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Arbeitsloser Eferdinger soll Schwestern 30 Jahre lang missbraucht haben

Von Friedrich M. Müller, 19. März 2019, 16:21 Uhr

EFERDING/WELS. Ein 46-jähriger Oberösterreicher stand am Dienstag vor einem Schöffensenat im Landesgericht Wels, weil er über Jahrzehnte hinweg Frauen in seiner Familie missbraucht haben soll. Der Prozess wurde vertagt.

Andreas L. (46) aus Eferding scheut die Öffentlichkeit, als er am Dienstag kurz nach 12 Uhr den Saal 201 im Landesgericht Wels betritt. Die Kapuze seines Pullovers hat er tief ins Gesicht gezogen, er meidet den Blick in Richtung der Kameras der Medien.

Der arbeitslose Junggeselle muss sich unter anderem wegen Vergewaltigung, Unzucht mit Unmündigen, sexuellem Missbrauch, Blutschande und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses über einen Zeitraum von fast 30 Jahren vor einem Geschworenensenat verantworten. Der Strafrahmen beträgt fünf bis 15 Jahre.

Video: Oberösterreicher soll Verwandte missbraucht haben

Alle Opfer waren minderjährig

Zwischen Anfang 1988 und Ende 2017 soll er in Eferding unzählige Male seine Schwestern, die 1980 und 1985 geboren wurden, missbraucht haben – meist, wenn er mit den Mädchen in der elterlichen Wohnung alleine war. Die Übergriffe begannen, als Isabella acht, der Angeklagte 16 Jahre alt war. Beate war zum Zeitpunkt des ersten Übergriffes 1996 elf Jahre.

Später soll sich L. auch an einer in Aschach lebenden, entfernteren Verwandten – Jahrgang 2002 – vergangen haben. Sie war ab 2009 über acht Jahre das dritte Opfer.

Darüber hinaus soll der unbescholtene, kinderlose Mann zwischen 2011 und 2016 Pornos mit Minderjährigen besessen haben.

Als Birgit Ahamer die Anklageschrift verliest, schüttelt L. unentwegt den Kopf – so, als ob er die Vorwürfe nicht im Geringsten verstehen könnte. Einzig den Besitz der Pornobilder von Minderjährigen gibt der Eferdinger zu.
Die Verhandlung unter Vorsitz von Richterin Daniela Schneider findet unter Ausschluss der Medien statt. Vor der Tür des Schwurgerichtssaals wartet unterdessen die Mutter des Angeklagten. Die Frau macht ihrem Unmut Luft, sie versteht das Gerichtsverfahren gegen ihren Sohn in keinster Weise: Alle Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen – sie kenne ja ihre Tochter, die dann auch die andere aufgewiegelt hätte, schimpft sie.

Öffentlich geworden ist das jahrelange Martyrium der Frauen über das Jugendamt. „Das war Anlass für unsere Ermittlungen“, sagt Gerlinde Hellebrand, die Pressesprecherin am Landesgericht.

Die Verhandlung wurde gestern nach knapp vier Stunden vertagt: Es sollen weitere Zeugen aus dem Familienkreis einvernommen und Informationen des Jugendamtes von damals vorgelegt werden.

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