Russland weist zahlreiche westliche Diplomaten aus
KIEW/MOSKAU. Als Reaktion auf Strafmaßnahmen europäischer Länder verweist Russland 34 französische, 27 spanische und 24 italienische Diplomaten des Landes.
Es handle sich um die Antwort auf die "provokative und ungerechtfertigte Entscheidung" dieser Staaten vom April, russische Diplomaten auszuweisen, hieß es aus dem Außenministerium in Moskau am Mittwoch.
Frankreich hatte im April 41, Italien 30 und Spanien 27 russische Diplomaten "aus Gründen der nationalen Sicherheit" ausgewiesen. Das französische Außenministerium verurteilte den Schritt Russlands. Der spanische Außenminister José Manuel Albares räumte am Mittwoch vor Journalisten im Madrider Parlament ein, man habe bereits seit der Ausweisung der russischen Diplomaten Anfang April mit Gegenmaßnahmen Moskaus gerechnet.
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi reagierte am Mittwoch mit den Worten: "Die Ausweisung der italienischen Diplomaten darf nicht zur Unterbrechung der diplomatischen Kanäle führen, denn wenn man Frieden erreichen will, muss man ihn über diese diplomatischen Kanäle erreichen." Draghi bezeichnete auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin in Rom Moskaus Schritt als "feindselige Initiative". Die diplomatischen Beziehungen zwischen Italien und Russland dürften jedoch auf keinen Fall unterbrochen werden.