Mordprozess in Ungarn: Österreicher wird belastet
SZEGED. In Ungarn wurde am Dienstag der Prozess gegen jenen Salzburger Autolenker fortgesetzt, der 2012 einen Motorradpolizisten überfahren und getötet haben soll.
Der Angeklagte, ein 35-jähriger, gebürtiger Kärntner, der schon lange in Salzburg lebt, verantwortet sich damit, dass er wie blind unkontrolliert drauflos gefahren sei. Der Pfefferspray-Einsatz der Polizei habe seine Reaktion ausgelöst.
Link: Österreicher überfuhr in Ungarn Polizisten
Der Staatsanwalt spricht hingegen von gezieltem Überfahren, also Mord. Diese These wurde beim Verhandlungstag am Dienstag von einem Sachverständigen untermauert, der zu dem Schluss kam, der Salzburger Hummer-Fahrer sei mit seinem Geländewagen mit Vollgas auf den Beamten zugefahren und hätte diesen mit 30 Stundenkilometern überrollt. Eine Notbremsung hätte den tödlichen Crash verhindern können.
Der Verteidiger des Angeklagten sprach von einer Privatmeinung des Gutachters und fordert weitere Expertisen. Der Prozess wird Ende Jänner fortgesetzt. Dem Angeklagten aus Österreich droht im Fall einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe.