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Trump kündigte Verschiebung und Erweiterung von G7-Gipfel an

Von nachrichten.at/apa, 31. Mai 2020, 14:41 Uhr
US-Präsident Donald Trump. Bild: Reuters

WASHINGTON / MOSKAU. Gerade erst hat er von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Korb für den im Juni in Washington geplanten G7-Gipfel bekommen - da kündigt US-Präsident Donald Trump eine Verschiebung und ein neues Format mit zusätzlichen Ländern an.

Das Treffen könne im September oder auch erst nach der US-Präsidentschaftswahl im November stattfinden, sagte Trump am Wochenende. Weil die G7 ein "sehr überholtes" Format seien, wolle er unter anderem Russland dazu bitten.

Ein Gipfeltreffen im Format der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) spiegle nicht korrekt wider, "was in der Welt passiert", sagte Trump am Samstag an Bord der Air Force One vor Journalisten: "Es ist eine sehr überholte Gruppe von Ländern." Daher wolle er zu dem Gipfeltreffen im Herbst auch Russland, Südkorea, Australien und Indien einladen.

Das von ihm geplante neue Format bezeichnete Trump als "G10 oder G11". Er habe seine Idee bereits "grob" mit den Staats- und Regierungschefs der vier neuen Staaten besprochen.

Laut Trump könnte der Gipfel im September vor oder nach der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York stattfinden - oder "ich mache es vielleicht nach der Wahl", fügte der US-Präsident hinzu. Trump hofft bei der US-Präsidentschaftswahl Anfang November auf seine Wiederwahl.

Mit mehr als 1,7 Millionen Infektionen und mehr als 103.000 Todesopfern sind die USA das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Im März teilte das Weiße Haus mit, wegen der Pandemie müsse der für Juni geplante G7-Gipfel auf Trumps Landsitz Camp David durch eine Videokonferenz ersetzt werden.

Vor einigen Tagen erklärte Trump dann aber überraschend, da sein Land sich bereits von der Pandemie erhole, könne im Juni doch ein persönliches Treffen stattfinden. Zunächst nannte er seinen Landsitz Camp David als Gipfelort, kurz darauf das Weiße Haus in Washington.

Die Reaktionen der anderen G7-Staats- und Regierungschefs fielen verhalten aus, wobei Merkel als einzige öffentlich eine vorläufige Absage erteilte. "Stand heute kann sie in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusagen", erklärte ein Regierungssprecher in Berlin am Samstag nach einem Telefonat der Kanzlerin mit Trump. Merkel werde die Entwicklung der Corona-Pandemie aber "weiter im Blick haben".

Der französische Staatschef Emmanuel Macron ließ daraufhin am Samstagabend erklären, er stehe für eine persönliche Gipfelteilnahme bereit, es sei aber "die Anwesenheit aller erforderlich". "Die Anwesenheit der (deutschen) Kanzlerin und die Einheit der Europäer sind wichtig", hieß es in der Erklärung des Elysee-Palasts nach einem Telefonat Macrons mit Trump. Frankreich warte darauf, "dass die G7-Präsidentschaft der USA ihre Absichten präzisiert".

Auf Trumps daraufhin folgende Ankündigung des Gipfels im Herbst in neuem Format reagierte die deutsche Regierung zunächst zurückhaltend. "Wir warten auf die weiteren Informationen durch die USA, die ja Gastgeber sind", erklärte ein Regierungssprecher.

Der G7 gehören außer den USA, Deutschland und Frankreich auch Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an. Wegen der Annexion der Krim durch Moskau 2014 gibt es das G8-Format gemeinsam mit Russland nicht mehr.

Merkel ist 65 Jahre alt, Trump 73 und der japanische Regierungschef Shinzo Abe 65. Statistisch gesehen gehören alle drei damit zur Corona-Risikogruppe. Die Staats- und Regierungschefs werden zu solchen Gipfeln üblicherweise von großen Delegationen sowie zahlreichen Journalisten begleitet.

Der 55-jährige britische Premierminister Boris Johnson hat bereits eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus hinter sich und musste deswegen mehrere Tage auf der Intensivstation behandelt werden. Nach Angaben des Weißen Hauses vom Freitag betonte auch Johnson in einem Gespräch mit Trump "die Wichtigkeit, die G7 in naher Zukunft persönlich zusammenzubringen".

Russland reagiert verhalten auf Trumps G7-Vorschlag

Die neue Initiative von US-Präsident Donald Trump für eine Teilnahme Russlands und anderer zusätzlicher Länder am G7-Gipfel der großen Industrienationen hat in Moskau ein verhaltenes Echo hervorgerufen. Russland sei bereit zu beliebigen Formaten des Dialogs, aber nur auf Augenhöhe mit anderen Teilnehmern, sagte der Außenpolitiker Dmitri Kossatschow am Sonntag der Agentur Interfax.

