Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wenn Genosse Drozda die Basis besucht

Von Anneliese Edlinger, 07. Juni 2019, 00:04 Uhr
Wenn Genosse Drozda die Basis besucht
Heimspiel in Neuhofen: Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda inmitten lokaler SPÖ-Funktionäre Bild: Volker Weihbold

NEUHOFEN/KREMS. Es war ein großer Abend für die SPÖ Neuhofen, als ihr Bundesgeschäftsführer am Ortsparteitag referierte.

Alles ist angerichtet. An den Wänden blutrote Parteiplakate, auf den Tischen kleine Vasen, in denen praktische, weil wiederverwendbare rote Nelken aus Krepppapier stecken. Draußen vor dem Saal werden die Kessel angeheizt und bald darauf erste Würstel ins heiße Wasser gelegt.

Es ist Mittwochabend, 17.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn des Ortsparteitages der SPÖ Neuhofen. An sich kein großes Ding, doch heute ist alles anders. Heute kommt der erste Parteimanager der österreichischen Sozialdemokraten, Thomas Drozda, als Ehrengast ins Veranstaltungszentrum "Forum".

Schwere Zeiten für echte Rote

Klar, dass die Neugierde groß ist, was "unser Thomas" den Funktionären erzählen wird. In diesen Tagen, wo die Sozialdemokratie schwer angeschlagen und die Stimmung an der Basis "weit weg von lustig ist", wie Ortsparteivorsitzende Vizebürgermeisterin Gertraud Eckerstorfer sagt. Und während die ersten Mitglieder eintrudeln – 126 zählt die Neuhofener Ortspartei – entwickeln sich spannende Gespräche.

"Bin und bleibe ein Pam-Fan"

"Es stimmt schon", sagt Bürgermeister Günter Engertsberger, "ganz egal wo ich hinkomme, überall wird heftig diskutiert, mit welchem Spitzenkandidaten wir in die Wahl gehen sollen." Er selbst, sagt Engertsberger, "bin und bleibe ein Pam-Fan." Also ein Anhänger von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.

"Aber es gibt schon Leute bei uns, die überzeugt sind, dass wir bei den Umfragen um zehn bis zwölf Prozent besser liegen würden, wenn Doskozil oder Kaiser vorne stünden." Also die Landeshauptmänner des Burgenlandes und von Kärnten. Aber jetzt, wenige Monate vor der Wahl, den Spitzenkandidaten austauschen? Keine gute Idee, meinen umstehende Genossen und schütteln den Kopf.

Es rumort beim Eingang, pünktlich ist er da. Mit forschem Schritt und entspanntem Lächeln kommt Thomas Drozda, der Mann, auf den hier heute alle blicken, zur Tür herein. Mit einem freundschaftlichen Servus oder Freundschaft und festem Händedruck begrüßt er jeden einzeln. Schnell noch die Würstel gegessen, dann strömen die Funktionäre in den Saal und schon übergibt Fraktionsobmann Peter Stockhammer das Mikrofon: "Genosse Drozda, wir bitten um ein paar aufbauende Worte, die können wir brauchen in Zeiten wie diesen."

Und Drozda liefert bei diesem Heimspiel (er ist im nahen Piberbach geboren), was von ihm erwartet wird. Erzählt, warum die Abwahl der Kurz-Regierung ein "notwendiger, alternativloser Schritt" gewesen sei, und betont, dass die jetzige, "wirklich gute Expertenregierung" ein Erfolg der SPÖ gewesen sei. "Aber die Journalisten schreiben das nicht."

Und dass es trotz desaströser Umfragewerte, die die SPÖ bei 20 Prozent sehen, sehr wohl noch Chancen für ein gutes Ergebnis bei der Nationalratswahl Ende September gebe. Ex-Kanzler Vranitzky habe sich bei ihm gemeldet und seine Hilfe angeboten. Vranitzky habe erzählt von damals, 1995, als die Schüssel-ÖVP in Umfragen bei 40 Prozent gelegen und dann bei 32 Prozent gelandet sei.

