Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Drei Tote und fünf Verletzte in Utrecht: Täter gefasst

Von nachrichten.at/apa, 18. März 2019, 18:48 Uhr
Bild 1 von 14
Bildergalerie Terroralarm in Utrecht: Mindestens drei Tote
Bild: REUTERS/PIROSCHKA VAN DE WOUW

UTRECHT. In der niederländischen Stadt Utrecht sind am Montag drei Menschen getötet und fünf verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze ist festgenommen worden. Der 37-Jährige sei am Montagabend gefasst worden, gab Rob van Bree von der Polizei Utrecht bekannt.

Die Polizei veröffentlichte zu Mittag ein Foto des Mannes namens Gökmen Tanis aus der Straßenbahn. Wer den Gesuchten sehe, solle sich ihm nicht nähern, twitterte die Polizei. Das Foto des Verdächtigen wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen. Zu sehen ist ein Mann in einer Straßenbahn, der eine blaue Jacke trägt.

Einem türkischen Medienbericht zufolge hat die Schießerei einen familiären Hintergrund. Der Täter habe auf eine Verwandte geschossen und später auf Menschen, die der Frau zur Hilfe kommen wollten, meldete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montagnachmittag unter Berufung auf Verwandte des Flüchtigen.

Täter gefasst, höchste Terror-Warnstufe

Bei dem Angriff waren drei Menschen getötet worden. Fünf weitere wurden nach Polizeiangaben verletzt, drei davon sollen sich in ernstem Zustand befinden. Bürgermeister Jan van Zanen sagte: "Es ist heute ein schwarzer Tag für unsere Stadt Utrecht."

Am frühen Abend war der Täter gefasst. Über das Motiv des 37-Jährigen wurde zunächst weiter gerätselt. Rutger Jeuken vom niederländischen Innenministerium sagte am Abend, die Spuren deuteten auf ein terroristisches Motiv hin, man könne jedoch auch andere Motive nicht ausschließen. Am Nachmittag hatte ein Polizeisprecher gesagt: "Es könnte auch sein, dass es eine Beziehungstat ist." Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hatte zunächst von einem "Anschlag" gesprochen.

Im Zusammenhang mit der Tat wurde nach Angaben der Polizei ein zweiter Verdächtiger festgenommen. Es sei aber unklar, inwieweit er beteiligt gewesen sei. Der Vorwurf laute auf Verdacht des Totschlags mit einem terroristischen Motiv. Näheres wurde zunächst nicht bekannt.

Video: ORF-Korrespondent Tim Cupal aus Utrecht

Polizei schließt auch Familiendrama nicht aus

Laut Polizei wurde nur an einem Ort geschossen. Aalbersberg hatte in seiner Pressekonferenz berichtet, dass an mehreren Stellen in Utrecht geschossen worden sei. Dies wurde später von der Anti-Terror-Behörde NCTV wieder dementiert. Für Schüsse an weiteren Orten gebe es keine Bestätigung, korrigierte die Behörde ihren Chef. Nach Angaben der Polizei fielen die Schüsse gegen 10.45 Uhr.

Wie ein Augenzeuge berichtete, könnte es der mutmaßliche Täter gezielt auf eine Frau abgesehen haben. Daan Molenaar befand er sich nach eigenen Aussagen im vordersten Teil der Straßenbahn, als die Schüsse im hinteren Teil fielen. Nach dem Stoppen der Bahn habe er zunächst eine auf dem Boden liegende Frau bemerkt, der andere Reisende hätten helfen wollen, erklärte er im NOS Radio. Zunächst habe er an einen Unfall gedacht. "Ich hatte noch immer diesen Eindruck, als ich sah, dass sie weggeschleppt wurde." Aber plötzlich sah er jemanden mit gezückter Pistole gezielt auf die Gruppe zulaufen. "Es sah so aus, als ob er diejenige noch einmal angreifen wollte oder vielleicht die Menschen, die ihr halfen."

Wenige Stunden nach dem Anschlag entdeckte die Polizei ein gesuchtes, rotes Fahrzeug. Zuvor hatte es geheißen, es würden Berichte geprüft, wonach ein Verdächtiger mit einem roten Auto geflohen sein soll. Und am frühen Abend berichtete die Polizei, dass der Täter gefasst sei.

Moscheen und Universitäten geschlossen

Aus Sicherheitsgründen schlossen alle Moscheen sowie die Universität Utrecht ihre Türen. Alle Studenten wurden aufgefordert, in den Uni-Gebäuden zu bleiben. Gleiches galt für alle Schulen und Kinderbetreuungsstätten in Utrecht. Alle Kinder und Mitarbeiter sollten in den Gebäuden bleiben. Die Behörden riefen Eltern dazu auf, ihre Kinder vorerst nicht abzuholen. Im niederländischen Regierungszentrum, dem Binnenhof in Den Haag mit dem Parlament und dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, wurde die Polizeipräsenz verstärkt.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ging ebenfalls von einem Terrorakt aus. Wilders sagte im niederländischen Fernsehen, es sehe nach einem "Terroranschlag mit unschuldigen Opfern" aus.

Niederländisches Königspaar bestürzt

König Willem-Alexander und Königin Máxima haben sich nach dem Anschlag von Utrecht mit mindestens drei Toten bestürzt gezeigt. In einer Erklärung des Hofes hieß es am Montag: "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien." Das Königspaar rief die Niederländer auf, für eine freie Gesellschaft zusammenzustehen. In Gedanken seien sie bei den Bürgern von Utrecht.

Macron verurteilt "blutige Gewalt"

Nach dem Anschlag hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron die "blutige Gewalt" verurteilt, an die man sich nicht gewöhnen werde. "Wir sind an Ihrer Seite in der Trauer und in der Entschlossenheit, gegen diejenigen zu kämpfen, die den Terror durchsetzen wollen", teilte Macron am Montagabend mit. "Immer dieselbe blutige Gewalt, an die wir uns nicht gewöhnen werden, mit der wir uns niemals abfinden werden."

Frankreich war in den vergangenen Jahren Ziel von islamistischen Terroranschlägen, dabei wurden rund 250 Menschen aus dem Leben gerissen.

mehr aus Weltspiegel

29 Verletzte bei Unfall mit Maiwagen in Deutschland

Gemeinde auf Sardinien erlaubt Hochzeiten für Nudisten

Maibaum stürzte in Bayern beim Aufstellen um: 4 Verletzte

Autobahn-Einsturz in China: 23 Fahrzeuge in die Tiefe gerissen, 48 Tote

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen