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Klimawandel: Österreich drohen künftig bis zu fünf Grad mehr

Von nachrichten.at/apa, 09. August 2021, 10:04 Uhr
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Bis zu fünf Grad mehr drohen Österreich bis 2100 aufgrund des Klimawandels, prognostiziert die ZAMG. Bild: (EPA)

WIEN. Wie stark die Erderwärmung auch in Österreich angekommen ist, belegen die umfassenden Statistiken der ZAMG. Demnach ist es hierzulande seit Beginn der Industrialisierung um rund zwei Grad wärmer geworden. Folgt keine Trendumkehr wird die Erwärmung bis zum Jahr 2100 bei mindestens fünf Grad liegen.

Der Weltklimarat IPCC warnt mit dem ersten Teil des sechsten Sachstandsberichts erneut vor den verheerenden Auswirkungen eines ungebremsten Klimawandels. Wie stark sich die zwei Grad in Österreich bereits jetzt auswirken, sieht man gut an den Hitzetagen mit mindestens 30 Grad. So gab es im Zeitraum 1961 bis 1990 in den meisten Landeshauptstädten Österreichs pro Jahr zwischen fünf und elf Hitzetage und die Rekordwerte lagen bei 20 Tagen. Im Zeitraum 1991 bis 2020 verzeichnete die ZAMG bereits zwischen 16 und 22 Hitzetage und die Rekorde lagen schon bei über 40.

Extreme Hitze könnte Normalfall werden

"Das könnte sich fortsetzen: Der derzeit noch extreme Wert von 40 Hitzetagen pro Jahr in Österreich wird bei einem weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen am Ende des Jahrhunderts der Normalfall sein", so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in einer Aussendung. Die Rekorde würden dann "in einem derzeit noch völlig unvorstellbaren Bereich von 60 bis 80 Tagen über 30 Grad pro Jahr liegen".

Besonders im Sommer veränderte sich in den vergangenen Jahrzehnten auch die Verteilung der täglichen Regenmengen: Die Zahl der Tage, an denen es wenig regnet, wurden seltener. Um zehn bis 30 Prozent häufiger wurden in den vergangenen 30 Jahren hingegen Tage mit sehr viel Niederschlag. "So kommt es zur scheinbar paradoxen Tatsache, dass im Sommer sowohl die trockenen Phasen als auch die starken Regenereignisse intensiver und häufiger wurden", so die ZAMG.

Hohe Risiken für die Gesundheit

Die zunehmende Hitze bringt auch enorme Risiken für die Gesundheit: "Hitze wird als Gefahr immer noch unterschätzt, weil es oft schwierig ist, nachzuweisen, dass ein Tod durch z.B. Herz- Kreislaufversagen von einer Hitzewelle verursacht wurde. Zahlreiche Studien belegen aber, dass in Europa deutlich mehr Menschen durch Hitzewellen sterben als durch Stürme, Hochwasser oder andere Wetterextreme", so die ZAMG.

Der Klimawandel beeinflusst auch die Vegetation. In Österreich gibt es etwa zwar keinen Trend zu weniger Niederschlag, trotzdem steigt die Gefahr von Dürren. Denn die stetige Erwärmung wirkt sich stark auf die Wasserbilanz aus: Je wärmer es ist, desto mehr Feuchtigkeit verdunstet aus den Böden in die Luft. Außerdem verlängert ein wärmeres Klima die Vegetationsperiode und die Pflanzen entnehmen über einen längeren Zeitraum Wasser aus den Böden. Untersuchungen für den Alpenraum zeigen weiters, dass in den kommenden Jahrzehnten die Schwankungen der Niederschlagsmenge von Jahr zu Jahr größer werden könnte, wodurch die Dürregefahr zusätzlich steigt.

Kein Schnee mehr in tieferen Lagen 

Auch auf den Schneefall hat der Klimawandel enorme Auswirkungen. Den Prognosen der ZAMG zufolge bleibt es in den kommenden Jahrzehnten nur mehr oberhalb von etwa 1.500 bis 2.000 Meter noch kalt genug für Schneefall. In tiefen Lagen wird es stattdessen immer öfters regnen. Zum Beispiel hat in Österreich die Zahl der Tage mit einer Schneedecke in Wien, Innsbruck und Graz in den vergangenen rund 90 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen. Bei weltweit ungebremsten Emissionen von Treibhausgasen wird die Schneedeckendauer bis zum Jahr 2100 in Lagen unterhalb von etwa 400 Meter Seehöhe um rund 90 Prozent abnehmen, in Lagen um 1.500 Meter um etwas mehr als 50 Prozent.

Aber auch die ZAMG betonte, dass die verheerenden Zukunftsprognosen nicht eintreffen müssen, wenn noch gegengesteuert wird. Bei Einhaltung des Pariser Klimaziels könnte sich die Erwärmung in Österreich und weltweit in den nächsten Jahrzehnten knapp über dem aktuellen Niveau einpendeln. "Uns als nationalem Wetterdienst ist wichtig, möglichst detailliert die neuesten Erkenntnisse zur Vergangenheit und Zukunft des Klimas in Österreich bereitzustellen, damit eine sachliche Diskussion am aktuellen Stand der Forschung stattfindet und über wichtige langfristige Maßnahmen entschieden werden kann", sagte Marc Olefs, Leiter der Klimaforschung an der ZAMG. "Ein wichtiges Ergebnis der Forschung ist, dass mit einem ambitionierten Klimaschutz immer noch möglich ist, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu dämpfen."

