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„Mit dem alten Haus wird mir nicht langweilig“

Von Erik Famler, 16. Oktober 2019, 11:33 Uhr
Hausbesitzer Berthold Obermair zeigt auf die Jahreszahl über dem Torbogen. Fotos: Josef Fischer

Buchkirchner suchte Beschäftigung für die Pension und kaufte ein denkmalgeschütztes Gebäude in Lambach

Buchkirchen/Lambach. „Das ist ein spannendes Projekt“, sagt Berthold Obermair und zeigt auf sein neu erworbenes Haus in der Lambacher Bahnhofstraße, unmittelbar neben der Bundesstraße 1. Nicht nur die Jahreszahl 1566 über der Toreinfahrt macht deutlich, was den Buchkirchner in den nächsten Jahren erwartet. Der ehemalige Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“ macht einen stark sanierungsbedürftigen Eindruck. „Zwischen 1,8 und zwei Millionen Euro würde es kosten, um das denkmalgeschützte Objekt vom Keller bis zum Dach zu erneuern. Da hört man rasch zum Rechnen auf“, macht sich der Mitarbeiter eines großen Welser Unternehmens keine Illusionen.

Erste Sanierungsschritte

Für ihn sei das Gebäude so etwas wie eine Pensionsbeschäftigung: „Wenn ich in den nächsten Jahren in den Ruhestand trete, weiß ich zumindest, dass mir nicht langweilig wird“, lächelt der Vater von drei erwachsenen Kindern. Dass er vieles selbst machen kann, komme ihm entgegen. Den ersten Sanierungsschritt setzte Obermair mit der Erneuerung der undichten Kamine. Schritt zwei galt dem Freimachen der Dachabflüsse vom Taubenkot: „Ich habe insgesamt vier Tonnen Kot und Schutt vom Dachboden geschaufelt. Das Haus zieht die Tiere magnetisch an.“ Wie er das Federvieh von seinem Besitz künftig fernhält, überlegt Obermair noch. Wirkungsvolle Ratschläge seien höchst willkommen, sagt er. Mit einer Mitarbeiterin des Bundesdenkmalschutzes hat der fleißige Mann bereits eine Begehung vorgenommen. Als schützenswert stufte die Konservatorin die schmiedeeisernen Fensterkörbe, die Dachkonstruktion und den Arkadenhof ein, der noch die ursprüngliche Bemalung aufweist.

Über die Geschichte des Hauses hat sich der neue Besitzer sämtliche Informationen verschafft. Bis in die 1960er-Jahre habe der Hirschenwirt zum Stift gehört. Die geistlichen Herren verkauften den Gasthof an den damaligen Pächter. Dieser veräußerte an einen Bankdirektor. Berthold Obermair ist seit 1566 erst der vierte Eigentümer. Er weiß inzwischen auch, dass das mittelalterliche Gebäude jahrhundertelang als Gewerbezentrum genutzt wurde. „Es ging an der Rückseite ein Mühlbach vorbei, der irgendwann zugeschüttet worden ist. Neben einem Wirtshaus war im Haus eine Schmiede und eine Tischlerei untergebracht.“ Den acht Hausparteien begegnet der neue Besitzer mit viel Respekt: „Über meine Mieter kann ich nur das Beste sagen.“ Dass er in Lambach günstigen Wohnraum anbietet, darüber freuen sich besonders die Gemeindevertreter, betont Obermair. Weil keinerlei Pläne existieren, muss ein Bestandsplan angefertigt werden. Dann sind die nächsten Sanierungsschritte angesagt. Im Innenhof droht ein hölzerner Balkon einzustürzen. Obermair hat in stundenlanger Arbeit das Geländer gefertigt.

Generationenprojekt

Während er seinen neuen Besitz begutachtet, donnert nebenan der Schwerverkehr vorbei. Die geplante Lambacher Südumfahrung würde sein Haus schlagartig aufwerten. Bis dahin werden aber noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen: „Die Haussanierung ist ein Generationenprojekt“, sagt Obermair. Mit vielen kleinen Schritten will er es vorantreiben.

Berthold Obermair, neuer Besitzer eines denkmalgeschützten Hauses
in Lambach

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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