Pilgern auf dem Pferd
Johannesweg auf der Mühlviertler Alm ist nun auch für reitende Pilger ausgeschildert.
Niemand sagt, dass das Pilgern nur auf Schusters Rappen vor sich zu gehen habe. Schon das Wort Wallfahrt lässt anklingen, dass Fortbewegungsmittel kein Tabu beim Pilgern sind – Pferde schon gar nicht. Deshalb hat der Reitverband Mühlviertler Alm eine Tour mit spirituellem Mehrwert ausgearbeitet, den Pilgerritt auf dem Johannesweg.
84 Kilometer lang ist der Johannesweg für zu Fuß Pilgernde, 110 Kilometer für zu Pferd Pilgernde. Der Pferdeweg verläuft meist nahe am Johannesweg. 12 Nachdenk-Stationen wurden für Pilger bereits 2012 installiert, die nun auch mit dem Pferd besuchbar sind – individuell oder in kleinen Gruppen; mit dem eigenen Pferd oder mit den trittsicheren Wanderreitpferden der Gastgeber auf der Mühlviertler Alm.
Genusstour zu Pferd
Vier bis fünf Tage sollte man für den "Johannesritt" veranschlagen. Beim Pilgern geht es ja nicht um Geschwindigkeitsrekorde, sondern um kontemplatives Vorwärtskommen. Da ist es kein Fehler, die Ausritte unter Genusstour gedanklich einzuordnen. Bei den Stationen werden dann Wege zum tieferen Sinn im Leben aufgezeigt. All das unter dem Motto der Wanderreiter, das da lautet: "Wir reiten im Schritt". Wenn das nicht zur Philosophie des Pilgerns passt?!
Im Mühlviertel befindet sich mittlerweile ein auf 700 Kilometer ausgeweitetes und gut beschildertes Reitwegenetz. Darin finden sich 50 Pferderaststationen und Reiterherbergen, die auf die Bedürfnisse von Ross und Reiter perfekt zugeschnitten sind.
Wer den Johannesweg pilgerreiten möchte, kann sich unter www.pferdereich.at näher informieren. Ebenfalls unter dieser Adresse kann man die neu aufgelegte Wanderreitkarte (6 Euro) bestellen, in der bereits der "Johannesritt" eingezeichnet ist.