Tödlicher Tauchunfall nach Notaufstieg im Attersee
STEINBACH. Tödlich endete am Samstag ein Tauchgang im Attersee für einen 42-Jährigen aus Wiener Neustadt. Der Mann bekam beim Aufstieg Probleme, das rasche Auftauchen endete für ihn tödlich.
Kurz vor Mittag waren der Tauchsportler und seine 32-jährige Begleiterin aus Deutschland beim Tauchplatz Föttinger in Steinbach abgetaucht. Nach Angaben der Landespolizeidirektion wollten die beiden höchstens drei Stunden unter Wasser bleiben, geplant war ein Tauchgang bis rund 150 Meter Tiefe.
Doch schon nach einer Dreiviertelstunde bekam der Mann in 27 Metern Tiefe Probleme und musste einen Notaufstieg durchführen. Ein Pärchen bemerkte kurz nach Mittag einen reglos an der Wasseroberfläche treibenden Taucher, die Frau setzte einen Notruf ab. Wie Martin Eberl von der Österreichischen Wasserrettung sagt, sei die Frau selbst Einsatztaucherin bei der Wasserrettung. Mit einem Privatboot wurde der Mann ans Ufer gebracht, Hilfe kam jedoch zu spät. Die Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.
Warum ein zu rascher Aufstieg tödlich sein kann, erklärt Martin Eberl von der Wasserrettung so: "Bei Tauchgängen in große Tiefen reichern sich im Blut Gase an, die sich bei zu schnellem Aufstieg an die Wasseroberfläche durch die rasche Verringerung des Umgebungsdrucks im Körper ausdehnen und zu schweren Verletzungen führen. Blutgefäße und Lungengewebe können derart geschädigt werden, dass auch trotz einer raschen Behandlung in einer Druckkammer kein Überleben möglich wäre." Der 42-Jährige habe bei der großen Tiefe dieses Tauchganges und beim Verlauf des Unfalls keine Überlebenschance gehabt, so Eberl.
"Erfahrene Taucher"
Der Verunglückte und seine Begleiterin waren im Tauchgebiet am Attersee gut bekannt, beide galten als erfahrene und gut ausgebildete Taucher, die dort oft ihrer Leidenschaft nachgingen. Daher sei die Betroffenheit der Tauchkollegen der Wasserrettung sehr groß.