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Die Lehren von 2019: Bitte keine Prognosen mehr

Von Wolfgang Braun, 28. Dezember 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie OÖN-Jahresrückblick aus dem Ressort Innenpolitik
Bild: SPIEGELSÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Ibiza, Fluch und Segen. Ein Politik-Jahresrückblick von Wolfgang Braun.

Ein Blick zurück ist sehr hilfreich. Er bewahrt einen vor allzu selbstsicheren Einschätzungen. So gesehen konnte man 2019 sehr viel lernen.

Wer hätte es noch vor einem Jahr für möglich gehalten, dass Werner Kogler einer der Senkrechtstarter der Politik werden würde? Kogler war der letzte Mohikaner bei den Grünen, der sich erbarmte und eine zerrüttete Partei übernahm. Den Grünen fehlte es nach dem Sturz aus dem Parlament an allem, Personal, Selbstvertrauen, Geld. Kogler war eigentlich die Rolle des Notarztes zugedacht, ein Überlebenshelfer bis zur nächsten Wahl. Da wollte man mit neuem Personal antreten, am besten mit einer Frau an der Spitze – so der Plan, der wie so viele 2019 durch das Ibiza-Video pulverisiert wurde.

Jahresrückblick Politik

Für die Grünen war Ibiza ein Segen. Sie schafften es, nach nur zwei Jahren wieder in den Nationalrat einzuziehen. Der unaufgeregte, hemdsärmelige Werner Kogler ist das Gesicht des grünen Wiederaufstiegs. Ihm fehlt der missionarische Zug, der vielen Grünen eigen ist und der die Partei manchmal ein wenig anstrengend wirken lässt.

Trotzdem sollte man sich davor hüten, den aktuellen Aufwärtstrend schon als Beginn einer grünen Ära einzustufen. Die Grünen profitierten vom Klima-Thema, das heuer in einer Wucht die öffentliche Debatte dominierte, die in diesem Ausmaß vor einem Jahr auch nicht vorhersehbar war. Dazu kam im gesamten linksliberalen Politikspektrum der sentimentale Wunsch, die Grünen wieder ins Parlament zurückzuholen. Diese Welle trug sie im Herbst zu einem historischen Wahlerfolg. Aber wenn die Grünen ein dauerhaftes Fundament für eine Mittelpartei schaffen wollen, liegt der schwierigere Teil des Weges noch vor ihnen.

Während die Grünen noch ganz besoffen sind von ihrem Traumjahr, hat die SPÖ einen Dauerkater. Die einst so stolze Partei durchleidet eine Lebenskrise, und sie hat zweifellos gravierende Probleme. Es ist daher schon Mode geworden, der Sozialdemokratie den Untergang zu prognostizieren. Doch auch da sollte man vorsichtig sein. Es ist erst eineinhalb Jahre her, dass die SPÖ 2018 bei der Landtagswahl in Kärnten 48 Prozent erreicht hat. Das ist so ziemlich das Gegenteil von einem Untergang und der Beweis, dass die Gunst der Wähler volatil ist wie nie zuvor.

Die ÖVP hat in dieser Hinsicht gegenwärtig keine Sorgen. Sie hat Sebastian Kurz, der wie kein zweiter Politiker den Ton trifft. Aber was bleibt, wenn dieser Zauber einmal bricht, das ist ein Gedankenspiel, dem sich nur die wenigsten schwarzen Granden aussetzen wollen.

Am Ende ist ein Rückblick auf 2019 unmöglich ohne Ibiza, Heinz-Christian Strache und die FPÖ. Was nach Ibiza rund um die Freiheitlichen und ihren Ex-Chef aufbrach, ist beispiellos in der jüngeren politischen Geschichte des Landes. Dass diese Partei bei der Nationalratswahl immer noch 16 Prozent der Stimmen erreichen konnte, ist das eindrucksvollste Beispiel dafür, wie unerklärlich Politik mittlerweile geworden ist.

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Autor
Wolfgang Braun
Stellvertretender Chefredakteur
Wolfgang Braun

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14  Kommentare
14  Kommentare
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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 30.12.2019 15:02

Die Grünen besoffen vom Traumjahr? Herr Braun, das disqualifiziert Sie!
Die Grünen sind hoffentlich intelligent genug, nicht in Feierstimmung zu gehen, sondern jetzt einmal mit Freude hart zu arbeiten. Es wird kein leichter Weg sich Ruhm und Ehre zu verschaffen, wenn soviele Widersacher dies gerne erschweren. Jetzt heißt es, den Grundstein für eine bessere Zukunft zu legen, auf dem aufgebaut werden kann. Ich wünsche viel Glück! Und ich habe viel Vertrauen, dass die Grünen am Boden bleiben, ausgewogen agieren, Ruhe bewahren und geschickt parieren, wenn sie über den Tisch gezogen werden sollen.

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jopc (7.371 Kommentare)
am 30.12.2019 15:00

Sagt mal liebe OÖN:
Was bezahlen euch denn die Linken oder sonstwer dass dieses Ibiza Foto seit Mai, also seit 7 Monaten ununterbrochen online steht?
So was macht man doch nur wenn es bezahlt wird.

