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Semmeringtunnel kommt verspätet - Eröffnung 2027

Von nachrichten.at/apa, 03. Jänner 2020, 15:34 Uhr
Andreas Matthä, Generaldirektor der ÖBB Bild: APA

WIEN. ÖBB-Chef Andreas Matthä hat es bereits Ende des Vorjahres vage angekündigt, nun ist es offiziell: Der Semmeringtunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark verzögert sich um rund ein Jahr und wird nun 2027 eröffnet.

Dies teilten heute die ÖBB auf Anfrage mit. "Das liegt in der Natur so eines Megaprojektes", so die Staatsbahn.

Dabei seien die Bauarbeiten in den vergangenen Jahren planmäßig verlaufen. "Wir haben bereits 45 Prozent des gesamten Tunnelsystems von 14 Stellen aus gleichzeitig gebaut - und das erfolgreich und ohne größere Vorkommnisse. In der Steiermark sind wir mit allen Baulosen im Zeitrahmen", rechtfertigen sich die ÖBB.

Video: Verzögerung beim Bau des Semmeringtunnels

In Niederösterreich sei man aber Mitte 2019 im schwierigsten Bereich des gesamten Projektes angelangt. "Dabei gibt der Berg im Tunnelbau die Rahmenbedingungen vor. Wir müssen dem Berg die Zeit geben - und das tun wir", so die Bahn.

Der zweite neue Tunnel auf der Strecke Wien-Klagenfurt, der Koralmtunnel, wird laut Matthä vermutlich planmäßig im Dezember 2025 in Betrieb gehen können. Die Fahrtzeit von Wien nach Klagenfurt soll dann 2 Stunden und 40 Minuten betragen.

Langes Leiden an der Ländergrenze

Der Semmeringtunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark, von manchen auch das "Loch der Emotionen" bezeichnet, sorgt seit rund 30 Jahren für politischen Gesprächsstoff. Anschaulich wird das am 12. Juli 1991. Damals gab das Verkehrsministerium "grünes Licht" für den Tunnel - um wenige Stunden später von Niederösterreich ausgerichtet zu bekommen, dass dies schlicht nicht stimmt.

Nur wenige Monate später berichtete ein Landwirt von einem Schussattentat auf ihn, weil er ein benötigtes Grundstück für den Tunnel nicht hergeben wollte. "Du gierige Bauernsau. Komm her und ich erschieße dich", habe ihm der Schütze zugerufen.

Ein Jahr später beschäftigte der geplante Tunnel auch das Kabarett. Star des Abends war der damalige Nationalratsabgeordnete Gerhart Bruckmann, der vor den Augen seines "Chefs", VP-Klubobmann Heinrich Neisser, zusammen mit dem bekannten Wiener Maler Werner Wöhrer mit "Röhrl aus Sta'" eine ganz neue Text-Fassung des bekannten Wienerliedes zum Besten gab.

Ein weiteres Jahr später hieß es dann: Der Tunnel wird 2001 fertig. Das ging sich nicht aus, denn erst im Jahr 2004 beschäftigte sich der Verwaltungsgerichtshof damit, ob der Tunnel überhaupt gebaut werden darf. Stand heute, Anfang 2020, könnte das "Röhrl aus Sta" nun in sieben Jahren fertig sein.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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hasta (2.848 Kommentare)
am 03.01.2020 16:00

Ein Tunnel den niemand braucht, nur Vernichtung von Steuergeldern.
Der Ausbau von Wr.Neustadt über Friedberg - Hartberg - Gleisdorf - Graz wäre wesentlich günstiger und kürzer gewesen.

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weinberg93 (16.373 Kommentare)
am 03.01.2020 16:16

HASTA, so ein Blödsinn!
Dazu müsste man die GESAMTE Strecke Wr. Neustadt - Friedberg - Hartberg - Gleisdorf - Graz neu zweigleisig bauen. Man will ja nicht mit 80 km/h dahinpemperl (dort wo schon eine Strecke besteht), zwischen Hartberg und Gleisdorf gibt’s ja gar nichts.

Ich lasse mich höchstens durch eine seriöse Studie vom Gegenteil überzeugen, einen Link dazu bitte!

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am 03.01.2020 19:05

Ich glaube, daß es besser wäre, zum Semmering Basistunnel
den Verkehrsexperten Univ. Prof. Knoflacher zu befragen.

Oder zu mindestens seine Expertisen dazu zu lesen.

Abgekürzt gesagt, ist er der Meinung, der Tunnel sei ein Geschenk
an die Bauindustrie und finanzierenden Banken.

Daß die Grünen,
damals ohne eine Koalitionsbeteiligung in Aussicht gehabt zu haben,
das Projekt nicht zu Fall gebracht haben, grenzte an ein grünes Wunder !

Nicht zu wundern braucht man sich hingegen darüber,
daß LH Pröll seine Meinung um 180 Grad geändert hat.

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weinberg93 (16.373 Kommentare)
am 03.01.2020 19:28

WEYERMARK, lass ma die Politik außer acht.
Dass die Bauindustrie profiert ist nicht zu leugnen, aber warum geht’s jetzt:

Im Gegensatz zu 20 Jahre früher ist heute (Klimawandel, CO2-Ausstoss) umso mehr das Bestreben, mehr Güter auf die Schiene zu bringen – und natürlich auch die Menschen in die Öffis.

Dazu braucht es Kapazitätssteigerung und verkürzte Fahrzeiten, dann wird es von den Menschen angenommen.

Aus heutiger Sicht ist es für mich ein gutes Projek

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am 03.01.2020 20:03

Natürlich möchte ich die Politik aus dem Spiel lassen.

Es ist halt nur leider so, daß solche riesen Bauvorhaben
immer eine politische Entscheidung sein werden.

Das trifft genau so auf den Koralm Tunnel zu.

Hier hat Haider unter Schüssel den Tunnel für Kärnten erzwungen,
und dort hat Pröll gegen seine Überzeugung
dem politischen Druck der Steirer nachgegeben.

Als Eisenbahfan tut es mir auch leid, daß diese großartige Semmeringstrecke
einmal zu einer lokalen Bahn und Touristen- Attaktion verkommen wird.
Ein ähnliches Schicksal haben ja die Tunnel
der Gotthardbahn, der Furkabahn u. v. a. m. beschert.

Leider hat man die Strecke über den Erzberg nach Leoben lieber gleich eingestellt,
anstatt einen vernünftig langen Tunnel an der Scheitelstrecke zu bauen.

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am 03.01.2020 23:15

WEINBERG93 sehe ich genau so.Nur eine zukunftsfähige Infrastruktur und verkürzte Reisezeiten auf den Fernverbindungen bringen mehr Kunden für die Bahn.
Und dass die Bauindustrie profitiert ist normal und eine überflüssige Neiddebatte.
Auch vom Brenner-Basistunnel wird die Bauindustrie profitieren und der ist mehr als dringend nötig.Auch wenn unsere deutschen Nachbarn mit ihren tollen Klimazielen zum Thema Anschlussverbindungen (sog.Nordzulauf über Rosenheim ) bis heute nichts entschieden haben.Während in Österreich seit April/Mai 2019 schon gebaut wird.

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 03.01.2020 14:59

1998 Pröll's Worte zu C.L. Attersee: "solange ich etwas zu sagen habe, mein Freund, werde ich diesen Tunnel zu verhindern wissen" (dazu muss man wissen: C.L. Attersee gehören Grundstücke am Semmering)
soweit zu den G'schichtln, die man der Bevölkerung reindrückt!

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