"Wir sind jetzt näher am Zentralraum"
FREISTADT. Erste Zwischenbilanz nach der S10-Verkehrsfreigabe fällt bei Wirtschaft sehr positiv aus.
Ein großes Aufatmen sei derzeit unter den Wirtschaftstreibenden des Bezirks spürbar, sagt die Obfrau der WKO Freistadt, Gabriele Lackner-Strauss. Grund seien die kurz vor Jahresende eröffneten 17 Kilometer Schnellstraße zwischen Unterweitersdorf und Freistadt-Süd: "Viele Verkehrsteilnehmer haben die Vorteile gar nicht in dem Ausmaß erwartet, wie sie diese jetzt genießen können."
Dass sich die Region Freistadt mit dieser Verkehrsachse infrastrukturell aus einem Würgegriff befreien konnte, komme freilich nicht von ungefähr: "Vielleicht schaut heute manches selbstverständlich aus. Bei aller Freude sollten wir nicht vergessen, dass ursprünglich zahlreiche Initiativen Ängste und Bedenken verbreitet hatten. Das hat uns dazu bewogen, den überparteilichen Verein PRO S10 zu gründen." Dort habe die WKO Vertreter aus diversen Bevölkerungsschichten versammelt und der "schweigenden Mehrheit" für die S10 eine Stimme verliehen. Dieser Verein habe Studien erstellen lassen, Unterschriften gesammelt, mit Werbung das Bewusstsein für die Wichtigkeit der leistungsfähigen Straße gestärkt und Lobbying für den raschen Bau betrieben. Heute behaupte kaum noch jemand, dass ein "Nicht-Bau" der S10 für die Entwicklung der Region besser gewesen wäre, so Lackner-Strauss.
Näher an Kunden in Linz
Eine große Chance für Freistadt sei das "Näherrücken" an den Zentralraum. Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt: "Dass wir heute besser an den Markt im Zentralraum angebunden sind, ist für regionale Unternehmen spürbar. Ein Ziel ist für uns allerdings auch die Ansiedlung neuer Unternehmen. Frühzeitig haben wir die Initiative ergriffen und die Gemeinden entlang der S10 zur gemeinsamen Raumordnung motiviert. Damit konnten wir vermeiden, dass Immobilienhaie mit Lockangeboten zuschlagen."
Mit der Verkehrsfreigabe ist für die WKO Freistadt das Kapitel S10 keinesfalls abgehakt. Nicht optimal sei etwa, dass der Anschluss in Neumarkt-Süd nur als Halbanschluss hergestellt wurde. Verkehrsteilnehmer aus Hagenberg und Neumarkt sowie aus dem Betriebsbaugebiet Matzelsdorf könnten die S10 nach Norden praktisch kaum nutzen. Auch der rasche Weiterbau der S10 bis Rainbach-Nord ist den Unternehmervertretern wichtig. Der Steilhang in Vierzehn, an dem im Winter immer wieder Fahrzeuge hängen bleiben, und die enge Ortsdurchfahrt in Rainbach wären dadurch vermeidbar.
Wermutstropfen Bahnstrecke
Unbefriedigend sieht man auch die Hinhaltetaktik bei der längst notwendigen Attraktivierung der Summerauerbahn. Lackner-Strauss: "Dass bei dieser wichtigen Schienenverbindung immer noch nicht mit dem Ausbau begonnen wurde und gegebene Versprechen einfach nicht eingehalten werden, stimmt uns unzufrieden." Ein erklärtes Ziel müsse sein, dass das Linzer Zentrum von Unterweitersdorf aus in 15 Minuten Fahrzeit erreichbar wird. Für eine derart moderne Mobilitätslösung wird unter anderem eine Park-and-Ride-Anlage in Unterweitersdorf gefordert.
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Es ist alles eine Sache des Blickwinkels.
Wenn man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, dann ist der Zentralraum jetzt sehr weit weg.
Im öffentlichen Verkehr wurde ordentlich ausgedünnt um die Pendler mit dem Privat-PKW auf die Strasse zu zwingen.
Die Politik schläft.
S10-Eröffnung kein Grund zum Jubeln!
Zukünftige Generationen werden uns noch lange Vorwürfe machen.In Paris hat man sich auf sehr schwer zu erreichende Klimaziele geeinigt. Die aktuelle Verkehrspolitik unternimmt alles, um im Rückwärtsgang mit Garantie diese Ziele nicht erreichen zu können. Wann beginnt man hierzulande endlich zu begreifen, wie viel schwieriger diese hoch gesteckten Ziele erreichbar sein werden, wenn weiterhin derartig einseitig (im Fall der S10 ausschließlich) der Straßenbau und damit ein nicht
nachhaltiges Verkehrssystem gefördert wird?
so ein Schwachsinn