AstraZeneca: Skepsis wegen Wirksamkeit bei Älteren
WIEN. Seniorenvertreter wollen britisch-schwedisches Vakzin wegen fehlender Daten noch nicht zur Anwendung bei älteren Menschen.
Der Wirkstoff von AstraZeneca spielte ursprünglich im Impfplan von Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) eine zentrale Rolle. Vor allem weil das Vakzin bei normaler Kühlung und damit entsprechend einfach zu lagern sowie relativ billig ist. Doch zuletzt hat sich einiges geändert: Zunächst kündigte der britisch-schwedische Konzern an, im Februar nur ein Drittel der von der EU bestellten Impfdosen liefern zu können. Für Österreich sind das knapp 350.000.
Nach der generellen Zulassung des Vektor-Impfstoffs durch die EU-Behörde EMA am vergangenen Freitag beriet am Sonntagabend das Nationale Impfgremium über die Anwendungsempfehlungen für Österreich. Diese will die Regierung heute abschließend bewerten.
Im Lichte der Kritik an angeblich lückenhaften Studien über Wirkung und Verträglichkeit bei älteren Menschen wurde das Vakzin zuletzt in Deutschland und Italien (siehe Kasten) nur eingeschränkt freigegeben.
Auf Daten warten
Für den Präsidenten des Pensionistenverbands Österreich (PVÖ), Peter Kostelka, stand mangels belastbarer Daten vorab fest, dass man abwarten solle: "Ich appelliere an die Verantwortlichen, sorgsam zu prüfen, ob man die älteren Menschen in Österreich Risiken aussetzt, die in Deutschland und Italien der Generation 55 bzw. 65 plus bewusst nicht aufgebürdet werden", sagte Kostelka.
Auch Ingrid Korosec, Chefin des VP-Seniorenbundes, möchte auf das Ergebnis einer großen US-Studie zur Verträglichkeit des Impfstoffs bei Menschen, die über 80 Jahre alt sind, warten. Bis dahin solle man die anderen zugelassenen Wirkstoffe einsetzen.
In Italien bis 55 Jahre, in Deutschland bis 65
Italiens Arzneimittelbehörde empfiehlt den Corona-Impfstoff von AstraZeneca nur für Erwachsene bis zu einem Alter von 55 Jahren. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA sei das Vakzin in Italien zwar zugelassen, teilte die Behörde am Samstag mit. Menschen über 55 Jahre und besonders anfällige Menschen sollten jedoch bevorzugt mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden.
Zur Begründung hieß es, es bestünden „gewisse Unsicherheiten“ über die Wirksamkeit des Mittels bei älteren Menschen, da diese Altersgruppe bei den klinischen Tests nur „schlecht vertreten“ gewesen sei. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission AstraZeneca nur für Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.
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Jetzt mischen sich auch noch die "Seniorenvertreter" ein. Die braucht niemand!
Weil sie nur Misstrauen säen.
Der "Stoff" ist in Ordnung. Aber, wir bekommen zu wenig. Das wird noch ein ordentliches "Griss" darum geben.
Und wie sieht es mit der Wirksamkeit für die 18-64 jährigen aus? Warum gibt es nirgends Informationen über den Impfstoff? Über die mRna Impfstoffe wurden sehr ausführliche informiert und bei dem von AstraZeneca erfährt man nichts, obwohl er schon zugelassen wurde. Ist er vlt doch nicht so gut??
90% mit der halben Dosis (durch Zufall rausgefunden, aber nur bei 18-55 Jährigen), 62% bei voller Dosis. Das Trägervirus liegt im Wettstreit mit dem Coronavirus, Sputnik setzt auf verschiedene Trägervirus - eine Zusammenarbeit mit den Russen wurde, offiziell beantragt.