"Ein Platz als Zuschauer passt Russland nicht", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat (zweite Parlamentskammer, Anm.). Vor allem erwarte Russland nun Details zu der Initiative, um über eine Teilnahme zu entscheiden.

Trump - heuer der Gipfelgastgeber - will den für eigentlich für Juni geplanten Gipfel auf Herbst verschieben und dann auch andere Länder einladen. Ein früherer Vorstoß des US-Präsidenten für eine Rückkehr Russlands war bei den sechs anderen Staaten auf Ablehnung gestoßen. Russland war 2014 nach der Einverleibung der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus dem Club der G8 wieder ausgeschlossen worden. Zusätzlich erließen USA und EU Sanktionen, die bis heute in Kraft sind.

Der Kreml hatte immer wieder deutlich gemacht, dass das G7-Format für Russland kaum noch von Interesse sei, weil es das Kräfteverhältnis in der Welt nicht vollständig abbilde. Deshalb bevorzugt Russland das G20-Format der führenden Industrienationen und Schwellenländer.

Kossatschow sagte, dass bei der US-Initiative China und andere Länder fehlten. Wenn Trump vorhabe, ein neues Format einiger Länder "unter sich" zu etablieren als Vereinigung gegen andere Staaten, dann "können wir das nicht annehmen". Zumindest aber zeige Trump mit seinem Vorstoß, dass er das G7-Format selbst für veraltet halte. Seit langem sei klar, dass die G7 nur noch ein Instrument für die westliche Welt sei, ihre Einheit zu demonstrieren.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 01.06.2020 15:11

Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Mitte August der 3. Weltkrieg ausbricht, ist viel größer als dass das eitle Geplapper in den Medien über Trump eintritt.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 01.06.2020 05:07

"US-Präsident Donald Trump will als Konsequenz aus den landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt die Antifa-Bewegung als Terrororganisation einstufen.

"The United States of America will be designating ANTIFA as a Terrorist Organization", so Trump via Twitter. /"

Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

... und das finde gut so, denn raubend und plündernd durch die Straßen ziehen ist unserer Wirtschaft und Gesellschaft längst zuwider und daher gehört diese "Organisation" der Polizei übergeben und zugleich abgeschafft!

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( Kommentare)
am 01.06.2020 08:12

Penunce und jopc, qanonier unter sich, die dem orangen könig huldigen.

Ihr beide wisst doch samt dem orangen, transatlantischen kasperl nicht, wer das sein soll, die “antifa“.
Das ist für euch doch nur ein samnelbegriff für alles, was man irgendwie nicht mag.

Dann soll der orange wutopa auch gleich den ku-klux-klan abschaffen, aber das sind seine freunde, seine stammwähler...

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 01.06.2020 10:17

@PENUNCE:
Die Rechtsradikalen Identitären Identioten hast du nicht erwähnt.

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jopc (7.371 Kommentare)
am 01.06.2020 01:09

Trump macht noch ganz was anderes, was äußerst sinnvolles.
Er ist drauf und dran die Antifa zur Terrororganisation zu erklären.

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vinzenz2015 (46.306 Kommentare)
am 31.05.2020 20:40

Horrend hohe Anzahk an corona- Toten,
akute Wirtschaftskrise,
Bürgerkriegsahnliche Unruhen wegen rassistische Polizeiübegriffe und aufheizenden Trump- twittern usw. ...

Trump flüchtet auf die Internationale Bühne!

Der Psychopath nähert sich dem persönlichen politischen Abgrund!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 31.05.2020 20:58

Hoffentlich!

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jopc (7.371 Kommentare)
am 01.06.2020 01:04

Ach nein?
Die coronatoten im gesegneten Europa sind aber in Relation höher.
Wirtschaftskrise? Haben wir in Europa nicht, gelle?
Rassistische Polizeiübergriffe? Wir haben das Gegenteil. Da halten Migranten die Rettung vom Patienten fern.

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( Kommentare)
am 31.05.2020 15:29

Natürlich wünscht sich das orange, geriatrische schoßhündchen sein herrl aus dem kreml zum treffen, dann kann er gleich direkt nachfragen was er tun soll.

Zudem sollten die anderen staaten ernsthaft darüber nachdenken, solche treffen künftig ohne die usa abzuhalten. Wären vielleicht wirtschaftliche abkommen mit den einzelnen us-bundesstaaten möglich?

Dann wäre der aktuelle us-präsident ganz offiziell überflüssig...

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