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Als Wels Ovilava hieß

Von Friedrich M. Müller, 22. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Als Wels Ovilava hieß: Hermann Stuchlik lässt sich von den Errungenschaften aus der Römerzeit begeistern
Schuhhändler und Römer-Fan Hermann Stuchlik Bild: müf

WELS. „Wer in den Gärten der Häuser rund um mein Geschäft in der Dragonerstraße gräbt, stößt sofort auf römische Scherben“, behauptet der 49-jährige Welser. Tatsächlich werden in diesem Teil von Wels immer wieder beeindruckende Reste aus der Römerzeit freigelegt.

Auch der stellvertretende Obmann des „Römervereines Ovilava“ beteiligt sich an der Suche nach Spuren der Römer: „Auf dem Gelände der Schwesternschule habe ich bei den Grabungen mitgeholfen“, sagt Stuchlik. Ihn fasziniert vor allem, welch hohen Lebensstandard die Römer hatten. Er denkt dabei an die Trinkwasserversorgung durch Wasserleitungen oder Fußbodenheizungen. „Aber das war natürlich nur für die Oberschicht.“

Kochen nach römischer Rezeptur

Als begeisterter Koch lässt es sich der reiselustige Welser auch nicht nehmen, Speisen nach Originalrezepten von damals zu kochen. Wie das schmeckt, erfuhren die Welser mehrmals beim „Römermarkt“ auf dem Wochenmarktgelände. „Der Aufwand für die Veranstaltung ist aber so groß und bleibt an einigen, wenigen Römer-Fans hängen, sodass es vorerst den Römermarkt nicht mehr geben wird.“

Dafür werden Schüler bei Führungen am Römerweg mit der beeindruckenden Geschichte von Ovilava, wie Wels zur Zeit der Römer hieß, konfrontiert. Auch in seinem Schuhgeschäft gibt es Spuren des Weltreiches zu sehen: Stuchlik präsentiert Reste von Wandgemälden, die beim Bau der Wohnungen auf dem Markthofareal freigelegt wurden.

Das Schuhgeschäft führt Stuchlik seit 1986. Nach drei Semestern des Studiums der Volkswirtschaft startete er mit einem Ein-Raum-Geschäft in der Freiung und setzte einen Jugendtraum um. „Als ich die HAK II besuchte, referierte Heini Staudinger (Gründer der Waldviertler-Schuhwerkstatt, Anm.) in politischer Bildung über die Idee der Herstellung und des Verkaufs von Schuhen. Da habe ich gewusst, ich will selbstständig sein und vernünftige Produkte verkaufen.“

Längst ist der gebürtige Edter in ein großes Geschäft gegenüber dem Marktgelände übersiedelt, hat eine Mitarbeiterin und viel mehr Produkte als nur gutes Schuhwerk. „Ich verkaufe auch Möbel, Betten, Matratzen, Handpuppen und Jongliermaterial.“

Unglaubliches Glück hatte er im April: Während eines Empfangs des Stadtmarketings im Welios erlitt der 49-Jährige einen Gehirnschlag. Sofort eilten Ersthelfer und der Notarzt herbei. Das dürfte ihn das Leben gerettet und ihn vor bleibenden Schäden bewahrt haben. „Ich kann mich an den Zwischenfall und die sieben Wochen in der Intensivstation nicht erinnern“, erzählt er der Welser Zeitung.

Sahara-Trip statt Führerschein

Nacht vier Monaten Auszeit kehrte er wieder in sein Geschäft zurück. „Dass man nach einem Gehirnschlag wieder völlig gesund wird, ist sehr selten“, zitiert Stuchlik die Ärzte. „Jetzt muss ich halt Medikamente nehmen, und ich trinke vor allem alkoholfreies Bier.“

Denn er will noch viele Reisen mit Lebenspartnerin Petra Dehner unternehmen. Bevorzugtes Reisemittel ist ein umgebauter VW-Bus. Den lenkt nur seine Freundin. „Ich besitze keinen Führerschein. Nach der Matura wollte mir mein Vater einen finanzieren. Ich bekam das Geld, machte aber einen Tramper-Urlaub durch die Sahara.“ Die Eindrücke von damals sind nach wie vor präsent, der Führerschein aber noch immer nicht gemacht.

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