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( Kommentare)
am 30.12.2019 09:06

Ibiza war keine B'soffene Geschichte.
Ibiza war eine unterleibs gesteuerte Geschichte der beiden Charakterlosen.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 29.12.2019 07:11

Meine Oma ist 'ne Umweltsau - wie kann jemand so eine Partei wählen?

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( Kommentare)
am 28.12.2019 13:08

Das Ibiza-Video wurde von den linken gemacht, weil sie unbedingt an die Macht wollten. Kurz hat von diesen video gewusst und verschwiegen es, weil er Kanzler bleiben wollte. In der jetzigen Zeit, ist die Politik nur mehr ein faules Spiel. Eigentlich seit dem Haider. Der wurde aus dem Weg geräumt und beim strache machte man ein Video um ihn aus dem Verkehr zu ziehen.

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Heubauer (177 Kommentare)
am 29.12.2019 08:52

Ihnen ist leider nicht mehr zu helfen

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Alain (814 Kommentare)
am 29.12.2019 14:06

..träumen sie weiter von der guten und gerechten Politik, es ist vielen eben nicht zu helfen, ihr seht nur was ihr sehen wollt, ist doch auch sehr einfach alles gut hinstellen ist aber genauso falsch, es gibt nämlich in der Politik nichts Gutes, die da oben kochen ihr eigenes Süppchen auf Kosten der braven und fleißigen Steuerzahler, das werden sie aber auch nicht glauben. Ja wer hätte je gedacht, dass die Moralprediger die Christen die schlimmsten Verbrechen an ihnen anvertrauten Kindern begehen? Auch alles Verschwörungstheorien? Einfach so ein Wort und alles ist vom Tisch, die "N..." sind unter uns, aber nicht auf der Rechten Seite, wo man diese nur zu gerne vermutet.

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Alain (814 Kommentare)
am 29.12.2019 13:56

Sehr richtig! Viele stellen das als Verschwörungstheorie hin, etwas anderes fällt einem ja dazu auch nicht ein, denn "es ist so ungeheuerlich, dass man es einfach nicht wahrhaben will und kann". Aber die Politik hat man sich immer schon gerichtet und wenn es nicht nach Wunsch der EU und der Linken läuft macht man auch schnell mal einen ach so erfreulichen Unfall. Das Video war ja auch ein Genuss für die Grünen und Linken und kein Schock wie man ständig behauptet. Die gemeine kriminelle Handlung der Video Ersteller und Käufer, samt der Deutschen Presse (EU) ist ja toll aufgegangen, aber das dicke Ende kommt, denn es "dauert" bis der Mensch das sieht, was er nicht sehen will, man denke nur an die "Sager nach dem letzten Weltkrieg". .. wir wussten nicht was da geschah, wir hatten keine Chance etwas zu tun, wir hätten sonst..... und heute sagen sie: ....ich würde meine Arbeit verlieren etc. Man verschließt so gerne Augen und Ohren, man will nur seine Ruhe und guckt weiter ins Fernkastl!

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boris (1.939 Kommentare)
am 28.12.2019 10:42

Kogler und die Grünen sollten dem HAZE und dem Gudenus aus "Dankbarkeit" eine Riesentorte schenken, denn die beiden waren die effektivsten Wahlhelfer (nebst der Greta) für die Grünen, die ohne diese noch immer in der außerparlamentarischen Opposition ihr karges Dasein fristeten. Aber schon Kreisky sagte: Dankbarkeit ist keine politische Kategorie. Na dann wird es wohl keine Torte sondern hauptsächlich Schelte für die beiden geben.
HAZE meinte einmal in einem Interview, er wolle die Fehler des Jörgi nicht wiederholen - musste er auch nicht, er hatte selber "bessere".

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.12.2019 07:01

2020 wird das CO2-Märchen auffliegen und die Grünen abstürzen.

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( Kommentare)
am 28.12.2019 11:00

Schau Dir mal die Keeling-kurve an. und lies, wie sie zustande kam. dann rede weiter vom märchen.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.12.2019 12:31

Die Pasterze war vor 6000 Jahren eine Wiese - einfach googeln.
Bildungsferne oder Pseudogebildete fallen halt gerne auf Lügen hinein.
Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau............... ein WDR-Lied auf youtube!
Dann wissen Sie, womit Sie es zu tun haben.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 28.12.2019 03:12

"der wie kein zweiter Politiker den Ton trifft" Aha. Der "treffende Ton" ist also inhaltsloses Geschwafel, das nur einlullen und von der beinharten Message Control und Machtpolitik ablenken soll. Für Herrn Braun bzw. die OÖN vielleicht. Für mich nicht. Und nein, dazu muss ich gar kein politischer Gegner der ÖVP sein. Das merkt jeder, der etwas Ahnung von Kommunikation hat,

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( Kommentare)
am 28.12.2019 11:03

Ich mag den ton von Kurz nicht. aber viele menschen mögen ihn. und darüber schreibt Herr Braun.

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