Libanon bringt dutzende Syrer zurück in die Heimat
BEIRUT. Dutzende syrische Flüchtlinge haben sich am Montag aus dem Libanon in Bussen auf die Heimreise gemacht. In der südlibanesischen Stadt Shebaa standen Frauen und Kinder vor den Bussen an, während Männer Gepäck verstauten, wie ein AFP-Reporter beobachtete.
Die libanesische Sicherheitsbehörde erklärte, die "freiwillige Rückkehr von 137 vertriebenen Syrern" aus Shebaa und der nahegelegenen Bekaa-Ebene organisiert zu haben.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete zudem, einige syrische Flüchtlinge seien mit ihren eigenen Fahrzeugen über den nahegelegenen Grenzübergang Masnaa ins Nachbarland Syrien zurückgefahren. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, einige Rückkehrer seien bereits in Syrien angekommen.
Im Libanon leben rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, viele von ihnen in der südöstlichen Bekaa-Ebene. Seit April organisierten die Behörden in Beirut und Damaskus offiziellen Angaben zufolge bereits die Heimreisen von mehr als 2.000 Flüchtlingen. Vergangene Woche hatte der Libanon bekanntgegeben, 17 Beratungszentren für Syrer mit Rückkehrwunsch eingerichtet zu haben. Menschenrechtsorganisationen mahnen, dass eine Rückkehr immer freiwillig und in vollem Bewusstsein der möglichen Risiken in Syrien erfolgen müsse.
In Syrien herrscht seit 2011 Bürgerkrieg. Durch den Konflikt wurden Millionen Syrer vertrieben und mehr als 350.000 Menschen getötet. Die Regierungstruppen konnten seit 2015 mit militärischer Unterstützung Russlands einen großen Teil des Landes zurückerobern. Die Führung in Damaskus plant bereits den Wiederaufbau.