Allianz aus Ärzten und Sanitätern fordert Aufwertung der Rettungssanitäter
WIEN. Um die medizinische Versorgung in Österreich zu sichern, sollten Rettungssanitäter künftig als hochwertig ausgebildete Fachkräfte arbeiten.
Das forderte eine Allianz aus Ärzten und Sanitätern heute, Montag, bei einer Pressekonferenz in Wien. Der Beruf des Rettungssanitäters sollte grundlegend reformiert werden. "Wir sehen die absolute Notwendigkeit zur Verlängerung und Vertiefung des Ausbildungsumfangs", erklärte Helmut Trimmel, Primar im Landesklinikum Wiener Neustadt.
Wieviele Sanitäterinnen und Sanitäter es in Österreich überhaupt gibt, ist nicht bekannt, da der Beruf in die Kompetenz der einzelnen Bundesländer fällt. Schätzungsweise sind es aber zwischen 30.000 und 50.000 Personen, sagte der Wissenschafter Florian Zahorka, Initiator des Forums "Zukunft Rettungsdienst". Im Gegensatz zu den Nachbarländern wie etwa Deutschland, in denen Rettungssanitäter eine hoch spezialisierte Ausbildung durchlaufen, gelten sie in Österreich als "Hilfsarbeiter", die eine immer größer werdende Zahl an Patientinnen und Patienten ins Krankenhaus transportieren.
Durch umfassende Ausbildung den Beruf aufwerten
Dies will die Allianz ändern und den Beruf durch eine umfassende Ausbildung in den kommenden zehn Jahren aufwerten. Dadurch würde nicht nur die Qualität in der Versorgung von Notfallpatienten langfristig gesichert, sondern auch eine Behandlung weniger dringlicher medizinischer Anliegen durch Sanitäter gewährleistet werden. Auch unnötige Notarzteinsätze und Notfallaufnahmen könnten so reduziert werden. "Wir müssen den Mut haben, das Berufsbild des Sanitäters völlig neu zu denken und uns vom Transportdienstleister hin zu einem gehobenen Gesundheitsberuf weiterentwickeln", sagte Clemens Kaltenberger, Vizepräsident des Bundesverbandes Rettungsdienst (BVRD.at).
Die Kernforderung der Allianz ist daher eine umfassende Ausbildungsreform samt Schaffung eines neuen Berufsbilds des diplomierten Notfallsanitäters mit einer dreijährigen Ausbildung. Zudem urgierten die Experten einen österreichweit gleichen Mindeststandards für den Rettungsdienst. "Ein Herzinfarkt in Vorarlberg ist der gleich wie im Burgenland", sagte Trimmel.