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12  Kommentare
12  Kommentare
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sol3 (13.727 Kommentare)
am 09.08.2021 19:09

5 Grad, 10 Grad, 20 Grad - wer bietet mehr?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 09.08.2021 13:27

Super, weniger heizen und dadurch weniger CO2!

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 09.08.2021 11:41

wer ein bischen herum googelt über letzte Eiszeiten und Warmphasen, wird erstaunliches lesen!
dass die letzten 150 Jahre durch verschiedene Entwicklungen und Bevölkerungszunahme diese letzte Warmphase etwas beschleunigt hat, ist auch logisch;
den Trend umzukehren oder zu stoppen ist meiner Meinung unmöglich;
da müsste man schon die Weltbevölkerung halbieren und den Konsum weltweit drastisch einschränken - das wird niemals gelingen!
ein Paradigmenwechsel bzgl. Energieverbrauch ist allerdings allemal angebracht!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 09.08.2021 11:54

KRITIKERIX

den Trend umzukehren oder zu stoppen ist meiner Meinung unmöglich;

Falsche Einstellung !

wenn jeder so denkt wird sich NIE was ändern oder verbessern 🤔

es gibt weltweit unzähligen Forschungsprojekte in der Landwirtschaft , Industrie , Verkehr , usw ...die sich damit beschäftigen den aktuellen Zustand für die Zukunft zu vermeiden . Nur dauert es seine Zeit bis die Wirkungen sichtbar werden .

Eines der Problemen ist der Wohlstand der Menschen der SEHR VIEL Ressourcen verbraucht ... Wasser für Schwimmbäder, Strom für Klimageräte , Energie für Freizeit wie Urlaub , usw usw DAS sind Zusatzbelastungen die neu erscheinen.

WIR MÜSSEN ALLE MITHELFEN ,mit jeder Kleinigkeit .

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( Kommentare)
am 09.08.2021 12:24

Ja freilich, diejenigen, die jetzt schon umweltschonend leben, sollen sich weiter einschränken, dabei aber nichts bewirken.

Die großen Klimaschädlinge dürfen weiter machen wie bisher oder haben Sie irgendwelche Maßnahmen gegen weitere Kohlekraftwerke (1.200 sind im Bau oder in Planung), gegen Regenwald Brandrodung oder gegen die Bevölkerungsexplosion in vielen Staaten gesehen?

Sorry, aber Ihr Beitrag ist sehr naiv!

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 09.08.2021 13:09

Hauno - kannst ja schon mal chinesisch lernen, um die dortige Regierung davon zu überzeugen, dass sie keine Kohlekraftwerke mehr benötigen werden ☺☺
wünschen kann man sich viel ... gell

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 09.08.2021 13:16

Pepone - das ist zwar ein gut gemeinter 'Stehsatz' , der aber auch nur bei den Pfadfindern funktioniert hat - die Realität sieht anders aus ☺
Paradigmenwechsel heißt übrigens: "Verhaltenseinstellung überdenken UND entsprechend ändern"
demnach liegen wir mit unseren Ansichten nicht soweit auseinander ...

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jamei (25.516 Kommentare)
am 09.08.2021 10:35

Wer war eigentlich bei dem Magdalenenhochwasser 1342 verantwortlich?!?

Auch der Klimawandel ohne Autos und Schwerindustrie sowie zu viele Methan
ausscheidende Rinder?

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jamei (25.516 Kommentare)
am 09.08.2021 11:03

Auf meine Bescheidene Frage haben Sie - wie so oft - LEIDER KEINE Antwort!

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Proking (2.663 Kommentare)
am 09.08.2021 14:54

JAMEI,
die Wichtigmacher haben auf Ihre Frage keine Antwort, die sie dann nicht einmal zu verantworten hätten. Zweifellos hat der Mensch so einen geringen Einfluß auf die Klimaveränderung,
dass auch brutalste Einschnitte im Ressourcenverbrauch den unabwendbaren Weg
unmerklich verlängern werden.

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Rizzitelli20 (1.047 Kommentare)
am 09.08.2021 10:33

Es könnte auch kalt sein so wie diesen Sommer. Die Sommer auf der südlichen Halbkugel sind kälter geworden. Das ist so in der Natur. Das wird in den nächsten Millionen Jahren noch öfter passieren. Wir leben aber nur ca. 70-100 Jahre. In dieser Zeit ändert sich nicht viel bis gar nix. Stürme, Hochwasser, kalte Sommer, heiße Sommer hat es schon immer gegeben. Es wird den Planeten nicht umbringen. In den 80er Jahren war das Motto der Politik: DAS OZONLOCH, DER WALD STIRBT. Die Politik ist gekauft, Politiker nehmen Geld von Wirtschaftstreibenden an. Solange Politiker käuflich sind wird sich nix ändern. Die kaufen die Zeitung, den ORF, usw... das muss alles verboten werden.

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werpu (1.276 Kommentare)
am 09.08.2021 11:04

Es wird den Planeten nicht umbringen aber unsere Zivilisation und sehr sehr viele Menschen eventuell schon!
Der Planet kann sich schon wieder erholen wird halt sehr lange dauern!
Er hat sich auch vom Einschlag der die Dinosaurier weggekillt hat erholt, hat halt nur relativ lange gedauert aus menschlicher Sicht!

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