Auf "Unterwasser-Wallfahrt" zum Heiligen Nepomuk
LIPNO. Die Wasserrettung kooperiert über Staatsgrenzen hinweg.
Einst wachte Nepomuk, der "Wasserheilige", auf der Brücke über die Moldau. Seit 1959 die Staumauer errichtet wurde, liegt er am Grund des Böhmischen Meeres, dem Lipno-Stausee. Am 11. Mai machen sich Taucher aus Südböhmen und Oberösterreich auf, um dem Heiligen einen Besuch abzustatten. Das Ganze dient nicht nur dem Vergnügen, sondern stärkt die Kooperation der Wasserretter. Die Wasserrettung Südböhmen und die Wasserrettung Oberösterreich haben Anfang 2018 zusammen das Projekt "Gemeinsam mehr für die Sicherheit am Wasser tun" eingereicht. Inhalt des Projekts sind die Planung, Organisation und Durchführung von gemeinsamen Aus- und Weiterbildungen, Einsatzübungen für den Not- und Katastrophenfall und eine verstärkte Kooperation in der Jugendarbeit. Besonders bei Großschadens- oder Katastrophenfällen ist die gute und rasche Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einsatzorganisationen von höchster Bedeutung. Zu wissen, welche Möglichkeiten und Fähigkeiten andere haben, bildet dabei die Grundlage für eine gelungene Kooperation. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, beinhaltet das Projekt mehrere gemeinsame Übungen.
Besucher willkommen
Einer dieser Ausbildungstage findet am 11. Mai im Ausbildungszentrum Untermoldau statt – von Aigen-Schlägl aus über die Fähre bequem zu erreichen. Los geht es schon um 14 Uhr mit der Eröffnungsfeier, ehe um 15 Uhr zur "Unterwasser-Wallfahrt" abgetaucht wird. Bis 18 Uhr stehen verschiedene Vorführungen und Präsentationen auf dem Programm. Am Abend spielt Musik, und am Lagerfeuer kann gegrillt werden.
Die Nepomuk-Statue
Als besondere Aktivität mit Bezug auf den gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund sticht die Suche nach der Statue des Heiligen Nepomuk auf der Stauseesohle des Lipno heraus. Die Statue war einst Teil einer Straßenbrücke über die Moldau und liegt in unmittelbarer Nähe der Fährverbindung bei Untermoldau, die heutzutage eine gern benutzte Verbindung von Oberem Mühlviertel und den tschechischen Touristikzentren rund um den Moldaustausee darstellt. Besonders das sehr dunkle Wasser des Stausees und damit verbunden die sehr geringe Sichtweite unter der Wasseroberfläche stellt für die Einsatztaucher aus Tschechien und Oberösterreich eine Erschwernis dar.