Wenn Frau Holle so viel Schnee über die Stadt verteilt
STEYR. 45 Mann kümmern sich in Steyr darum, Straßen und Gehsteige so schnell es geht von der weißen Pracht zu befreien. Zwei Siedlungsstraßen hat der Schneepflug diesmal übersehen.
"Nein, das war sicher nicht so geplant", sagt Alfred Kremsmayr. Wovon der Leiter der Steyrer Kommunalbetriebe hier spricht, sind die beiden Straßen in der Reichenschwallsiedlung, die mehr als 36 Stunden auf den Schneepflug warten mussten. Auf die Neuluststraße sei wohl beim Schichtwechsel vergessen worden, ebenso auf die Adalbert-Stifter-Straße. Es könne aber auch ein anderer Fehler passiert sein.
Die Situation gestern kurz vor 8 Uhr morgens: In den beiden genannten Siedlungsstraßen liegt der Schnee an die 30 Zentimeter hoch. Zwischen den Reifenspuren, die die Autos hinterlassen haben, haben diese mit ihren Unterböden den Schnee flach gedrückt. An der Kreuzung Neuluststraße – Hölzlhuberstraße braucht eine Autofahrerin beim Linksabbiegen zwei Anläufe. Beim ersten Versuch war sie im Schneehaufen hängen geblieben, den der Winterdienst in die Neuluststraße geschoben hat. In der Hölzlhuberstraße ist er nämlich sehr wohl unterwegs gewesen.
Geräumt wird nach Plan
Ansonsten, so Kremsmayr, sei die Schneeräumung weitgehend problemlos verlaufen. Am Samstagabend hatte der (für Steyr ungewohnt intensive) Schneefall begonnen. Nach der Alarmierung durch den Einsatzleiter traten die Schneeräumer, die sich aus mehreren Abteilungen der Kommunalbetriebe rekrutieren, ihren Dienst an. "Um 4 Uhr morgens haben wir 45 Leute und 25 Fahrzeuge draußen gehabt", so Kremsmayr.
Laut Einsatzplan wird zunächst das hochrangige Straßennetz geräumt, also Bundes- und Landesstraßen. Auch alle anderen Straßen, auf denen die Stadtbusse unterwegs sind, werden vorrangig behandelt. In die Siedlungen kommen die Räumfahrzeuge in der Regel später. Das gilt vor allem für solche, die – wie die Reichenschwallsiedlung – eben gelegen sind. Kremsmayr: "Mehr als zehn Stunden sollte man aber nirgendwo warten müssen."
Auch der für die Kommunalbetriebe zuständige Vizebürgermeister Wilhelm Hauser bittet um Verständnis dafür, dass der Winterdienst nicht überall gleichzeitig aktiv werden kann. "Es gibt auch Fälle, wo ein Schneepflug Schnee zu einem geparkten Auto hinschieben muss", sagt er. Das passiere nicht mutwillig, sondern im Dienste der Verkehrssicherheit. In erster Linie müsse die Straße vom Schnee befreit werden.
Bei den Kommunalbetrieben ist ein kleines Winterdienst-Team rund um die Uhr einsatzbereit. Alle anderen, die ansonsten im Straßendienst, bei der Abfallwirtschaft oder in der Stadtgärtnerei Dienst tun, haben Bereitschaft. In den Siedlungen kommt zugekaufter Winterdienst (zum Beispiel vom Maschinenring) zum Einsatz.
So viel Schnee wie am Wochenende ist in Steyr schon lange nicht mehr gefallen. Die Neuluststraße und die Adalbert-Stifter-Straße wurden gestern kurz vor 10.30 Uhr geräumt. Kremsmayr: "Das wäre aber die zweite Runde gewesen."
Das hochrangige Straßennetz hat Vorrang ja ja.
War Samstags in Linz unterwegs, beim Heimfahren um 2 war von Enns B 309 bis südlich von Steyr, speziell ausserhalb Steyr (also B 115 ) kein Pflug unterwegs.
Ist ja klar: Kein Schwerverkehr am Weekend, und die haben die goldene Nase, wäre der Schneefall von Samstag auf Sonntag einen Tag später gewesen wären sie gefahren.
Weil der Schwerverkehr ist heilig, nicht wir Fussvolk!
Ich kann nur sagen das die Leute gute und schnelle Arbeit geleistet haben, und das sicher nicht nur in Steyr, danke für euren nächtlichen und täglichen Einsatz.
Im Notfall vielleicht mal selbst eine Schneeschaufel in die Hand nehmen? 30 cm Schnee ist doch nicht viel...
Ein bisserl schwierig, wenn es die ganze Straße betrifft, oder?