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Die Cyborgs kommen: Elon Musk will Gehirn und Maschine vernetzen

Von Leander Bruckbög, 20. Juli 2019, 00:04 Uhr
Die Cyborgs kommen: Elon Musk will Gehirn und Maschine vernetzen
Elon Musk will Menschen mit Behinderung helfen und danach das KI-Problem lösen. Bild: Reuters

Neuralink soll behinderten Menschen helfen, Computer oder Smartphones zu bedienen.

Elon Musk ist ein Visionär. Der exzentrische Gründer von Tesla und SpaceX ist für seine öffentlichkeitswirksamen Pläne bekannt. Am Dienstag präsentierte Musk sein nächstes ambitioniertes Projekt. Seine Firma Neuralink arbeitet an einem Implantat, das menschliche Gehirne mit Computern vernetzen soll. Erste Tests mit Ratten waren bereits erfolgreich, in zwei Jahren soll das Mensch-Maschine-Interface erstmals an menschlichen Probanden getestet werden. Erstes Ziel ist es, Personen mit Behinderungen die Steuerung von Computern, Mobiltelefonen und anderen technischen Geräten zu erlauben. Dem nicht genug, längerfristig will Musk den Menschen mit künstlicher Intelligenz erweitern.

Die Cyborgs kommen: Elon Musk will Gehirn und Maschine vernetzen
Das Modul wird hinter dem Ohr getragen. Bild: Neuralink

Neuralink ist nicht das erste Unternehmen, das sich mit derartiger Technologie auseinandersetzt. Schon 2006 setzten Forscher der amerikanischen Brown University dem querschnittgelähmten Matthew Nagle ein Gehirnimplantat ein, mit dem er einen Mauszeiger kontrollieren konnte. Bereits wenig später konnte Nagle sogar das bekannte Computerspiel Pong mittels Gehirnströmen steuern.

Mittlerweile arbeiten zahlreiche Firmen an ähnlichen Produkten. Dabei gibt es zwei Ansätze, entweder das Einsetzen von Implantaten oder mittels Elektroden, die auf der Haut platziert werden, wie es etwa die Firma CTRL-Labs tut.

Die Cyborgs kommen: Elon Musk will Gehirn und Maschine vernetzen
Die Grafik zeigt schematisch die Platzierung der Elektroden. Bild: Neuralink

Neuralink geht den anderen Weg. 96 Fäden, jeder einzelne davon dünner als ein menschliches Haar, sollen das Gehirn mit dem N1-Chip des Unternehmens verbinden. Das Einsetzen des Implantats übernimmt ein Roboter, der dazu einen nur zwei Millimeter großen Einschnitt vornimmt. Musk kommentierte das in der Präsentation mit den Worten: "Wenn du etwas in dein Hirn steckst, willst du, dass es nicht riesig, sondern möglichst klein ist. Der Eingriff soll möglichst ohne Vollnarkose und längeren Krankenhausaufenthalt nach der Operation erfolgen können".

Ist die Einheit im Gehirn implantiert, können die Fäden mit ihren bis zu 3.000 Elektroden die elektrischen Signale des Gehirns erfassen und an den Chip weiterleiten. Dieser analysiert und bereinigt die Signale und leitet diese anschließend an ein Steuermodul weiter, das wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen wird. Dieses kann dann drahtlos mit verschiedenen Geräten kommunizieren. Eine eigene Smartphone-App soll etwa den Batteriestand der Steuereinheit anzeigen sowie einige Trainingsprogramme für die effiziente Nutzung der Technologie anbieten.

Musk sagte während der Präsentation, dass diese nicht als reiner Marketing-Gag so früh in der Entwicklungsphase erfolge, sondern vor allem, um Mitarbeiter für das Projekt zu rekrutieren.

Ein weiter Weg zur Vision

Unklar ist, wie sehr Musk am Tagesgeschäft des Unternehmens beteiligt ist, schließlich ist er ja auch CEO von Tesla und SpaceX. Partner bei Neuralink ist Max Hodak, der als biomedizinischer Ingenieur und Mitgründer der Unternehmen MyFit und Transcriptic viel einschlägige Erfahrung vorweisen kann. Diese wird auch nötig sein, denn der Sprung von Tests an Ratten zum Menschen ist ein weiter. Derzeit hat das Unternehmen noch nicht einmal um Genehmigung für Versuche am Menschen angesucht. Musk warnte in der Präsentation auch, dass alleine das Erhalten der Bewilligung Jahre dauern könnte.

Dennoch lässt sich Musk nicht von solch trivialen Herausforderungen bremsen, wenn es um seine Visionen geht. Neuralink soll langfristig für alle Menschen eine Brücke zur Maschine sein. Damit würde das Gehirn erweiterbar und könne auf das volle Potenzial künstlicher Intelligenz zurückgreifen. Musk warnt bereits seit längerem, dass künstliche Intelligenz den Menschen bald überholen und dann quasi obsolet machen könne. Neuralink sei sein Weg, es der Menschheit zu ermöglichen, Schritt zu halten und KI kontrollieren zu können, anstatt von ihr gesteuert zu werden.

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Autor
Leander Bruckbög
Leiter Grafik
Leander Bruckbög

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1  Kommentar
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neptun (4.141 Kommentare)
am 28.07.2019 11:16

Wie wäre es wenn er mal seinen Autoladen ins Plus dreht?

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