Auf Müll-Tauchgang: Die Bundesforste starten große Seenreinigungsaktion
SALZKAMMERGUT. Am Freitag machen am Traunsee, Hallstättersee und Wolfgangsee Freiwillige sauber.
Fahrräder, Autoreifen, Sonnenschirme, Liegestühle, Plastiksackerl oder Alu-Dosen zählen definitiv nicht zu den Schätzen der regionalen Unterwasserwelt. Dennoch findet sich immer wieder teils umweltschädlicher Müll auf dem Grund der heimischen Gewässer – durch Stürme verweht oder von Menschenhand unachtsam entsorgt. Zum Ende der Badesaison machen sich die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) daher nun an das groß angelegte Saubermachen. Gemeinsam mit rund 130 Freiwilligen von regionalen Tauchvereinen, Wasserrettung oder Freiwilliger Feuerwehr sowie den Gemeinden werden Seeufer und Seegründe in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Kärnten von unachtsam entsorgtem Müll befreit. Zu den Schauplätzen der Reinigungsaktion zählen auch drei große Salzkammergut-Seen.
Illegale Griller, Tische und Bänke
So steht etwa der südliche Teil des Ostufers im Fokus der Seenreinigungsaktion am Traunsee, die am Freitag geplant ist. In Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich werden zehn Taucher Müll vor den Badebuchten Liebesinsel, Hundsgraben oder Eisenau beseitigen. Gleichzeitig entfernen ÖBf-Mitarbeiter die über die Jahre illegal auf Bundesforste-Grund errichteten Grillvorrichtungen, Tische oder Bänke am Ufer. Weil die Buchten meist nur vom Wasser aus erreicht werden können, wird dafür sogar ein kleiner Bagger per Boot über den See zur "Uferbaustelle" transportiert.
Ebenfalls am Freitag wird die Obertrauner Bucht am Hallstättersee im Mündungsbereich der Traun, vor dem Strandbad bzw. der Schiffsanlegestelle von Unrat gesäubert. Im Einsatz sind rund 25 freiwillige Helfer der Feuerwehr Obertraun und der Wasserrettung, die auch ein Boot als Unterstützung auf dem See bereitstellt.
Mit einem Boot der Wasserrettung St. Gilgen sowie freiwilligen Tauchern wird am Freitag auch der Müll vor der Seepromenade in St. Gilgen am Wolfgangsee aufgetaucht sowie Uferbereiche in der Gemeinde gereinigt.
Gefährdung für Ökosystem
Georg Schöppl, Vorstand für Finanzen und Immobilien der Bundesforste, die als größter Gewässerbewirtschafter Österreichs bundesweit mehr als 70 größere Seen betreuen: "Wir stellen zwar fest, dass das Umweltbewusstsein in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, dennoch bringen die Taucher auch immer wieder Fundstücke an die Oberfläche, die Wasserqualität und Ökosystem gefährden könnten." Dazu zählen etwa Autobatterien, Kühlschränke oder sorglos entsorgte Öl- oder Treibstoff-Fässer. "Diese müssen jedenfalls aus den Gewässern entfernt werden", sagt Schöppl.
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