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Acht Schüler elektrisierten Jaguar

Von Carsten Hebestreit, 28. April 2018, 00:04 Uhr
Acht Schüler elektrisierten Jaguar
Die Elektrotechniker: Alexander Rainisch, Niko Hanousek, Alexander Huber, Thomas Luckeneder, Mario Reitermayr („Akkumobil“) und Manuel Rechberger (v. l.) Bild: Weihbold

Linzer HTL-Maturanten machten den Umbau zu ihrem Schulprojekt: Gemeinsam mit einem Akkuprofi rüsteten die Burschen einen XJ auf E-Antrieb um.

Bildergalerie: HTL-Maturanten elektrisierten einen Jaguar

HTL-Maturanten elektrisierten einen Jaguar
HTL-Maturanten elektrisierten einen Jaguar (Foto: VOLKER WEIHBOLD) Bild 1/12
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Am Anfang war die Idee. Und die hatte der Herr Professor Friedrich Aichmair von der HTL Paul-Hahn-Straße. Doch schon bald stellte sich heraus: Die Umrüstung eines Autos auf E-Antrieb ist viel zu teuer, keine Chance. "Wir sind dann über Umwege auf den Mario gestoßen", sagt Manuel Rechberger, einer von insgesamt acht Maturanten, die sich an dem Projekt beteiligen sollten. Mario, das ist der Herr Reitermayr aus Ottensheim, der auch schon den gelben Touristen-Zug auf dem Linzer Hauptplatz elektrifiziert hat. Und den Spitznamen "Mini-Kreisel" trägt – in Anlehnung an die drei Brüder aus Freistadt, die die Welt elektrisieren.

E-Motor statt sattem V12

"Ich hab drei Kinder, die haben hinten nicht in meinen umgebauten 911er gepasst", sagt der Unternehmer ("Akkumobil"). Da kaufte der 42-Jährige kurzerhand einen Jaguar XJ 12, Baujahr 1985. Da kam die Anfrage der acht 19- bis 20-Jährigen gerade recht. "Ich find’s gut, wenn sich junge Leute mit der E-Mobilität beschäftigen", sagt der Ottensheimer.

Acht Schüler elektrisierten Jaguar
Alle Instrumente funktionieren und zeigen neben Tempo und Drehzahl auch die Reichweite, den Ladezustand etc. an. Bild: Weihbold

Reitermayr baute den 5,3-Liter-V12 aus und einen 75 Kilowatt starken E-Motor ein. Der Energiespeicher stammt aus einem Tesla Model S 90, ein Unfallwagen aus Norwegen. "Dort gibt’s genug solche Angebote", sagt der 42-Jährige. Allerdings hatten nicht alle Akkuzellen im Jaguar Platz, 56 Kilowattstunden passten in den Briten.

Um die Anschlüsse und Anzeigen mussten sich die Schüler kümmern: Manuel Rechberger, Alexander Rainisch, Niko Hanousek, Alexander Huber und Thomas Luckeneder nahmen sich der Elektrotechnik an, Alexander Hetzmannseder, Marcel Brandl und Christian Achleitner der Steuerungstechnik.

Jaguar neu verkabelt

Die HTL-Maturanten verkabelten den Jaguar großteils neu, schrieben Programme, damit Anzeigen die richtigen Informationen liefern: Reichweite, Akkuleistung, Zellspannung – insgesamt 50 verschiedene Parameter. In den Ferien, an Wochenenden, nach der Schule verbrachten die Burschen Zeit mit der Umrüstung. "Wir haben die Arbeit völlig unterschätzt", sagt Rechberger. 1600 Stunden haben die acht Maturanten schließlich investiert. "Als Schwierigkeit stellte sich auch heraus, dass zwei Gruppen plötzlich Hand in Hand zusammenarbeiten mussten", erzählt HTL-Lehrer Günther Pammer, der das Projekt begleitete.

Acht Schüler elektrisierten Jaguar
Die Maturanten bauten auch noch eine Mobil-Zapfsäule auf E-Betrieb um. Die Tanköffnungen dienen beim Jaguar nun zum Laden. Bild: Weihbold

"Er ist sehr schwer!"

Nun ist der E-Jaguar startklar, Donnerstag erstellte ein Experte ein Gutachten, in zwei Wochen soll der elektrifizierte Brite einzeltypisiert sein. Wie er sich fährt? "Er ist sehr lang und sehr schwer", sagt Manuel Rechberger. Und lacht.

 

Der E-Jaguar

Das Team rund um Mario Reitermayr entfernte den 5,3-Liter-V12 aus dem Jaguar XJ und baute einen Industrie-E-Motor ein. „Der Motor musste neu gewickelt werden, denn wir betreiben ihn mit 100 statt mit 400 Volt“, sagt der Akkuprofi. Die Akkus stammen aus einem Unfall-Tesla Model S, wobei der Ottensheimer Zellen mit 56 Kilowattstunden Speicherkapazität unterbrachte. „Wir haben die Einheiten im Auto verteilt – allein schon wegen der Balance.“ Der E-Jaguar ist rund 150 Kilogramm leichter als das Verbrenner-Modell (insgesamt 1780 kg). Die Reichweite schätzt der 42-Jährige auf 250 Kilometer.

 

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Palmesel (122 Kommentare)
am 02.05.2018 08:06

Das einzige was die Menschheit von der Tierwelt unterscheidet ist die Gabe der Fortbewegung durch fossile Brennstoffe.
So gesehen positiv dass Europaweit ein hoher Anteil elektrischer Energie durch chalorische Kraftwerke gewonnen wird.
Dennoch ein tolles Projekt......hoffe die Jungs schaffen es den Elektromotoren einen sonoren V12 Sound zu entlocken!!!

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.05.2018 21:45

tippfehler: cholerische

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 29.04.2018 20:46

Geiles Projekt, aber dennoch schade um den V12. zwinkern

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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 28.04.2018 16:48

Hobby Spiele bringen das e-auto auch nicht weiter!!!!

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rips (613 Kommentare)
am 29.04.2018 08:39

Unzufriedener Raunzer! Ich würd meinen Wagen auch gerne so umgebaut haben, weil das Model S leider keinen Anhänger ziehen kann. Und die Beschleunigung ist einfach der Hammer!

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der_chinese (130 Kommentare)
am 29.04.2018 11:04

und der strom kommt aus der steckkdose wie dass milka kühe lila sind ...

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Zonne1 (3.659 Kommentare)
am 29.04.2018 20:36

Aber der Sprit fällt gratis vom Himmel ! oder? achso, nein, da überweisen wir ja regelmäßig Milliarden an die Araber und andere friedliebende Diktatoren ...

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