Jugend-Sozialprojekt fand in leer stehender Pension eine Unterkunft
AU AN DER DONAU. Tiroler Jugendliche machten sich im Mühlviertel auf die Spuren gesunder Lebensmittel
Frischen Apfelsaft, Quitten-Gelee, Spitzwegerichsuppe und diverse Kräutertees produzierte eine Handvoll junger Frauen aus Tirol bei einem dreiwöchigen Arbeitsaufenthalt im Unteren Mühlviertel. Unter der Obhut von Kräuterfachfrau Christine Schober aus Allerheiligen lernten die jungen Gäste, wie man sich im Einklang mit der Natur gesund und bewusst ernährt.
Mindestens einmal täglich wurde mit frischen Zutaten gekocht und dabei so manches neue Gericht ausprobiert. „Ich hätte nie gedacht, wie viel man in der Küche selber ganz einfach zubereiten kann und das um ganz wenig Geld“, sagt Hannah (19). Dabei lernten die Teilnehmerinnen von Christine Schober jede Menge Wissenswertes über Kräuter und deren Verwendung – bis hin zu Kräutersalz und Naturheilmitteln.
Die Unterkunft für das Projektteam sowie die Leih-Fahrräder für einen Ausflug entlang der Donau stellte das Team vom DonAu-Standl zur Verfügung. „Wir stehen im Spätherbst ohnehin leer. Da war es uns eine Freude, für diese Initiative unsere Türen offen zu halten“, sagt Donaustandler Arnold Hörmann.
Die Gastronomen aus Au waren dabei nicht die einzigen, die das Projekt mit Rat und Tat unterstützten: Horst Rohrstorfer stellte in Grein vergünstigte Kino-Karten bereit, bei Nikola Jakadovsky in Rechberg gab es einen Töpfer-Workshop, am Gemüsehof Voggeneder wurde die Vielfalt heimischen Biogemüses entdeckt und auch der Hochseilgarten Kaolinum nahm die Gruppe mit offenen Armen auf. „Diese Offenheit und Herzlichkeit ist etwas, was ich im Mühlviertel besonders zu schätzen gelernt habe. Auch das Radfahren entlang der Donau war wunderschön“, fasst die 19-jährige Celina ihre gewonnen Eindrücke von Land und Leuten zusammen.
Doch auch die Tirolerinnen zeigten sich während ihres Aufenthalts im Bezirk Perg von ihrer sozialen Seite. Sie engagierten sich bei der Apfel- und Mostbirnenernte, legten im Kindergarten Allerheiligen einen Naschgarten sowie einen Naturpfad an und stellten einen Großteil des von ihnen verarbeiteten Gemüses dem Perger Rotkreuz-Markt zur Verfügung. „Ich bin überzeugt, dass meine Mädels bei allen, die wir getroffen haben, einen guten Eindruck hinterlassen haben“, sagt Christine Schober über das am Donnerstag abgeschlossene Projekt.
Der Aufenthalt im Mühlviertel unter dem Motto „Healthy Living“ war ein sogenanntes „Rückenwind-Projekt“ des Europäischen Solidaritätskorps und der Arbeiterkammer Tirol. Ziel war es, die berufliche und soziale Entwicklung der teilnehmenden Jugendlichen zu fördern.
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