532 Plätze, 9 Wagen, 230 km/h: Neue ÖBB-Railjets sind in Tirol auf Schiene
INNSBRUCK/WIEN. Die neuen ÖBB-Railjets sind am Freitag bei einer "Premierenfahrt" durch Tirol mit Spitzenvertretern von Land und Bund eingeweiht worden.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sah bei einem Medientermin am Innsbrucker Bahnhof die Position Österreichs als "zentrale Drehscheibe Europas" gefestigt. Über eine "ganz neue Qualität im Fernverkehr" freute sich ÖBB-Chef Andreas Matthä. Die neuen Züge verbänden Deutschland, Österreich und Italien und seien ein "wichtiges Signal für Europa".
Insgesamt hätten die ÖBB in den vergangenen Jahren eine "Rekordsumme" von 6,1 Milliarden Euro in neue Züge investiert, rechnete Matthä vor, nachdem der Zug unter Musikbegleitung am Bahnhof eingefahren war. Von diesen würden nun die ersten acht bis Herbst im Einsatz sein. Ein Plus an Passagieren sei Anlass für die Investitionen gewesen. Auch Kogler hob die Förderungen für Öffi-Verkehr in Verbindung mit Klimaschutz hervor. "Nicht noch eine sechsspurige Autobahn", stattdessen "Milliarden umschichten" sei die Devise. Indes bleibe der Individualverkehr wichtig, räumte Kogler ein - hier gebe es etwa hohe Förderungen für E-Mobilität.
"Verführerische Qualität"
Die neuen Railjets als "Angebot auch für Durchreisende" fanden beim Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) Anklang. "Klimaschutz ernst nehmen" sei nun "Gebot der Stunde", meinte Mattle und verwies auch auf den starken Verkehr über den Brenner. "Gemessen werden wir nicht an Powerpoint-Präsentationen", zeigte sich auch SPÖ-Verkehrslandesrat René Zumtobel zufrieden mit den neuen Zügen. Schon Mitte 2026 könnte indes im Nahverkehr das Umsteigen in neue Züge am Brenner entfallen, hoffte Zumtobel und lobte die Zusammenarbeit mit Südtirol. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) betonte die "verführerische" Qualität der neuen Zuggarnituren – da Bahnfahren so noch attraktiver werde.
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532 Plätze, 9 Wagen, 230 km/h
Die neue Garnitur der Railjets ist ab kommenden Montag auf einigen Verbindungen auf der Strecke zwischen München und Bologna im Einsatz. Die ÖBB sprachen in einer Aussendung von einem "Flaggschiff der Fernverkehrsflotte". Die Züge böten modernere und komfortablere Innenausstattung. Dafür sorgten unter anderem verstellbare Komfortsitze, neue Ausstattung bei den Plätzen wie Klapptische und USB-Anschlüsse oder auch Fußstützen. Die Niederflurbauweise begünstige barrierefreies Reisen. Im neunteiligen Railjet sind 532 Sitzplätze vorgesehen. Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h.
27 Granituren bis Herbst 2028
Bereits vor zwei Wochen hatten die ÖBB – nach einigen Problemen im vergangenen Winter – die Bestellung von 19 zusätzlichen Railjets bekannt gegeben. Insgesamt wurden 27 Garnituren bestellt, die bis Herbst 2028 auf Schiene sein sollen. Die Garnituren aus dem zweiten Abruf werden dabei auch auf der Südstrecke rollen, hieß es. Lieferant ist Siemens, die 19 nun bestellten Railjets kosten laut ÖBB rund 405 Millionen Euro. Vorerst verbinden nun zwei Zugpaare München, Innsbruck, Bozen, Verona und Bologna.
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Lassen wir mal Aussstattung und Design außen vor. Nachdem sich die ÖBB jedoch für dieses mieselsüchtige Wagenmaterial mit 230km/h Höchstgeschwindigkeit entschieden haben, werden die Bundesbahnen auch künftig um keine Ausrede verlegen sein, warum das Schienennetz nicht auf Hochgeschwidigkeitsniveau ausgebaut wird. Konkurrenzfähig zu Auto und Flugzeug geht anders.
Also gerade die Railjets auf den gut ausgebauten Strecken schlagen Auto und Flugzeug, das Problem sind die Nebenstrecken mit den dortigen Geschwindigkeiten und Intervallen. Geschweige denn wenn man auf einen Bus umsteigen muss...
Sind das jetzt Doppelstockgarnituren oder doch wieder nicht?
Wichtiger wäre endlich auch ein vernünftiger Nachtzugplan!
...der dann auch buchbar ist.
Derzeit ist es eine Lotterie, den Zeitpunkt zu finden, wo der gewünschte Nightjet buchbar ist.