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Der Mann für die musikalischen Streicheleinheiten

Von Hannes Fehringer, 12. November 2020, 00:04 Uhr
Der Mann für die musikalischen Streicheleinheiten Paul Wolkerstorfer (6. 11. 1949–7. 11. 2020) Von Hannes Fehringer
Eine Lebensfreundschaft: Robert Pussecker und Paul Wolkerstorfer (re.) Bild: fuka

Die Gesellschaft hat gegessen, getrunken, getanzt, dann griff Paul Wolkerstorfer in die Tasten seines Akkordeons und sang zur Krönung "The Final Curtain" von Frank Sinatra und – lächelte.

Das Ende war immer begleitet von einer Zufriedenheit, schöne Stunden verlebt zu haben. Am 7. November fiel für den gelernten Industriekaufmann aus St. Georgen/Ybbsfeld, dessen eigentliche Berufung die des Entertainers war, der letzte Vorhang. Wolkerstorfer starb an einer bereits besiegten Krankheit, die vor wenigen Wochen wieder akut geworden war, im 71. Lebensjahr.

Wolkerstorfers Ehefrau Helga heiratete nicht nur einen Bräutigam, sondern einen Vollblutmusiker, der – gefragt, wie er war – kaum einen Silvesterabend zuhause verbringen konnte, weil er in Casinos, Luxushotels oder auf Kreuzfahrtschiffen ein Engagement hatte. Bei seiner Stimme, die sanft die Gehörgänge der Zuhörer streichelte, und einer Merkfähigkeit, sämtliche Texte von Pirron & Knapps "Tröpferlbad" bis Helmut Qualtingers "g’schupften Ferdl" parat zu haben, wusste nicht nur sie, was sie an ihm hatte. Robert Pussecker, langjähriger Musikschuldirektor in Amstetten und einer der besten Blechbläser im Land, holte Wolkerstorfer in den Siebziger- und Achtzigerjahren als Sänger in seine Big Band. Dem Musikverein blieb Wolkerstorfer als Vorstandsmitglied treu, auch nachdem er auf Alleinunterhalter umgestellt hatte. "Die Ballveranstalter wollten sich große Ensembles nicht mehr leisten", erklärt Pussecker.

Als Entertainer unterhielt Wolkerstorfer Gesellschaften, die Promis von Casinochef Leo Wallner bis zu Film-Altmeister Franz Antel gaben. Die Auftritte verweilen in der Erinnerung des Publikums, wenngleich es von Wolkerstorfer auch Tonträger gibt, die er mit der Polizei-Big-Band aufgenommen hat. Wolkerstorfer lebte sein Musikerleben "My Way", was einer seiner besten Frankieboy-Nummern war. Das beinhaltete, dass er trotz vieler Auftrittstermine nicht auf seine Familie und Freunde vergaß. Der Trauergottesdienst findet am 20. November in der Pfarrkirche St. Georgen/Ybbsfeld statt.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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