Prozess gegen Kokainbande hat begonnen
LINZ. Vier mutmaßliche Mitglieder bekannten sich teilweise schuldig. Sie sollen Kurier- und Hilfsdienste durchgeführt haben.
Am Donnerstag begann im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Linz der erste Prozess gegen vier Angeklagte, die als Beitragstäter für Kurier- und Hilfsdienste in Erscheinung getreten sein sollen. Der hauptbeschuldigte Kopf der Bande muss sich nächste Woche vor Gericht verantworten.
Bei dem angeklagten Quartett handelt es sich um Männer, die in der Dominikanischen Republik geboren wurden und in Linz wohnhaft sind. Drei von ihnen sind österreichische Staatsbürger, alle vier weisen einschlägige Vorstrafen auf. Zwei von ihnen sind Brüder. Sie waren laut Staatsanwalt in der Organisation „in prominenter Stellung“ tätig. Der Vertreter der Anklagebehörde verwies auf die mehrfache Überschreitung der gesetzlichen Grenzmengen, weshalb bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe drohen.
Der in diesem Verfahren hauptbeschuldigte Bruder habe mit seinem Geständnis „nicht unwesentlich“ zu den Ermittlungserfolgen beigetragen. Er habe „Licht in die Machenschaften“ gebracht.
Wie berichtet wurde das Suchtgift auf zwei verschiedene Arten nach Europa gebracht. Zum einen versteckt in Schlüsselanhängern in Form von Miniatur-Trommeln, zum anderen in den Gestängen von Rollkoffern. In einen Trolley passten bis zu 700 Gramm Kokain, in einen Schlüsselanhänger rund zehn Gramm. Die Aufgabe der Handlanger war es, die Fracht vom Flughafen Schwechat abzuholen und zu einem Geschäft am Linzer Bulgariplatz zu bringen, das auch als Paketannahmestelle diente. Doch mehrere Lieferungen wurden zum Beispiel an den Airports in Cincinnati (USA) und Leipzig abgefangen und kamen nie zum Zielort. Den Angeklagten wird hier versuchte Beitragstäterschaft vorgeworfen.
Doch ausgerechnet der Angeklagte, der „Licht ins Dunkel“ bringen sollte, sagte in der Verhandlung anders aus als im Vorverfahren bei der Polizei. Er habe zwar bei dem Bandenchef eine Zeitlang in der Dominikanischen Republik gewohnt und Pakete verschickt. „Wer die Pakete abholt, habe ich nicht gewusst.“ Auch habe er die Schlüsselanhänger „nur gekauft“, sie aber „nie in der Hand gehalten, als das Kokain hineingepresst worden ist.“ Er habe dafür auch kein Geld bekommen.
„Dann war das alles für nichts?“, fragte die vorsitzende Richterin nach. „Gefängnis hab‘ ich jetzt.“
Dem beisitzenden Richter platzte daraufhin fast der Kragen: „Wenn man behauptet, man weiß nicht, was in den Koffern drin ist und man weiß nicht, was der und der macht, dann ist das kein Geständnis.“
Der Ankläger hielt dem „Kronzeugen“ vor, was er bei der Kripo zu Protokoll gegeben hatte: „Ich habe die Trommeln bei der Presse in den Händen gehalten.“ Nun wisse der Angeklagte nichts mehr davon. „Soll das wirklich eine nachvollziehbare Verantwortung sein?“, so der Staatsanwalt.
Zu Urteilen kam es in dieser Causa am Donnerstag nicht.
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Drogen kommen per Container auf Schiffe dass Milliarden wert ist .
Wie soll ein Containerschiff mit bis zu 20.000 Einheiten kontrolliert werden?
siehe das ZDF Mittagsmagazin.