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Nach siebenjährigem Asylverfahren: Familie von Abschiebung bedroht

Von Von Edmund Brandner, 29. Dezember 2010, 00:04 Uhr
Nach siebenjährigem Asylverfahren: Familie von Abschiebung bedroht
Die beiden Töchter von Alina Hnatenko und Sanasar Hovhannisyan sind in Österreich geboren. Bild: ebra

GRÜNAU. Heute Nacht hätte eine in Grünau lebende vierköpfige ukrainisch/armenische Familie mit dem Flugzeug das Land verlassen sollen. Sie weigerte sich und ist nun von der Abschiebung bedroht.

Sanasar Hovhannisyan (32) kam vor acht Jahren aus Armenien illegal nach Österreich. Er musste aus politischen Gründen flüchten, sagt er. Hier lernte er Alina Hnatenko (31) kennen, die vor fünf Jahren – ebenfalls gesetzeswidrig – aus der Ukraine nach Österreich kam. Beide suchten um Asyl an, doch ihr Verfahren ist bis heute nicht abgeschlossen. Sanasar und Alina leben in Grünau in einer Einrichtung für Asylwerber und haben mittlerweile zwei Töchter bekommen: Jeanna (5) und Katrin (2). Beide Mädchen besuchen den Kindergarten in Grünau.

Nach einem Nervenzusammenbruch Alinas ließ sich das Paar von den Behörden dazu bewegen, das Rückkehrhilfeprogramm der Caritas in Anspruch zu nehmen. Ein Schritt, den die beiden heute bereuen. In der Nacht auf heute hätten sie in die Ukraine ausgeflogen werden sollen. Aber sie stiegen nicht in das Auto ein, das sie aus Grünau abholen sollte. Sie wollen hier, im Geburtsland ihrer beiden Mädchen bleiben.

Auf der Bezirksbehörde hatte man ihnen die freiwillige Ausreise nahegelegt. „Weil wir leider nicht ausschließen können, dass sie sonst abgeschoben werden müssen“, sagt Bezirkshauptmann Alois Lanz.

„Kinder sind voll integriert“

In Grünau erklären sich nun viele Menschen solidarisch mit der jungen Familie. „Das sind anständige Menschen“, sagt SP-Bürgermeister Alois Weidinger. „Die Mädchen sind im Kindergarten voll integriert, und ihr Vater würde, wenn er dürfte, hier gerne arbeiten, um seine Familie zu ernähren.“ Stattdessen lebt die Familie von 520 Euro, die ihnen der Staat pro Monat auszahlt und von der Hilfsbereitschaft der Grünauer.

Bezirkshauptmann Lanz will sich nicht festlegen, wie die Sache endet. „Vielleicht erlässt der Gesetzgeber eine Amnestie für Asylwerber, die jahrelang auf das Ergebnis ihres Verfahrens warten mussten. Ich glaube, hier könnte sich in Wien noch etwas bewegen.“

Und was erhoffen sich Alina und Sanasar? Die Ukrainerin schüttelt nur den Kopf. „Ich hatte große Träume, als ich nach Österreich kam. Die wurden mir hier genommen.“

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8  Kommentare
8  Kommentare
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KGB (688 Kommentare)
am 31.12.2010 08:49

der deutschen und österreichischen Bevölkerung, wie von den Amis gewünscht, schreitet zügig voran. Das humanitäre Bleiberecht ist das richtige Instrument, dieses Ziel auch bis 2075 zu erreichen bzw. abzuschließen.
Wer dies nicht glauben mag, möge sich die Statements diverser deutscher SPD sowie Grüner Abgeordneter anhören! (bzw. lesen)Viel Spass beim google'n

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 31.12.2010 07:09

Bleiberecht geschaffen, wenn so eine Familie, die sich voll integriert hat, nach so vielen Jahren plötzlich abgeschoben wird.
Was ist mit der "Christlich- sozialen" Partei geworden, Frau Innenminister?

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( Kommentare)
am 29.12.2010 16:49

dieses urteil hat ein journalist des tiroler nachrichtenmagazins ECHO recherchiert und somit einer gruppe von tirolern geholfen eine armenische familie im land zu behalten.
dieses urteil greift sofort und österreichweit.... warum nicht überall in österreich??????

sucht jemanden der recherchiert und hilft . die medien einschalten, die öffentlichkeit sesibilisieren.

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am 29.12.2010 10:30

Und schon wieder werden Asylwerber kriminalisiert! BH Lanz spricht von staatlicher "Amnestie" = Starferlass, dabei wäre es an ihm, humanitäres Bleiberecht zu gewähren! FLUCHT IST KEIN VERBRECHEN!!! Und Scheinheiligkeit ist rund um Weihnachten besonders ungustiös!

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susisorgenvoll (16.671 Kommentare)
am 29.12.2010 10:00

stelle ich mir immer wieder die Frage, WARUM die Leute immer auf diesem Status beharren, wenn sie unbedingt hier bleiben wollen. Meiner Ansicht nach, könnten - soweit sie sich nichts zuschulden kommen haben lassen - doch alle als Zuwanderer bleiben. Oder sehe ich das völlig falsch? Es sind doch in erster Linie die hohen Kosten für die öffentliche Hand, die bei Asylanten anfallen und die nicht ad infinitum möglich sind. Wenn die Leute arbeiten und sich selbst erhalten, würden sie wohl nicht abgeschoben.

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( Kommentare)
am 29.12.2010 10:49

Es sind doch nicht die Asylwerber, die auf diesem Status beharren! Bürgermeister Weidinger sagt es doch: Herr Hovannisyan würde, "wenn er dürfte, hier gerne arbeiten, um seine Familie zu ernähren.“ Eine Arbeitsberechtigung erhält aber nur, wer über eine Niederlassungsbewilligung verfügt. Und die Entscheidung über eine solche, im Rahmen des humanitären Bleiberechts, liegt bei der Bezirkshauptmannschaft! Hat Oberösterreich aus dem Fall der Komani-Zwillinge nichts gelernt? Diese "Weihnachtsgeschichte" ist mehr als traurig. Ist die Botschaft des Christentums so schwer zu verstehen?

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susisorgenvoll (16.671 Kommentare)
am 29.12.2010 21:57

das ist ja gerade DER Punkt: wenn diese Personen NICHT Asylwerber, sondern Zuwanderer wären, könnten sie arbeiten und sich selbst erhalten. Und damit entfiele die nicht unbeträchtliche Förderung durch die öffentliche Hand. Somit würde ich persönlich keinen Grund, auch für die Politik, mehr sehen, diese Menschen abzuschieben.

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erichsch (60 Kommentare)
am 30.12.2010 11:30

ginge nur als schlüsselarbeitskraft. ansonsten sind die grenzen dicht und das prozedere zur schlüsselarbeitskraft zu werden ist auch nicht gerade einfach.

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