Worte, die hier gerne gehört werden und wie Balsam wirken. Als wenig später eine Genossin von Drozda wissen will, wie es die SPÖ schaffen wolle, "die Querschüsse aus den eigenen Reihen in den Griff zu bekommen", sprudelt es aus dem Bundesgeschäftsführer nur so heraus. "Das ist eine Grundsatzfrage, die mit Solidarität und Loyalität zu tun hat." Eine Partei, die ihren Kanzler und Vorsitzenden Werner Faymann am 1. Mai ausbuhe, brauche sich nicht zu wundern, wenn sie keine besseren Ergebnisse erziele. "Das ist keine Art, das gehört sich nicht, so bin ich erzogen worden", sagt Drozda und erntet Applaus und Kopfnicken.

An sich selbst glauben müssten die Sozialdemokraten, zusammenhalten und sich nicht Kritik über die Zeitung ausrichten "und sich selber in die Fresse hauen", dann sei alles möglich. "Er ist gut, er kann es schon", raunt eine Zuhörerin ihrer Nachbarin zu. "Und er ist gar nicht arrogant, so wie immer behauptet wird", kommt zurück.

Als Drozda dann als Devise für die nächsten Wochen "aufstehen, Krönchen richten, gemeinsam nach vorne marschieren" ausgibt, hat er in Neuhofen Mitstreiter gefunden, die sich fest vornehmen, das auch umzusetzen.

mehr aus Linz

Feuerwerk am Urfahraner Markt wetterbedingt verschoben

Pioniere im Dienst für andere: Diakoniewerk wird 150 Jahre

Mit 103 km/h durch Linz gerast: 43-Jährige muss Führerschein abgeben

Linzer Pensionist (85) von falscher Polizistin um gesamtes Erspartes gebracht

Autorin
Anneliese Edlinger
Leitende Redakteurin
Anneliese Edlinger
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

27  Kommentare
27  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
docholliday (8.220 Kommentare)
am 11.06.2019 12:52

Man muss ordentlich einen an der Waffel haben, um die zu wählen.
Äh, was haben die für ein Programm?
Oder überlassen sie jetzt das Denken gleich der FPÖ?

lädt ...
melden
antworten
NedDeppat (14.182 Kommentare)
am 10.06.2019 19:39

... wie abgehoben kann man sein?

lädt ...
melden
antworten
Coolrunnings (2.026 Kommentare)
am 10.06.2019 10:01

"....die jetzige, wirklich gute Expertenregierung ein Erfolg der SPÖ gewesen sei....."
Wie realtätsfremd kann man eigentlich sein? Kein Wunder, dass diese Partei 80% der ÖsterreicherInnen einfach für unwählbar halten.

lädt ...
melden
antworten
klettermaxl (6.839 Kommentare)
am 09.06.2019 22:57

Mit diesen perspektivlosen Dillos kann sich Drozda aufhängen. Und sie mit ihm. Sorry, meine Mutter ist 80, alte Sozialdemokratin aus sozialdemokratischer Dynastie. Alt - aber nicht senil, liebe Leute: Die wählt heute KPÖ.

lädt ...
melden
antworten
spoe (13.520 Kommentare)
am 09.06.2019 11:03

"...bin und bleibe ein Pam-Fan."

Ist das nun eine Sekte oder eine Partei?

Geht es um Sachlichkeit oder um Fanklub-Getue wie bei 16-Jährigen?

lädt ...
melden
antworten
klettermaxl (6.839 Kommentare)
am 09.06.2019 23:07

Frag lieber die messianisch angehauchte Umgebung des Gurus Kurz...

lädt ...
melden
antworten
hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 09.06.2019 10:48

Wurde schon eine Inventur der Bilder im Gebäude gemacht? ;-P

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 07.06.2019 19:54

Für die Frau Edlinger finde ich es schon ein bisserl peinlich, dass sie trotz persönlicher Anwesenheit nicht kapiert hat, dass es sich um den BEZIRKSparteitag und nicht einen Ortsparteitag gehandelt hat.

