Bildungsministerin gegen Verbot von Lehrer-App
WIEN. Keine Schützenhilfe von ihrer obersten Dienstherrin, Bildungsministerin Iris Rauskala, bekommen die Lehrervertreter bei ihrem Kampf gegen eine neue App, die Schülern eine Online-Bewertung ihrer Lehrer ermöglichen soll.
Zwar sei "Vernaderung oder ein anonymes Lehrer-Bashing" nicht in ihrem Sinn, sagte Rauskala, die angekündigte App sei aber "eine private Initiative, die man nicht verbieten kann". Wie berichtet, will eine nach Eigenangabe "renommierte Medienkanzlei" die von einem Schüler entwickelte App, "bei der Schüler ihre Lehrer bundesweit online mit Sternen bewerten können, wie Uber-Fahrgäste ihre Fahrer", am Freitag präsentieren.
Der Chef der Lehrergewerkschaft, Paul Kimberger, hatte angekündigt, alle rechtlichen Möglichkeiten dagegen auszuschöpfen.
Rauskala dagegen hält ein Handeln nur im Nachhinein, sollte es "tatsächlich zu vernadernden oder persönlich verletzenden Kommentaren" kommen, für notwendig. Das wäre "natürlich nicht akzeptabel", allfällige Klagen würde das Ministerium aber auch nicht unterstützen: "Da wäre die Lehrergewerkschaft aufgerufen, einzugreifen, eine Rechtsvertretung ist nicht Aufgabe des Ministeriums."
Grundsätzlich plädierte Rauskala für eine "konstruktive Feedback-Kultur", diese sei schließlich auch Teil der bereits begonnenen Bildungsreform. Die Pädagogen müssten sich daran gewöhnen, dass ihre Leistung auch auf dem Prüfstand stehe, so die Botschaft der Ministerin. (jabü)