete sich Amstetten bei mir. Dort habe ich neben dem Fußball die Chance, den Master in Business Administration und Sport zu machen. Außerdem ist Amstetten von St. Valentin ideal zu erreichen.

Wird Thomas Hinum jubeln, sollte heute der erste Saisonsieg mit Amstetten gelingen?

Natürlich freue ich mich, alles andere wäre meinen neuen Kollegen gegenüber auch nicht fair. Wir haben in den ersten Runden Punkte hergeschenkt, sind heiß auf den ersten Sieg.

 

Wie stark ist Liefering?

In der vergangenen Saison trat Liefering in der letzten Runde der zweiten Fußball-Liga beim 1:1 gegen Wiener Neustadt mit einer Rumpftruppe an. Neustadt schaffte mit dem Remis den Sprung in die Relegation, Ried ging mit einem Punkt Rückstand leer aus. Heute treffen die Innviertler (Keine-Sorgen-Arena, 19.10 Uhr) auf Liefering. Die Salzburger sind heute stärker als damals zu erwarten: Mit Dominik Szoboszlai und Romano Schmid konnte man zuletzt jene Schlüsselspieler aufbieten, die damals am Saisonende gefehlt hatten. Wider Erwarten stehen beide (noch) kaum im Kader von Champions-League-Aspirant Red Bull Salzburg.