Dürre in Italien: Meerwasser bedroht Ebene um Fluss Po
ROM. Der Wassermangel in der Po-Ebene bleibt akut.
Die Durchflussmengen sind weiterhin gering. Als Folge dringt Meerwasser der Adria immer mehr in die Flussmündung ein. Dadurch vermischt sich das Süß- mit dem Salzwasser und trocknet das Gelände um den Fluss herum aus. Der Salzkeil - das Vordringen des Meeres in das Delta - liegt bereits bei über 30 Kilometern - ein Rekordwert.
Die extreme Trockenheit hat gravierende Folgen für die Landwirtschaft. Der Bauernverband Coldiretti warnte, dass wegen dieser Dürre 30 Prozent der Agrarproduktion in der Po-Ebene und die Hälfte der Viehzucht bedroht seien. Rückgänge wurden vor allem bei Mais und Soja verzeichnet.
Durch die durch den Menschen verursachte Klimaerhitzung werden Dürren immer häufiger und extremer. Dies ist mittlerweile wissenschaftlicher Konsens, er wird also von seriösen Forschern nicht mehr bezweifelt.
Die Felder der Provinz Forlì-Cesena in der Region Emilia-Romagna sind seit Tagen mit einer Heuschreckeninvasion konfrontiert. Besonders betroffen sind die Täler der Flüsse Bidente und Savio, wo die Landwirte Schäden an Weizen und Gemüse melden. Die Insekten sind gefräßig und plündern alles, von Feldfrüchten bis hin zu kleinen privaten Gemüsegärten.
Nach wie vor bleiben die fünf Messstationen entlang des 652 Kilometer langen Flusses auf dem Niveau einer "schweren Dürre". In der lombardischen Stadt Cremona liegt der Pegel 8,20 Meter unter dem Durchschnitt der letzten Jahre zu dieser Jahreszeit. Niederschläge brachten für die Nebenflüsse ein wenig Entlastung. Diese Erhöhung der Durchflussmenge habe jedoch das Problem des extrem hohen Defizits nicht gelöst, warnten Behörden.
Tiber "an einigen Stellen nur noch ein Tümpel"
Nicht nur der Fluss Po ist von der Trockenheit betroffen. Auch der Pegel des Flusses Tiber, der Rom durchquert, ist stark gesunken. "An einigen Stellen ist der Tiber nur noch ein Tümpel", klagte die römische Tageszeitung "La Repubblica". Aus dem Fluss tauchen Fahrräder, Müll und E-Roller auf. Touristenfähren können wegen des seichten Wassers nicht mehr fahren. Fische sind bedroht.
Ministerpräsident Mario Draghi kündigte am Donnerstagabend laut dpa Maßnahmen Roms wegen der Trockenheit an. Von Montag an werde sich die Regierung um Notfallpläne in den betroffenen Landesteilen kümmern. Dies fordern die Regionen vor allem im Norden schon seit Wochen. Draghi wies auch auf strukturelle Probleme hin: So seien die Wasserspeicherbecken und die Leitungen des Landes teils in so einem maroden Zustand, dass darin 30 Prozent des Wassers verloren gehe.
Gleichzeitig wird gejammert, wenn die Wirtschaft nicht genug wächst, wenn die Bevölkerung nicht immer mehr wird, weil dann die Wirtschaft nicht genug wachsen kann.
Die Erde ist überbevölkert. Entweder wir dämmen die Vermehrung der Menschen ein, oder es wird immer enger und ungemütlicher auf der Erde.
Wohlstand für alle? Bei immer mehr Menschen? Das kann es nicht geben!
Das ist an vielen Flussdelta ein Problem, dass Salzwasser immer tiefer ins Landesinnere dringt und dort die Böden ruiniert. ):