Zweite Tiroler Volksschule wegen Grippe geschlossen
INNSBRUCK. 150 Kinder sind erkrankt – Oberösterreich war noch nie betroffen
Die Weihnachtsferien haben sich für die Kinder einer Volksschule in Innsbruck um eine Woche verlängert. Doch der Großteil der Schüler wird die freien Tage im Bett verbringen müssen. Denn von den 250 Kindern der Schule sind 150 an Grippe erkrankt.
Die Landessanitätsdirektion hat daher aus medizinischen Gründen bis einschließlich Freitag schulfrei empfohlen. Dies ist aber nicht der erste Fall. Bereits vergangene Woche ist in Igls, einem Stadtteil von Innsbruck am Patscherkofel, aus dem gleichen Grund eine Volksschule vorübergehend geschlossen worden. Dort sind 67 der 119 Schüler und Lehrer mit Grippe im Bett gelegen. Am morgigen Mittwoch soll aber wieder ein Unterricht stattfinden.
"Wir stellen fest, dass eine Grippewelle im Anrollen ist, die auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb haben kann", sagt Anita Luckner-Hornischer von der Tiroler Landessanitätsdirektion. Seit vorletzter Woche grassiere in dem Bundesland die echte Grippe. Kinder seien seltener gegen Influenza geimpft, deshalb würden sich die Viren rascher verbreiten. In Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen komme es deshalb schnell zu weiteren Ansteckungen.
"Um sich und das Umfeld bestmöglich zu schützen, sollte man eine Grippe-Impfung in Anspruch nehmen", so die Empfehlung der Ärztin. Denn auch wenn viele bereits krank seien, sei eine Impfung noch sinnvoll. Wer an Influenza erkrankt, solle unbedingt zu Hause bleiben und sich ordentlich auskurieren, so die Medizinerin. Vorbeugen könne man auch mit entsprechender Handhygiene, indem man die Hände mindestens 20 Sekunden mit Seite unter laufendem Wasser mehrmals am Tag wäscht. Wenn gerade kein Taschentuch verfügbar ist, solle man in den Ellenbogenbereich niesen und husten. Eine derartige Ansteckungswelle sei sehr selten, sagt Luckner-Hornischer.
In Oberösterreich sei es bisher noch nie vorgekommen, dass eine Schule wegen eines Grippeausbruchs geschlossen werden musste, heißt es auf Anfrage aus der Bildungsdirektion. Jedes Jahr im Herbst erhalten die Schulen Hygienetipps, um einer Pandemie vorzubeugen. Sollten aber mehrere Grippefälle auftreten, muss die betroffene Schule die Gesundheitsabteilung des Landes informieren, die zuständigen Amtsärzte der Bezirkshauptmannschaften koordinieren dann das weitere Vorgehen.
Da eine Influenza keine meldepflichtige Erkrankung ist, gibt es für Oberösterreich keine Statistik über die aktuellen Erkrankungen. Auch sei es noch zu früh, eine Prognose für die bis in den Frühling andauernde Grippesaison abzugeben, heißt es aus der Ärztekammer.
Die "echte Grippe" ist eine Erkrankung mit hohem Fieber, die mehrere Tage oder Wochen andauern kann. Die Virenstämme variieren jedes Jahr, deshalb wird auch der Impfstoff alljährlich angepasst.