Vierfach-Mama, Physiotherapeutin und Landwirtin

Wenn Doris und Michael Eidenberger mit ihren Kindern Jakob (7), Florian (4) und den Zwillings-Mädchen Mia und Lilli (3) unterwegs sind, ziehen sie erstaunte Blicke auf sich. "Wie schafft ihr das?", werden die vierfachen Eltern immer wieder gefragt. Vor allem, weil die beiden neben ihrem Eltern-Dasein berufstätig sind: Doris Eidenberger ist selbstständige Physiotherapeutin und macht eine Ausbildung für Osteopathie, ihr Mann Michael arbeitet als Behindertenbetreuer – "Meistens in der Nacht", sagt seine Ehefrau. Anders wäre ihre zusätzliche Aufgabe, den gemeinsamen Hof zu bewirtschaften, zeitlich nicht machbar.

Die Zwillings-Nachricht

Ihre Arbeit, eine gewisse Gelassenheit und "brave" Großeltern erleichtern Doris Eidenberger den turbulenten Familienalltag. Die 38-Jährige und ihr 37-jähriger Mann erfuhren vor vier Jahren, dass sie Zwillings-Zuwachs bekommen. So knapp hintereinander hatten die Hirschbacher den Kindersegen nicht geplant gehabt. Ihr jüngster Sohn Florian war zu dem Zeitpunkt gerade einmal neun Monate alt.

"Als der Schwangerschaftstest positiv war, habe ich zu meinem Mann gesagt: Was ist, wenn es Zwillinge sind?", erinnert sich Doris Eidenberger an den Moment, der ihr Leben kurzerhand auf den Kopf stellte. Die Chancen auf das doppelte Glück standen gut: "Sowohl in meiner Familie, als auch in der von meinem Mann gibt es in jeder Generation mindestens einmal Zwillinge", sagt Eidenberger.

Nachdem sie gemeinsam die Nachricht über den Zwillings-Nachwuchs verdaut hatten, war für die beiden klar: Es muss Unterstützung her. "Wir haben die Familienhilfe von der Caritas in Anspruch genommen. Das war die beste Entscheidung", sagt die Mutter von vier Kindern. Zwei Jahre war eine Helferin für die Familie da. Während diese mit den Buben Puzzle baute, fütterte die Mutter ihre Zwillings-Mädchen. "Oder wenn Michael arbeiten war und ich mit einem Kind zum Arzt musste, war jemand für die anderen Kinder da", sagt Doris Eidenberger, die den Alltag mittlerweile ohne professionelle Stütze meistert. "Manchmal habe ich das Gefühl, die Kinder sind jetzt heraußen. Sie machen schon viel selbstständig", sagt sie.

Im Hause Eidenberger helfen bereits beim gemeinsamen Frühstück alle fleißig mit. "Die Kleinsten räumen Teller und Marmelade auf den Tisch, Jakob ist für den Saft zuständig." Um halb acht Uhr, wenn die Kinder in der Schule bzw. im Kindergarten sind, kehrt die ungewohnte Ruhe ein. Hinlegen kommt für Doris Eidenberger aber nicht in Frage. Durchatmen und entspannen ist für sie, in die eigene Ordination nach Freistadt zu fahren. "Mein Ausgleich ist die Arbeit. Mir ist es wichtig, hinaus zu kommen und den Kopf frei zu bekommen", sagt sie. Nach ihrem "Ausflug" in die Arbeitswelt freue sie sich immer sehr darauf, wieder mit den Kindern zu spielen.

Und wie halten die Eidenbergers bei dem ganzen Wirbel ihre Ehe fit? "Man muss selbst sehr dahinter sein, dass das nicht einschläft", sagt die 38-Jährige. Wenn sie und ihr Liebster einmal Zeit zu zweit brauchen, ist stets auf die Omas und Opas Verlass. "Meine Eltern wohnen direkt gegenüber. Sie sind immer sofort zur Stelle."