Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Im Urlaub freiwillig arbeiten: Junge Leute im Friedensdienst in Hartheim

Von Michaela Krenn-Aichinger, 23. August 2018, 07:38 Uhr
Im Urlaub freiwillig arbeiten: Junge Leute im Friedensdienst in Hartheim
Diese Woche arbeiten Freiwillige aus sieben Nationen in den Innen- und Außenbereichen des Schlosses Hartheim. Bild: krai

ALKOVEN. Erstmals findet in der ehemaligen NS-Tötungsanstalt in Alkoven ein Sommerlager statt.

Die weiteste Anreise nach Hartheim hatte Mansur Rahimli aus Aserbaidschan. Der 31-Jährige hat bereits als kleiner Junge viel aus der Nazizeit von seinem Großvater erfahren, der als Soldat in der Sowjetarmee diente. Seit Sonntag bis Ende der Woche arbeitet er gemeinsam mit jungen Menschen aus Österreich, Deutschland, Russland, Tschechien, Polen und den Niederlanden für die Aktion "Sühnezeichen Friedensdienste" im Innen- und Außenbereich des Schlosses Hartheim. "Mir war vorher völlig unbekannt, welche grausame Geschichte sich in Hartheim ereignet hat", sagt Rahimli.

Arbeiten und Geschichte erleben

Die Teilnehmer haben seit Sonntag viel über die dunkle Vergangenheit von Schloss Hartheim erfahren, wo die Nazis 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung ermordeten.

Am Programm stehen inhaltliche Tätigkeiten im Archiv, der Gedenkstätte und der Ausstellung "Wert des Lebens". Beim Besuch der OÖN gestern arbeiteten die Freiwilligen bei schweißtreibenden Temperaturen in den Außenbereichen. Sie entfernten Unkraut von der Gedenkstätte der Naziopfer, mähten den Rasen oder entfernten Moos im Innenhof des Schlosses. Unterstützung kam auch von Menschen mit Beeinträchtigung des benachbarten Institutes Hartheim.

Einige der Teilnehmer haben Geschichte studiert und wollen, dass dieser Teil der Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät, etwa der Holländer Ferdi Postma. "Ich entwickle für Schulkinder Vermittlungsprogramme über den Zweiten Weltkrieg und möchte dazu beitragen, dass Geschichtswissen nicht verlorengeht", sagt der 32-Jährige. Die junge russische Journalistin Nina Pogrebnaya (21) ist vor allem auch davon beeindruckt, wie im Institut Hartheim mit behinderten Menschen gearbeitet und umgegangen wird. "In Russland gibt es solche Institute nicht", betont Pogrebnaya.

Der Gründer der Aktion Sühnezeichen war Lothar Kreyssig. "Er war Vormundschaftsrichter in der Nazizeit. Als seine Klienten nach und nach eines mysteriösen Todes starben, ist er dem nachgegangen und versuchte gegen die NS-Euthanasie Widerstand zu leisten. Er wurde bedroht und in den Ruhestand versetzt", sagt Florian Schwanninger, Leiter des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim.

Das ASF-Sommerlager findet heuer erstmals in Hartheim statt, eine Neuauflage ist nächstes Jahr geplant. Es gibt die Sommercamps in 17 Ländern. Freiwillige unterstützen jüdische Gemeinden in Europa, helfen auf Gedenkstätten oder engagieren sich in sozialen und politischen Projekten.

Schönes Schloss mit Dunkler Vergangenheit
Schloss Hartheim Bild: privat

Schönes Schloss mit dunkler Vergangenheit

30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, psychisch kranke Menschen, Häftlinge aus Konzentrationslagern und Zwangsarbeiter wurden im Schloss Hartheim von den Nationalsozialisten in den Jahren 1940 bis 1944 ermordet.

Heute ist das Schloss in Alkoven ein Lern- und Gedenkort, ein Ort des Dokumentierens, Gedenkens und Lernens. Der Blick ist nicht nur rückwärtsgewandt, in Hartheim beschäftigt man sich auch mit Fragen der Biomedizin und Ethik sowie der gegenwärtigen Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigung.
Das Sommerlager von „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ findet heuer erstmals in Hartheim mit Teilnehmern aus Österreich, Deutschland, Russland, Tschechien, Polen, Niederlande und Aserbaidschan statt.

mehr aus Wels

Tausende laufen am 29. Mai beim Welser Businessrun zur Höchstform auf

Der geheime Gestaltungsbeirat in Wels:  Zeit für mehr Transparenz

Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"

Baggern und Pritschen beim Welser "City Beach" ab Juli

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen