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Kurz sondiert ab Mittwoch "in größerer Runde", FPÖ nimmt sich aus dem Spiel

Von OÖN-Politik, 11. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Kurz sondiert ab Mittwoch "in größerer Runde", FPÖ nimmt sich aus dem Spiel
Kogler (l.) und Kurz dürften bald "vertiefende Gespräche" führen, Hofer will das vorerst nicht. Bild: REUTERS

WIEN. Taktische Ansagen und Abwägungen prägen den Weg zur Regierungsbildung.

Die ersten Sondierungsgespräche zwischen VP-Obmann Sebastian Kurz und den Chefs der anderen Parteien sind abgeschlossen, nun wird vor allem taktiert.

Am kommenden Mittwoch setzt Kurz die Sondierungsgespräche fort – nicht mehr unter vier Augen, sondern "in größerer Runde", wie er gestern mitteilte. Eine konkrete Reihenfolge nannte Kurz noch nicht.

Bei den Gesprächen diese Woche hätten SPÖ, Grüne und Neos ihren "grundsätzlichen Willen zu regieren" deponiert, sagte der Altkanzler. FP-Chef Norbert Hofer habe hingegen erklärt, dass er das Wahlergebnis nicht als Auftrag zu regieren und auch nicht zu sofortigen Regierungsverhandlungen sehe. Das wolle er "respektieren", erklärte Kurz. Dennoch ließ er offen, ob er die Freiheitlichen noch einmal zu Sondierungsgesprächen einladen werde. Jedenfalls wolle er mit allen Parteichefs Kontakt halten, weil es auch um die Zusammenarbeit im Parlament gehe.

Blaue Hintertür bleibt offen

Daraufhin nahm sich die FPÖ selbst aus dem Spiel. Man stehe vorerst nicht für weitere Sondierungsgespräche zur Verfügung, teilte ein Parteisprecher mit. Hofer warnte gleichzeitig vor einer "Linkswende in türkisem Mantel". Österreich stehe offenbar vor einer türkis-grünen Koalition auf Bundesebene.

Zur Position seiner eigenen Partei ließ Hofer wissen: "Bei einem Wahlergebnis von über 20 Prozent wäre ein sofortiger Eintritt in Regierungsverhandlungen möglich gewesen." Das tatsächliche Wahlergebnis (16,2 Prozent, Anm.) gebe der FPÖ aber keine Legitimation zu einem solchen Schritt.

Eine Hintertür ließ Hofer dennoch weiter offen. Er habe unmissverständlich klargemacht, dass sich die FPÖ ihrer Verantwortung bewusst sei, sollte die ÖVP an der Regierungsbildung scheitern. Er habe auch "weiterführenden Konsultationen in einer größeren Runde" zugestimmt. Doch genau diese werde es nach den jüngsten Aussagen von Kurz vorerst nicht mehr geben, hieß es aus der Partei. Hofer sagte, er konzentriere sich nun auf die Erneuerung der FPÖ.

Die Grünen stehen bereit

Kurz dürfte in den nächsten Tagen den weiteren Fahrplan der Sondierungsgespräche bekanntgeben. Es wird erwartet, dass er jedenfalls die Grünen und die SPÖ zu vertiefenden Runden einlädt und möglicherweise die Neos. Als erster Ansprechpartner für eine Regierungsbildung unter Kurz werden die Grünen gehandelt, die neben der ÖVP der zweite große Wahlsieger waren.

Nach dem ersten Gespräch zwischen Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler hatte Letzterer am Mittwochabend gesagt, es sei angesichts des Stimmenzuwachses von rund zehn Prozentpunkten "völlig logisch", dass sich die Grünen auf vertiefende Sondierungsgespräche vorbereiteten. Er habe vom Gespräch mit Kurz mitgenommen, "dass wir in echte Gespräche einsteigen wollen und werden".

Gesprächsthemen und Verhandler

  • Bei den ersten Sondierungsgesprächen mit den Chefs von SPÖ, FPÖ, Grünen und Neos diese Woche habe man sich sowohl mit der Frage beschäftigt, welche Themen man gemeinsam im Parlament behandeln könne, als auch mit der Frage einer gemeinsamen Regierung, erklärte VP-Chef Sebastian Kurz gestern, Donnerstag: „Wir haben uns querdurch mit fast allen Themen beschäftigt.“
  • Was sein Verhandlungsteam betrifft, will sich Kurz an den Regierungsverhandlungen 2017 orientieren. Damals hat die ÖVP neben Kurz unter anderen die damaligen Generalsekretäre Elisabeth Köstinger und Stefan Steiner sowie den Wiener Parteichef Gernot Blümel ins Rennen geschickt. Die damalige VP-Vizechefin und Verhandlerin Bettina Glatz-Kremsner ist mittlerweile Casinos-Generaldirektorin. 

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 13.10.2019 15:30

Viel Glück mit den Grünen Schmähbrüdern.

Laut Krone ,"der Kogler hat an guatn Schmäh!" Da können wir ja gespannt sein.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 11.10.2019 15:18

Die Blauen werden für den lieben Basti bei scheitern der Gespräche mit den anderen Parteien billig zu haben sein.
Zwei Ministerien weniger für die Hofer/Kickl-Truppe und alles ist wieder gut. Beide
( VP und FP ) sind nachtgeil, am geilsten ist der Shorty selbst. Mit den Blaunen kann er gemütlich durchregieren , so wie sein großes Vorbild W. Schüssel.

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Juni2013 (9.846 Kommentare)
am 11.10.2019 10:05

Warum sollten die Türkisen und die FPÖ Zeit für Sondierungsgespräche verschwenden? Das Koalitionsabkommen zur letzten Zusammenarbeit dieser Parteien existiert ja noch. Die Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ und den Grünen werden scheitern. Dann wird die FPÖ sich "opfern" und wieder mit Kurz koalieren und sich dabei als Retter einer funktionsfähigen Regierung darstellen. Große Verhandlungen braucht es ja nicht, da man nach dem zuletzt vereinbarten Regierungsprogramm weiterarbeiten kann. Über die Neubesetzung von Ministerien (siehe Causa Kittl) wird man sich sicher einigen um an der Macht zu bleiben.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 11.10.2019 08:52

Die Warnerei vor Linksruck und Rechtsruck finde ich ziemlich dumm.
Es ist doch klar, dass Kurz bei einer Koalition mit einer rechten Partei Zugeständnisse nach rechts machen muss und bei einer Koalition mit einer linken Partei Zugeständnisse nach links.
Kurz ist dem Wähler verpflichtet, die Partei als Partner zu wählen, die ihm den größten Freiraum bietet, den versprochenen Weg zu gehen.
Die Aussage von der grünen Seite, dass die Türkisen sich für eine Koalition sehr stark in Richtung der Grünen bewegen müssten, kann nur von jemand kommen, der oder die nicht viel von Demokratie hält. Die Grünen kommen öfter ziemlich diktatorisch rüber, weswegen sie für mich nicht wählbar sind, obwohl mir Umweltschutz sehr am Herzen liegt.

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 11.10.2019 04:57

Die SPÖ sollte die glücklose Rendi-Wagner vom Sattel holen, dann wäre die Chance für türkisrot vorhanden.

Sogar der Sohn von Exkanzler Kern, der Niko, hat gestern Abend in einem Interview über die Rendi-Wagner gelästert und sie als Fehlbesetzung bezeichnet.

Anzusehen bei

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Kern-Sohn-Rendi-ist-Fehlbesetzung/401211491

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