Bei der EU-Wahl hat der seit Jahrzehnten traditionell rote Bezirk Linz-Land übrigens erstmals weniger SPÖ- als ÖVP-Stimmen gehabt.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 07.06.2019 21:43

Damit ich der Frau Edlinger nicht Unrecht tue: Formal war es ein Ortsparteitag von Neuhofen, auch von der SPÖ selber aber als "Bezirkstag" angekündigt. Also mit Einladung an andere Ortsgruppen, damit wenigstens ein paar Leute den großen Saal nicht allzu leer erscheinen zu lassen.

lädt ...
melden
antworten
klettermaxl (6.839 Kommentare)
am 09.06.2019 23:02

Alleswisser, wie praktisch: Wenn du alles weißt, erklär uns, warum Dr. Heinrich Gleissner sen. einer der größten Faschisten Österreichs war, und die ÖVP-Zentrale an der Oberen Donaulände 7 in Linz auch noch heute nach diesem Kerl benannt ist. Danke!

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 07.06.2019 19:20

Anderswo reicht ein Wirtshaussaal für nur 126 Besucher. Kurioserweise war es sogar ein Bezirkstag, das heißt jede Gemeinde aus Linz-Land war mit 1 Auto = 5 Genoss*innen dort. Da musste sicherlich sehr viel abgesperrt werden, um die gähnende Leer von 3/4 leerem Saal zu vermeiden.

lädt ...
melden
antworten
0x00 (2.052 Kommentare)
am 07.06.2019 17:51

Und? Was mozd a, da Prozda?

lädt ...
melden
antworten
klettermaxl (6.839 Kommentare)
am 09.06.2019 23:04

Der Kommentar ist im Sinne deines Nicks in die Hosen gegangen.

lädt ...
melden
antworten
u25 (4.971 Kommentare)
am 07.06.2019 10:59

Ein merkwürdiger Artikel über die GenossInnen

lädt ...
melden
antworten
salbeitee (3.135 Kommentare)
am 07.06.2019 15:23

Antwort auf "Ein merkwürdiger Artikel über die Genos... " (U25) ====>>
... weder merk- noch -würdig, zutreffendere Attribute wären befremdlich, eigenartig oder euphemistisch. Und da wir gerade von MIST reden ... aber wir bleiben höflich und begnügen uns damit, dass "mist" laut Cassel´s dictionary "Nebel" heißt.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 07.06.2019 19:23

Auch deine Antwort ist ziemlich misty. Kannst gerne nachschauen in deinem Englisch-Wörterbuch, was das bedeutet.

lädt ...
melden
antworten
tarantella (876 Kommentare)
am 07.06.2019 10:43

aus der Rede von Drozda:
"Eine Partei, die ihren Kanzler und Vorsitzenden Werner Faymann am 1. Mai ausbuhe, brauche sich nicht zu wundern, wenn sie keine besseren Ergebnisse erziele. "Das ist keine Art, das gehört sich nicht, so bin ich erzogen worden"

Dazu sage ich nur: einer, der seine eigenen Parteifreunde wegen schlechten Benehmens abkanzelt, wird keine Wähler gewinnen.
Dass Faymann am 1. Mai ausgebuht wurde, war die einzig richtige Reaktion auf seine unfassbare Haltung als österreichischer Bundeskanzler. Einen, der in Krisenzeiten am Rockzipfl von Frau Merkl hängt, wird nicht als vertrauenerweckend wahrgenommen, sondern als einer, der sich wie ein Windrad dreht, damit ihm selbst nichts geschieht.
Da lob ich mir einen VanderBellen, souverän und spürbar an der Seite seiner Landsleute. Bravo!

lädt ...
melden
antworten
0x00 (2.052 Kommentare)
am 07.06.2019 17:53

nicht mal Erich Honecker hätte bei dem Scheiß mehr applaudiert. Die Basis wird schon wissen warum

lädt ...
melden
antworten
spoe (13.520 Kommentare)
am 09.06.2019 11:05

Der Basis hat die SPÖ Wien gesagt, was sie machen soll...

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 07.06.2019 19:28

Es zeigt den Charakter und damit die Lösungskompetenz von Drozda, wie er sich über die Buh-Rufe gegen den peinlichsten SPÖ-Kanzler, den Österreich jemals erdulden musste, äußert.

