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„Jedes Kind, das in die Schule kommt, muss ausreichend Deutsch können“

Von Friedrich M. Müller, 25. November 2015, 00:04 Uhr
"Jedes Kind, das in die Schule kommt, muss ausreic
Die Welser Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt (FPÖ) Bild: Weihbold

WELS. Die neue Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt (FPÖ) über zu wenig Krabbelstube, die Arbeit der Kindergarten-Pädagogen und ihren VP-Vorgänger Walter Zaunmüller.

Welser Zeitung: Mit 66 ist der gelernte Österreicher seit Jahren in der Pension. Wollen Sie Ihren Ruhestand nicht genießen?

Josseck-Herdt: Das habe ich getan, dann hat mich die Pflege meines Mannes sehr eingeschränkt: Ich möchte aber die vier Jahre nicht missen, sie waren intensiv und schön. Dann habe ich gelebt wie ein junger Hund, ehe meine Mutter pflegebedürftig geworden ist und ich sie begleitet habe: Sie ist im Februar 94-jährig verstorben. Ich arbeite prinzipiell sehr gerne, ohne Arbeit geht’s mir nicht gut.

War klar, dass Ihre Kandidatur auf dem vierten FPÖ-Platz einen Stadtratsjob bedeuten könnte?

Nein, ich habe mir eher gedacht: Junge sollen nach vorn; Andreas Rabl musste mich schon drängen.

Haben Sie sich dieses Groß-Ressort gewünscht?

(zögert) Es gefällt mir gut, es ist aber wahnsinnig umfangreich.

Wären Sie lieber Kulturreferentin geworden?

Ja, weil vorteilhaft ist, Hobby und Beruf zu verbinden. Jetzt bin ich zeitlich doppelt belastet: Mit Terminen in meinem Bereich, die ich sehr gerne mache; aber ich möchte die Kulturtermine nicht missen.

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Ressort?

Das Budget. Weil wir sparen und sehr behutsam vorgehen müssen: Das darf nicht auf Kosten der Kinder in Kindergärten oder der Senioren in der Betreuung der Stadt gehen. Es gibt Sparpotenzial, ohne dass es die Bürger merken, beispielsweise in der Verwaltung.

Nennen Sie Beispiele.

Das richte ich nicht über die Zeitung aus: Ich will den Leuten auch zeigen, dass man mit uns Freiheitlichen arbeiten kann: Manche haben große Angst, weil im Rathaus eine so große Veränderung stattfindet, wie es sie noch nie gegeben hat. Ich verstehe die Menschen total.

Was sind weitere Aufgaben?

Die Sprachgruppen in Kindergärten: Jedes Kind, das in die Volksschule kommt, muss ausreichend Deutsch können: Das ist das Wichtigste für das weitere Leben!

Wie wollen Sie verhindern, dass viele in Privatschulen wechseln?

Das ist großes Thema: Wir müssen so weit kommen, dass der Mittelbau der Gesellschaft bleibt, weil es in Wels gute Schulen gibt, in denen Kinder gut aufgehoben sind.

Ist das derzeit nicht der Fall?

Ich glaube nicht, Pflichtschulinspektorin Karin Lang ist überzeugt: Aber dann würde sich die Situation ja anders darstellen. Im Kindergarten muss man ansetzen: Damit Sprachbarrieren wegfallen, alle dem Unterricht folgen können und keine Nivellierung nach unten passiert. Kindergarten- und Schulverwaltung müssen an einem Strang ziehen. Das ist vielleicht jetzt noch nicht so gegeben.

Brauchen Sie mehr Personal?

Ja, auch das zweite, verpflichtende Kindergartenjahr wird es nicht billiger machen. In Wels gehen angeblich 98 Prozent der Vierjährigen bereits in den Kindergarten: Die Zahl kommt mir sehr hoch vor, ich kann sie nicht belegen. Aber die Pädagogen sind gerade in Wels sehr, sehr engagiert: Nur fehlt Geld für Sprachförderung, die österreichische Kinder auch brauchen – keine Frage. Ich erwarte hier Unterstützung von Andreas Rabl.

Welche Spuren möchten Sie in der Welser Politik hinterlassen?

Dass jedes Kind alle Möglichkeiten erhält, für den Lebensweg gut gerüstet zu sein: Da gehört nicht nur Sprache dazu, es geht um Werte, wie Leistungswillen und Herzensbildung. Wir brauchen mehr Krabbelstuben: Viele Mütter müssen ihre Kinder bereits ab dem zwölften und nicht erst ab dem 18. Lebensmonat dort hinbringen.

Sind Sie also gegen das klassische Familienbild?

Im Idealbild der Familie wäre wichtig, dass Mütter lange bei den Kindern zu Hause sind. Aber das ist nicht Realität, daher kann ich mir das Bild auf den Hut stecken. Was soll eine Alleinerzieherin ohne Kinderkrippe machen? Frauen, die zu lange zu Hause bleiben, sind benachteiligt. Die Frauen werden noch aufwachen, wenn es um die Höhe ihrer Pension geht.

Was haben Sie, was Ihr Vorgänger Walter Zaunmüller nicht hat?

Ich habe mehr Entschlusskraft, ich bin auch nicht konfliktscheu. Er ist ein ganz ein lieber Kerl und der Politiker mit der schönsten Stimme.

 

Persönlich

Die 66-jährige Witwe ist seit 1997 (Pause 2005-2009) FP-Gemeinderätin, nun Stadträtin für Kinder und Senioren. Ihr Vorbild: Andreas Rabl. Sie hat eine Stieftochter und zwei Enkel. Herdts Eltern flüchteten 1944 aus Rumänien ins Innviertel, 1953 kam die Familie nach Wels. Nach der Handelsschule arbeitete sie bei einem Steuerberater, beim Magistrat und von 1971 bis 2005 bei Landmaschinen Prillinger.

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