Riesengroße geschwenkte rote Fahnen und einheitlich jubelndes Volk wie in Ostblockmanier sind anscheinend mehr nach Drozdas Geschmack.

Ein bisserl tiefschürfender betrachtet könnte man auch sagen: Bei einem SPÖ-Bezirkstag vergleicht er Rendi-Wagner mit dem nachweislich erfolglosen und letztlich von den Wählern geschaßten Faymann. Ein Bärendienst an der PRW so kurz VOR einer Wahl(niederlage).

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 07.06.2019 10:26

Was Redakteurin Edlinger da zusammenfabuliert hat, ist eine Stimmungs-Märchengeschichte in schlechtester Boulevard-Manier, aber kein halbwegs objektiver Bericht über eine SPÖ-Veranstaltung.

Man könnte das natürlich noch ausbauen:

A: "Ui, ist der hübsch, und schaut auch so wienerisch-bobo-mäßig aus!"

B: "Ich schau mal, was für eine Uhr er heute trägt. Und was die wohl gekostet hat?"

C: "Und die Würstel hat er auch so fein gegessen und sie haben ihm auch geschmeckt. Kein Wunder, sind vom O.Ö. Fleischhauer x. Und er mag auch das Bier gerne. Super."

Usw.

Interessant wäre so nebenbei, ob der Genosse 10 Prozent mehr Stimmen oder 10 Prozentpunkte mehr Stimmenanteil (wahrscheinlich) gemeint hat. Das spielt bei der aktuellen SPÖ-Lage eine große Rolle.

Aber mit derlei Fakten-Details gibt man sich in einem Boulevard-Bericht wie diesem ohnehin nicht ab. Hauptsache, Weihbold hat ein paar schöne Fotos gemacht.

Drozdas Rolle beim Burgtheater sollte auch einmal seriös dargestellt werden...

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 07.06.2019 06:52

Glauben Sie nich dass Sie damit etwas weit darüber hinausgehen was noch tolerierbar ist? Namen zu nennen widerspricht allen Gepflogenheiten in einem Forum wie dieses hier.

lädt ...
melden
antworten
salbeitee (3.135 Kommentare)
am 07.06.2019 15:36

Antwort auf "Glauben Sie nich dass Sie damit etwas we..." (max1) ====>>
Mit wem reden Sie? Führen Sie Selbstgespräche?
Andererseits kommen in Ihren Zeilen keine Namen vor. Das Selbstgespräch scheidet aus. Jedoch ...
Könnte es sein, dass Sie gern spiritistische Seancen besuchen und mit verblichenen Usern bzw deren pulverisierten Ergüssen Kontakte pflegen?
Diesesfalls wäre der Moderator auf das alte Sprichwort hinzuweisen:
Waun di Kuah hi is, sois Käubl ah hi sei.

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 08.06.2019 09:16

Wenn Sie den Thread gelesen hätten auf den ich meine Antwort bezogen habe würden Sie vielleicht verstehen was ich im Kontext dazu geschrieben habe.
Doch so eine analytische Vorgehensweise traue ich Ihnen nicht zu.

lädt ...
melden
antworten
klettermaxl (6.839 Kommentare)
am 09.06.2019 23:14

Der Salbeitee ist ein Troll aus Sibirien....

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 07.06.2019 06:50

""Schlechte Zeiten für die Sozialdemokratie. Ihr Engagement für besseren Lohn, bessere Arbeitsbedingungen für Alten- und- Krankenpfleger_innen, Sozialarbeiter_innen, Pflegemütter, leistbares Wohnen wird nicht beachtet u.o. gedankt.""
So ist es, das Wahlvolk will lieber satte Umverteilung von Unten nach Oben, leider macht die SPÖ seit Vranitzky dabei mit. Deshalb bin ich aus dieser Partei von 30 Jahren ausgetreten!
Die SPÖ mit dieser die Gewerkschaften fordern einen gerechten Anteil an den Erträgen doch das Problem ist das System, auch schon die Plebejer in Rom hatten ihren gerechten Anteil gefordert und die Sklaverei bejaht. Was soll es schon, das Volk will betrogen werden und wird es weiterhin.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 07.06.2019 08:40

👋👋👋👋👋👍👍👍

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen